Hallo Silvia!

Schade, dass der Elch und der Apfel sich nicht vertragen ... ich fand' ihn immer sehr hilfreich.

Da hast Du ja - quasi - meistens auf der Arbeit geraucht. Und es ist doch schön, dass Du einen Job hast, in dem Du Dich wohl fühlst, freie Zeiteinteilung hast und auch die Bezahlung stimmt.

Es ist eigentlich schon schlimm, dass Du meistens "heimlich" geraucht hast. Bist doch schon eine gestandene Frau und solltest selbst bestimmen können, was gut für Dich ist und was nicht. Aber Deine Eltern können, als Niemalsraucher, nicht wirklich nachempfinden, was da so alles gerade mit Dir passiert. Sieh' es ihnen nach ... Meiner Mutter ist es über mehrere Monate gar nicht aufgefallen, dass ich NICHT rauche. Obwohl sie sich ständig eine nach der anderen angezündet hat. Und dann kam nur der Satz: "Ach, hast Du aufgehört? Na ja ... Rauchen kann schon krank machen. Man kann aber auch vom Bus überfahren werden und ist dann tot. Dann hat es einem ja nix genützt, mit dem rauchen aufzuhören."

Heute kann ich darüber lächeln - damals hätte ich lieber mal ein dickes Lob erhalten. Aber, wie so oft im Leben, muss man nehmen, was man bekommt. Und das ist meistens nix ...

Dein Mann ist sicherlich auch innerlich aufgewühlt. Aber er ist ein Mann - stolz und stark! Vielleicht fällt es ihm auch wirklich leichter, vielleicht will er aber auch nicht, dass andere Menschen sehen, dass er ein wenig leidet. Und bei mir hat es noch nie "Klick" gemacht. Noch nie !!!

Also: Ruhe bewahren, im Wald laut schreien und feste daran glauben, dass es gut werden wird.

Wenn Du Deine Zigaretten wegen des Hustens und den Schwangerschaften und Deinen Eltern ständig kontrolliert geraucht hast - war doch sehr, sehr anstrengend, oder? Da lebt man nach der Uhr ... 15 Uhr darf ich wieder eine rauchen und dann erst wieder um 17:30 Uhr. Ich habe so eine Tante und, glaube es mir, die leidet mehr Qualen seit vielen Jahren, als ich in den 10 Monaten gelitten habe, wo ich dachte, dass meine Sonne nie wieder scheinen wird. Und ungesund ist es obendrein auch noch.

Ich glaub' an Dich und denk' immer daran, hier ging es ganz vielen Leuten genauso wie Dir gerade. Egal, was Eltern sagen oder Ehemänner oder auch Phsychotherapeuten.

Alles wird gut!

Josefine

hallo sylvia,
erstmal herzlich willkommen hier.
was mir auffiel beim lesen deiner geschichte - nu biste wieder dauernd unter beobachtung.
haste nicht die möglichkeit einige zeit am tag und das täglich dich einfach mal nur um dich zu kümmern - das kann ja auch heißen, dass du dich einfach nur aufs bett legst und löcher in die luft schaust. OHNE funktionieren zu müssen.

ich hab das ganz schön lang praktiziert, als ich aufgehört hatte. mir das einfach irgendwann erlaubt: löcher in die luft zu schauen.  entgegen aller gutgemeinte vorschläge "raus an frische luft" "sport" etc. etc. hab mich einfach auf die matratze gelegt und nix gemacht. gar nix! auch keine zigarette angezündet, was ja VIEL war.

hm ... ich hab, wenn ich mich recht erinnere bzw. richtig gerechnet hab, so was 51 jahre raucherkarriere hinter mich gebracht. davon auszugehen, dass man sich nach so langer zeit schüttelt wie ein nasser hund und nach 4 wochen einfach so zur tagesordnung übergeht, halt ich für ganz schön vermessen.
bei wem das klappt: herzlichen glückwunsch!
bei mir war das nicht so. ich brauchte lang!

lass dir die zeit, die du brauchst.
ich bin auch der überzeugung, dass sich durchs aufhören ganz schön viel in einem umsortiert. meine güte - man war schließlich jahrelang auf droge!

ganz heimlich musste das ja nicht durchziehen - du kannst hier sein. und darfst auch viel denken UND die gedanken aufschreiben. gedanken so klar zu kriegen, dass man sie aufschreiben kann das hilft immens beim umsortieren. da bewegt sich grad einiges. das ist halt so.

wieder zur zigarette greifen - pfffff.
no.
herzlichen glückwunsch, dass du das schon so lange geschafft hast ohne!!
halte weiter durch!
ich denk, dass das in einen andren zustand übergehen wird, der nicht mehr einfach durchhalten ist.

lg
quaxin

Hallo Silvia!

NATÜRLICH behalten wir Recht ... Denkst Du, sonst würden wir "alten Hasen" hier immer noch versuchen, aus Rauchern Nichtraucher zu machen? Sicherlich nicht ...

Jeden Tag kommst Du dem Punkt näher, der da heißt: Es geht mir ohne Zigaretten einfach nur gut!

Was macht denn Dein Husten? Der ist doch hoffentlich verschwunden? Und warum husten auch andere Familienmitglieder, die NICHT rauchen? Das habe ich nicht ganz verstanden. Husten ist doch nicht vererblich, oder?

Ich habe hier einen Kollegen, der hat so einen Reizhusten ... IMMER. Jeden Tag. Dazwischen räuspert er sich. Auch jeden Tag. Stundenlang. Ich tippe auf Allergie, weil, das kann nicht normal sein. Aber er will das nicht hören und der Doktor schreibt immer nur Antibiotika auf. Grundlos - weil er nicht weiß, woher der Husten kommt. Abstriche wurden noch nie gemacht, nie die Lunge ernsthaft untersucht ... Und das findet nicht mein Verständnis. So öffnet man den multiresistenten Keimen Tür und Tor. Hey: Pass' auf Dich auf, ja?

Und trau' Dir ruhig zu, dass Du das schaffst. Ich glaub' nämlich an Dich ...

Josefine

Hallo Silvia!

Das freut mich, dass der Husten wenigstens besser geworden ist. Und hast Du mal an eine Desensibilisierung wegen des Heuschnupfen gedacht? Mein Mann hatte irgendwann Asthmaanfälle beim Rasenmähen. Da war dann Schluss und er macht seit 2 Jahren eine Desensibilisierung. Er hat NIX mehr! Jetzt schon ... Er kann alles draußen machen und ist nicht eingeschränkt mit seiner Atmung. Ich hatte mir echt schon große Sorgen gemacht, weil es ist furchtbar, wenn man keine Luft bekommt.

Auszeit von der Arbeit ... Wenn Du das machen kannst, dann tu's. Ob es Dir gut tut, wirst Du ja merken. Ablenken ist immer gut. Aber auch mal bewusst aushalten, was einen quält. Es ist ja eigentlich verrückt: Du tust NIX und leidest darunter. So ging es mir allerdings auch und je mehr ich versuchte, nicht darüber nachzudenken, desto schlimmer wurde es.

Du setzt Dich selbst stark unter Druck, was? Sei mal lieb zu Dir und sieh' immer, was Du schon geschafft hast. Du hast so viele Jahre geraucht - das bist Du und Du musst Dich jetzt erst wieder neu entdecken. Niemand kann Dir sagen, was das Beste für Dich ist. Da musst Du selbst in Dich hineinhören. Arbeit kann ja auch Ablenkung sein.

Egal, wie Du Dich auch entscheiden wirst, es ist gut, dass Du nicht einfach wieder rauchst, denn aufzugeben ist keine Option.

Halt die Öhrchen steif und ich schieb' Dir eine Tasse Kaffee rüber ... und ein virtuelles Stück Käsesahnetorte.

Josefine

Das blöde ist ja, dass man Arbeiten muss, damit man Geld bekommt. Weil Leben teuer ist. Da können ja noch so liebe Leute meinen, dass man ja die Freiheit hat zu entscheiden, ob man arbeitet oder nicht. Wenn es einem auf der Arbeit schlecht geht, dann hat man zwar Geld, aber ein mieses Gefühl. Bleibt man zuhause, dann geht es einem vielleicht besser, aber irgendwann merkt man, dass das Geld fehlt und schon geht es wieder schlechter. Ein irrer Kreislauf! Und es ist nunmal so, dass die Traumjobs nicht an den Bäumen hängen. Ich kam mit der vielen Zeit nicht gut klar. Dann geht das Hirn ab wie eine Rakete und man denkt und grübelt und so. Weißt Du, was ich meine?

Probiere es aus ... Richtig so! Nutze die Zeit aber, denn ich denke, nach dem Krankenschein wirst Du auch irgendwann wieder arbeiten müssen. Als Nichtraucher hoffe ich.

Hier ist wunderbares Herbstwetter: Nieselregen, Wind und wenn ich aus dem Fenster sehe, dann sieht es herrlich aus mit den bunten Blättern an den Bäumen. Für mich die schönste Jahreszeit. Und alle halten mich für verrückt, weil ich das so genießen kann. Endlich mal entschleunigen ... Tasse Kaffee, gutes Buch, Kuschelsocken und in mir drin Stille. Die wünsche ich Dir auch, liebe Silvia!

Ich lege Dir Surfer's Tagebuch ans Herz. Habe es heute nach oben geholt - er fängt wieder an, nachdem er untergetaucht war. Ein ganz lieber Mensch und auch eine Geschichte, die Dir vielleicht ein wenig die Zeit vertreibt.

Mach's Dir gemütlich und ich finde es schön, dass Du auch Käsesahnetorte magst.

Josefine