Zu mir:
Ich werde dieses Jahr 30 Jahre alt und rauche seit 14 Jahren. Und Himmel, ich rauche viel, durchschnittlich um die 30 Zigaretten am Tag.
Vor einigen Jahren habe ich im Urlaub von jetzt auf gleich aufgehört zu rauchen. Es war heiß, überall herrschte Rauchverbot und ich hatte keine Lust, mir meinen Urlaub dadurch zu vermiesen, mir permanent einen Platz zu suchen, wo ich meiner Sucht nachkommen konnte. Ich habe mir auch weiter keine Gedanken drüber gemacht, und ich hatte absolut keine Entzugserscheinungen. Nach drei Wochen war ich wieder Zuhause - und hatte noch immer keinen Wunsch nach einer Zigarette, also hab ich's einfach sein lassen. Sage und schreibe 6 Monate habe ich das Rauchen wirklich ohne Problem sein lassen, bis plötzlich die Schmacht kam. Und wie sie kam! Von jetzt auf gleich drehten sich alle meine Gedanken um Zigaretten. Und ich war so dumm und habe dem Wunsch nachgegeben. Mit dem irrsinnigen Gedanken, jederzeit wieder aufhören zu können. Ha, denkste.

Seitdem habe ich 3-4 erfolglose Versuche hinter mich gebracht. Der längste davon dauerte gerade mal 12 Tage. Ich hatte sämtliche Entzugserscheinungen, die möglich waren. Von starken Emotionsschwankungen über Nachtschweiß und Schlafstören war alles dabei, und ich habe immer wieder nachgegeben.

Ich kann das Rauchen nicht mehr genießen. Erstens, weil es mich nervt. Alles stinkt nach Qualm. Meine Wohnung, mein Auto, ich.
Ständig der Blick in die Schachtel und das Ausrechnen, ob ich mit den Zigaretten noch auskomme, bis ich die Möglichkeit habe, neue zu besorgen.
Dann dieses zwiegespaltene Geldverhältnis: Ich achte bei Lebensmitteln penibelst auf den Preis und rege mich schrecklich darüber auf, wenn ich für einen Liter Milch statt 46ct nun 50 ct bezahlen muss.
Da ich Pendlerin bin, rege ich mich auch über die Benzinpreise auf und könnte ins Essen brechen, wenn ich den günstigen Zeitpunkt zum Tanken verpasst habe und 3ct/Liter mehr zahlen muss.
Aber die durchschnittlichen 150-170 Euro für Zigaretten nehme ich billigend in Kauf. Das kann doch nicht richtig sein.

Aber all das sind eigentlich nur die unwichtigen Gründe.
der zweitwichtigste Grund für mich ist, dass ich endlich wieder mein Leben richtig genießen möchte. Ich fahre z.B ungerne zu nichtrauchenden Freunden, weil ich dort nicht rauchen kann. Der Besuch fällt um einiges kürzer aus als bei rauchenden Freunden.

Der für mich wichtigste Grund ist die Angst um meine Gesundheit. Ich habe den Gedanken daran Jahre lang beiseite geschoben bzw. relativiert durch die Aussage: Heutzutage kann man an allem sterben.

Aber mittlerweile kann ich mich nicht mehr selbst betrügen. Ich habe schlichtweg Angst. Ich muss permanent husten, und meine Kondition hat arg gelitten.
Beide Elternteile von mir hatten bereits Krebs, und zwei Bekannte sind an Lungenkrebs gestorben.
Das alles führt dazu, dass ich den Entschluss gefasst habe, so nicht mehr weitermachen zu wollen.

Ich habe allerdings auch etwas Angst vor der ganzen Sache. Überwiegend deshalb, weil ich Ende diesen Monats eine sehr wichtige Prüfung schreibe und bis dahin noch einiges dafür lernen muss. Dafür muss ich fit und konzentriert sein. daher hatte ich zunächst überlegt, mein Vorhaben auf die Zeit danach zu verlegen. Aber ich habe mich dagegen entschieden. Es wird immer wieder Ausreden geben. Eine Party, auf der ich Alkohol trinke, ein anderes gesellschaftliches Event, eine private Situation, die stresst. Davon möchte ich mich nicht abhängig machen, also fange ich jetzt an.

Ich werde versuchen, das Rauchen ohne medizinische Hilfsmittel an den Nagel zu hängen. Für Montag habe ich mir vorgenommen, mich im Fitnessstudio anzumelden, da ich denke, dass Sport für mich ein gutes Hilfsmittel ist. Dabei kann ich a) der Gewichtszunahme entgegenwirken, und b) hoffe ich, dort recht schnell zu bemerken, wie positiv sich das Nichtrauchen auf meine Kondition auswirkt. Außerdem bin ich in dieser Zeit zusätzlich beschäftigt und komme gar nicht zum Rauchen

Während ich dieses hier schreibe, rauche ich. Eine nach der anderen. Bevor ich heute Abend ins Bett gehe, werde ich die restlichen Zigaretten zerbrechen und wegwerfen.

Ich habe mir den Rauchelch runtergeladen und werde ihn gleich auf die Uhrzeit einstellen, zu der ich schlafen gehe.

Einer meiner Lebensträume ist, nach Kanada zu reisen und dort die Rocky Mountains unsicher zu machen. Das konnte ich mir bisher nur schwer leisten. Als zusätzliche Belohnung (mein Leben wird ja eh schon an Qualität zunehmen) möchte ich mir diese Reise von dem eingesparten Geld leisten.

So, genug geschrieben, ich werde jetzt noch was hier rumschmökern

Jade