Hui, hier ist ja einiges passiert und das ganze wird so langsam ein brauchbares Forum ! Sehr schön.

​Bin heute zufällig über meinen (sehr) alten Elch gestolpert:

• 4097 Tage rauchfrei
• das sind 11 Jahre, 2 MOnate, 2 Wochen, 4 Tage, 15h 50min
• 102441 nicht gerauchte Zigaretten
• >24000€ nicht ausgegeben (Preise von vor 10 Jahren, heute erheblich mehr)
• 102g Nikotin nicht in die Blutbahn gejagt
• Eineinhalb Kilo (!) Teer nicht aufgenommen
   

Was für Zahlen. Nach all der Zeit kann ich nur sagen, es war ein Riesen-Gewinn (sowohl in Sachen Lebensqualität als auch finanziell), das Rauchen aufzugeben. Es lohnt sich, auch nach 10 Jahren.
 

Hallo Freunde, sofern noch hier ;)

Unglaublich, das das alles noch existiert hier... Ich schreibe hier, weil ich schon sehr bald einen besonderen Tag habe. Zur Vorgeschichte:

Als ich damals mit dem Rauchen aufhörte, fand ich eine Website der Lungenklink Zürich. Dort gab es eine Übersicht über all die Phänomene, die sich mit der Zeit einstellen, wenn man das Rauchen sein lässt.

Damals beschloss ich, immer pünktlich zu meinem Jubiläum nachzusehen, welchen dieser Zielpunkte ich erreicht habe. Das ganze beginnt mit 20 Minuten, dann 8 Stunden, dann ein Tag, drei Tage... und so weiter. Der letzte Punkt war damals so unglaublich weit entfernt... Und ich habe wirklich gezweifelt, den jemals zu erreichen - ja nichtmal die letzten drei.

Nun sind es noch drei Tage, dann darf ich den letzten Punkt abhaken: 15 Jahre sind rum.

Schwer zu glauben, besonders für mich - dachte ich doch in der Anfangzeit, das ist bestenfalls 3 Wochen durchhalte :D So kann man sich irren.

Was vom "alten" Leben übrig ist, kann ich ziemlich genau sagen: Absolut gar nichts. Nichtmal ich bin noch derselbe :D

Ich hatte damals eine Ehefrau, ein eigenes Haus, eine eigene Firma, zwei wundervolle Katzen, wir hatten also insgesamt betrachtet ein gutes Ein- und Auskommen. Allerdings hatte ich auch eine schlimme Agoraphobie und konnte nur gute 50 Meter weit weg vom Haus und selbst innerhalb dieses Radius oft heftigste Panikattacken. Und ich war dürr wie ein vertrockneter Zweig, hätte problemlos in einer Dritten-Reich-Doku als ausgemergelter Lagerinsasse mitmachen können...

Jetzt ist die Ehefau weg, habe mich getrennt wegen ihrer pathologischen Spielsucht. 10 Jahre habe ich mit ihr zusammen dagegen gekämpft, aber ich war chancenlos. Wer mal mit Spielsucht zu tun hatte, der weiß, was das bedeutet: Unser gutes Einkommen wurde komplett in Schulden verwandelt und hat am Ende zum Verlust des Hauses geführt. In dieser Zeit gingen auch meine beiden Pelztiere den Weg allen irdischens - ich habe sie hinterm Haus beerdigt, das nun nicht mehr mir gehört.

Meine Firma hat Corona nun endgültig gekillt, also ist auch diese Episode nun vorüber.

Dafür fand ich eine Jugendliebe wieder, mit der ich seit 6 Jahren zusammen bin - das ist eine andere, nichtsdestotrotz phantastische Geschichte :D Ich habe eine Festanstellung gefunden und durch Corona wieder verloren und wieder eine neue gefunden. Ich lernte vier neue Programmiersprachen und zwei Fremdsprachen (chinesisch und italienisch). Hatte einen schweren Motorradunfall und als Andenken ein Stück Eisen im Bein und 13cm Narbengewebe :D
Und ich fand eine Therapie, die mir wirklich helfen konnte. 4 Jahre Tiefenpsychologie, dann drei Jahre Hypnotherapie auf eigene Kosten. Ich denke, noch eine Verhaltenstherapie dazu, und meine Angstprobleme sind dann endgültig vorüber. Immerhin kann ich statt 50 Metern nun fast 20km weit fahren, fahre Bus, fahre auf der Autobahn - und unglaublich, aber ich bin sogar durch einen Tunnel gefahren (nein, nicht der Elbtunnel). Das hat niemand geglaubt, nicht mal mein Vater (Mutters hat das leider nicht mehr miterlebt), bis ich die Dashcam-Aufnahmen zeigte :D :D :D

Also kann ich mit Fug und Recht sagen: Das alte Leben ist völlig verschwunden.

Okay, das miuss ich noch etwas üben :D