Baobei hört auf!

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josefine
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Hahaha ... ich merke schon, Du bist auf dem besten Weg, Dich selbst zu finden. Denke, es ging vielen hier so, dass sie, nachdem sie mit dem rauchen aufgehört hatten, nicht mehr alles runterschluckten, sich nicht mehr alles gefallen lassen haben und vor allem endlich mal sagten, was ihnen gehörig auf den Keks geht. Der blaue Dunst um einen herum hat einiges "versteckt", was wir als Nichtraucher so einfach nicht mehr akzeptieren möchten.

Ich habe damals angefangen, Leute auszusortieren, die mir wirklich nicht gut getan haben. Ich habe mal laut meine Meinung gesagt, nicht immer runtergeschluckt und weggeraucht. Hat vielen nicht gefallen. Man ändert sich, wenn man aufhört. Eigentlich lässt man "nur" die Zigaretten weg und doch wird alles auf den Kopf gestellt. 

Ich finde es wunderbar, wie Du das alles analysierst und langsam in eine neue Richtung schaust. Mach' weiter so! 

Ich schiebe Dir mal einen frischen Ingweraufguss rüber in Dein Tagebuch. Hatte ich noch übrig von meinem Gemüsecurry, was ich die Woche gezaubert hatte - voll lecker! 

Liebe Grüße - Josefine            Smile

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Baobei
Na, das mit der Selbstfindung

Na, das mit der Selbstfindung wird ja auch langsam mal Zeit, so im zarten Alter von 57 Jahren....

Es geht ja nicht darum, meine schlechte Laune an irgendwelchen Unschuldigen auszulassen - ich bin schlicht betrogen worden. Höchstwahrscheinliclh unabsichtlich, aber egal. Es gibt einen vereinbarten Zeilenpreis als Kalkulationsgrundlage für Pauschalpreise und ich muss mich darauf verlassen können, dass der auch beachtet wird und dass mein Auftraggeber in der Übersetzungsagentur sein Handwerk versteht und in der Lage ist, einen korrekten Pauschalpreis zu kalkulieren. Schließlich kassiert so eine Übersetzungsagentur eine Menge Kohle für ihre Leistung, d. h. die Übersetzungen werden günstig beim Freelancer eingekauft und teuer an den Endkunden weiterverkauft. Das ist auch in Ordnung, weil man sich als Freelancer an anderer Stelle viel Arbeit und Ärger erspart, wenn man mit Agenturen zusammenarbeitet, statt selber an Endkunden heranzutreten.

Jedenfalls kann ich es mir nicht leisten, auf schlappe hundert Euronen zu verzichten, weil ich "nett" sein und niemandem an die Karre fahren will. Anfang des Jahres habe ich eine saftige Mieterhöhung bekommen, Strom: dito, das ehemals kostenfreie Girokonto kostet jetzt 46 Euro pro Jahr (bei reiner online-Nutzung) u. s. w.

Habe mich über Kräutertees informiert - scheint ja teilweise die reinste Giftbrühe zu sein, selbst bei Bio. Hilfe, ich glaube, ich setze jetzt mal ganz auf frischen Ingwer.

Wenn mir aber was nicht lieb - weg damit! ist mein Prinzip (W. Busch)

josefine
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Tee ... Die klassischen Sorten sind ja eher grüner, weißer, gelber und schwarzer Tee, Pu Erh Tee und Oolong Tee. Früchtetee - ist das überhaupt Tee? Ich glaube, da kann man viel lesen und probieren. Letztendlich ist es ja auch eine Geschmackssache. Früher bin ich immer in einen kleinen Teeladen bei uns im Ort gegangen und habe dort meinen Tee gekauft. Der war auch fairtrade.

Ingwer"Tee" mag' ich auch schon sehr. Kann man auch mit einem Löffel Honig süßen, dann ist es Balsam für die Seele.

Ja, ich kann verstehen, dass man sehr verärgert ist, wenn man nicht adäquat bezahlt wird. Man investiert ja schließlich seine Zeit in den Job. Ich hoffe, Du bekommst den Differenzbetrag dann doch noch erstattet und beim nächsten Mal läuft alles so, wie es laufen soll.

Ich kann nur sagen, ich war wesentlich dünnhäutiger, als ich mit dem rauchen aufgehört habe. Und ich habe manche Leute schon wegen Kleinigkeiten zusammengefaltet, die mich als Raucher nicht gekratzt hätten. Es fehlt halt die Zigarette in manchen Momenten. Ist einfach so.

Mein Girokonto kostet jeden Monat 9,90 Euro. Bei der Sparkasse ... und ich mache alles online. War früher mal alles kostenlos. 

Josefine

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Baobei
Lustiger Einkauf

Lustiger Einkauf

War mal kurz einkaufen. Auf dem Hinweg merkte ich schon, dass sich meine Lieblingsjeans langsam in Bewegung setzte, und zwar abwärts (das ist so eine Art Jeggings ohne Gürtelschlaufen). Mir blieb nichts anderes übrig als meinen Duffle aufzuknöpfen und das Teil alle 20 Meter wieder hochzuziehen - belustigte Blicke gab es gratis. (Fakt ist jedenfalls, dass ich 1,3 Kilo weniger auf die Waage bringe, wie ich eben feststellte. Das kommt davon, wenn man sich literweise grünen Tee hinter die Binde gießt und 6 - 8 mal täglich zum Altpapiercontainer rennt - bepackt 5 Etagen runter, 5 Minuten laufen, 5 Minuten zurück, 5 Etagen rauf). 

Nichtsdestotrotz habe ich mein Getränkesortiment erweitert. Bio-Ingwer war im Angebot für 4,90 das Kilo - leider war nur noch ein kümmerliches Stückchen (14g) übrig, das mich schlappe 0,03 Euro gekostet hat! Bei DM habe ich Guten-Abend-Biotee gekauft (Lavendel/Hopfen/Melisse), in der Hoffnung, zufällig ein weniger schadstoffbelastetes Produkt zu erwerben. Was mich allerdings irritiert: Als ich zuhause die Packung mit Brille studierte, fand ich folgenden Hinweis: Bitte unbedingt mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und mindestens fünf Minuten ziehen lassen. Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel! So richtig vertrauenerweckend klingt das ja nicht.

 

Wenn mir aber was nicht lieb - weg damit! ist mein Prinzip (W. Busch)

josefine
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Stand das echt auf der Packung vom Tee? Befremdlich - da gebe ich Dir Recht!

Cool, dass Du abgenommen hast. Pass' mal auf, Du wirst noch so eine richtige Rennmaus - jeden Tag ein bisschen schneller unterwegs. Mich hat mein Rauchstopp 15 Kilo gekostet. Allerdings NICHT nach unten.

             Smile

Jetzt bin ich 'ne runde Nichtraucherin, vorher eine schlanke Raucherin. Führt sich aber viel, viel besser an.

Ich finde echt klasse, wie Du das hier so durchziehst und ziehe meine imgaginären Hut vor Deinem Entzug. Chapeau!

Josefine   Smile

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Baobei
Tag 7

Tag 7

Tja, liebe Josefine, diesmal läuft alles etwas anders als bei meinen früheren Versuchen. Die Abnahme ist allerdings "Perlen vor die Säue geworfen", weil ich gar nicht scharf auf's Abnehmen bin (Schade, dass ich die 1,3 Kilo nicht an Dich "abtreten" kann Biggrin).

Diesmal scheint es offenbar zu klappen, weil einfach einige Dinge anders sind.

In der Vergangenheit war mein Hauptmotiv eigentlich immer "Geld" (davon habe ich nämlich nicht sonderlich viel), gefolgt von "Raucherhusten", "Schmutz/Gilb" (ich habe immer selber gedreht, d. h. überall flogen Tabakkrümel rum, die Nägel/Finger mussten täglich aufwändig entgilbt werden etc.). Vor anderthalb Jahren bin ich auf Filterzigarillos umgestiegen, die kosten deutlich weniger (schon allein, weil ich davon viel weniger rauche und die Dinger auch nicht im Aschenbecher verqualmen, wenn ich tippe, sondern einfach ausgehen), die Finger bleiben sauber, der Raucherhusten verschwand völlig. Damit entfielen diese Gründe weitgehend. Geld war aber immer ein schlechtes Motiv. Es dauerte nie lange, bis ich mich selbst davon überzeugt hatte, dass ich das durch Nichtrauchen eingesparte Geld für zusätzliches Essen, Unmengen Kaugummi und Bonbons und insbesondere durch WOCHENLANGEN VERDIENSTAUSFALL locker wieder quitt werde - denn dass ich wochenlang nicht würde arbeiten können, war für mich sonnenklar. 

Diesmal war es so, dass ich mich quasi in meiner nackten körperlichen Existenz bedroht fühlte. Wenn man ernsthaft Angst hat, nicht mehr in seine Wohnung zu kommen, wenn man den Speiseplan danach ausrichten muss, was man die Treppe raufschaffen kann, wenn man nach der Heimkehr schweißgebadet hinter der Wohnungstür zusammenbricht, sich auf den Boden legen muss und fünf Minuten braucht, bis man den Mantel ausziehen kann - dann tritt plötzlich alles andere in den Hintergrund. Dann stellt sich auch ganz konkret die Frage: Wie soll das weitergehen? Es ist schon schlimm, aber das kann ja noch vieeel schlimmer werden! Das einzige, was ich noch fertigbrachte, war: sitzen. Sitzen, rauchen, Kaffee trinken. Bei meiner Berufsarbeit, die ich in meiner Wohnung am Schreibtisch vollbringe, war das kein Problem. Ich musste es nur vom Schlafzimmer in der oberen Etage (Maisonettewohnung) bis an meinen Schreibtisch schaffen. Alles andere wurde auf ein Minimum reduziert.

Das klingt drastisch, ist aber eine realistische Schilderung, und es ist vielleicht ganz gut für mich, das hier mal niederzuschreiben (für schwache Momente zum Nachlesen). Ich habe monatelang Reis/Nudeln statt Kartoffeln gegessen, weil mir die Kartoffeln zu schwer waren, obwohl ich Kartoffeln liebe und Reis/Nudeln nicht besonders mag. Salz für die Spülmaschine kaufen? 2 Kilo?!? Entfällt. Putzen? Nur das Notwendigste. Altpapier/Altglas/Altkleider zum Container schleppen? Unmöglich. Und dabei hatte ich ja noch nicht mal SCHMERZEN. Schlappheit und Kreislaufzusammenbrüche tun ja nicht weh. Was stand mir noch alles bevor, wenn es innerhalb relativ kurzer Zeit schon so dramatisch mit mir bergab gegangen war?

Jedenfalls traten alle anderen - sehr wohl berechtigten - Ängste hinter dieser Angst zurück. "Gesundheit" war plötzlich nix Abstraktes mehr, ich bekam eine Vorstellung davon, was "Siechtum" bedeutet.

Ich weiß nicht, inwieweit sich mein Körper wieder erholen wird - die Treppe ist jedenfalls jetzt schon überhaupt kein Problem mehr, einkaufen auch nicht (habe wieder Kartoffeln im Haus *biggrin*).

Die meisten Versuche habe ich zwischen 35 und 45 unternommen - Bücher von Alan Carr, Alan Carr-Seminar, Kräuterzigaretten, Nikotinpflaster, Nikotinkaugummis - alles probiert. Hat viel Geld gekostet und nichts gebracht.

Was mir als jüngerer Frau auch immer im Weg gestanden hat, war die Sorge um meine "Figur" - nicht mehr rauchen, prima, aber Kleidergröße 36, später 38, wollte ich nicht opfern. Und kaum hatte ich die letzte Zigarette ausgedrückt, musste ich geradezu zwanghaft essen. Pausenlos. Zwar nix Süßes, weil ich süßes Essen nicht leiden kann, aber alles andere. Schon am nächsten Morgen sah ich immer aus wie ein schwangeres Nilpferd und bekam meine Hose nicht mehr zu - kein Wunder. Das war zwar kein Fett, aber mein Bauch war eben bis zum Platzen voll. Prima Grund, wieder zu rauchen.

Jetzt - wo ich absolut bereit wäre, diverse Kilos mehr in Kauf zu nehmen - läuft die Sache komplett anders. Ich esse sogar weniger als zu Raucherzeiten. Normalerweise habe ich nach dem Aufwachen bzw. im Laufe des Morgens immer 4 -6 große Tassen Milchkaffee getrunken. Gegen 12 Uhr hatte ich dann Hunger (Kaffee lockt irgendwann Hunger) und aß halt ein belegtes Brot. Nachmittags weiter Milchkaffee. Dann nix mehr bis zum Abendessen, das immer sehr üppig ausfiel bzw. meistens aus zwei Abendessen bestand (einmal gegen 18.30 und einmal gegen 21.30). Bewegung: wie gesagt nahe Null. Übrig geblieben sind davon die Abendmahlzeiten. Tagsüber trinke ich nur ungesüßten Tee und Wasser mit Zitronensaft. Keine Bonbons, kein Kaugummi. Hungergefühl bis abends: Null. Dazu erheblich mehr Bewegung. Die Mahlzeiten selbst sind auch gesünder als zuletzt. Ich kann halt wieder einen Blumenkohl oder Weißkohl und Kartoffeln nach Hause schleppen, statt mir TK-Pommes mit Remoulade reinzuziehen.

Warum die Heißhungerattacken diesmal ausbleiben, weiß ich nicht. Genauso wenig, wie ich weiß, warum ich nicht schwitze (musste mich sonst nachts umziehen, weil mir die Klamotten am Leib klebten), warum ich schlafen kann, warum ich nicht heulen muss in Erinnerung an längst überwunden geglaubte Kränkungen aus meiner Kindheit (z. B. fiese Mathelehrerin), warum ich arbeiten kann (wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten), warum ich insgesamt die meiste Zeit ganz gut gelaunt und gelassen bin (obwohl ich an einer anderen Baustelle meines Lebens ganz arge Probleme habe, die ich aber nicht ausbreiten will). Es ist einfach so, und ich nehme es dankbar hin. Vielleicht hatte der liebe Gott ein Einsehen mit mir und war der Meinung, dass ich mal ein bisschen Hilfestellung brauche - kann ja sein. Biggrin

Nee, im Ernst: Schuld an allem sind nur die KREUZWORTRÄTSEL! Außer Putzen die beste Suchtverlagerung wo gibt! Ich bin schon eine richtige Expertin.... Altnordische Göttin der ewigen Jugend mit 7 Buchstaben? Kein Problem.

Jetzt bremse ich mal meine Euphorie und begebe mich in die Niederungen des Alltags - ich habe nämlich beschlossen, meine gesamte Wäsche zu waschen. Habe sogar Weichspüler angeschafft, den ich sonst nie verwende - aber ich will mal, dass hier ein penetrant SAUBERER Duft durch die Bude zieht.

Bis dann

LG Baobei

P. S.: Was mir noch positiv aufgefallen ist: Ich bin überhaupt nicht mehr verschleimt! Sonst hatte ich immer einen Wahnsinnsverbrauch an Tempos!

P.S. 2: Den Tee habe ich todesmutig getrunken - lebe noch!

 

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josefine
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Hallo Baobei!

Erstmal: Behalte Dir Deine Euphorie - sie ist gerade Dein wichtigster Motivator!

Ich habe aufmerksam Deine Geschichte gelesen und kann nur sagen, die GESUNDHEIT ist für mich wirklich der einzige Grund, um mit dem rauchen aufzuhören. Geld? Pffff ... Spart man nicht wirklich, weil man meistens mehr isst. Raucherhusten hatte ich nie, aber meine Mama und ich finde es schlimm, wenn ständig gehustet wird. Das wollte ich nie. Mein Motivator war eine Sendung im Fernsehen von einer Pflegekraft, welche bei einer älteren Frau täglich zweimal half. Sie gewaschen hat, sie massiert, dass sie Schleim abhusten konnte. Die Dame hat man nicht gesehen - war verpixelt. Allerdings hat man sie gerhört. Ihren Atem. Schwer, röchelnd, beängstigend. COPD! Da wusste ich, DASS möchte ich niemals erleben müssen. Und dann kam ich hierher und dann hörte ich auf.

Jeder hat seine Gründe. Jeder hört auch anders auf. Mal ist es sehr schwer, mal fällt es leicht. Es gibt gute Tage und Tage, wo man am liebsten heulen möchte oder aufgeben. Man ändert seine Gewohnheiten, man ändert die Sicht auf viele Dinge. Prinzipiell ändet sich das ganze Leben, nur, weil man sich keine Zigarette mehr alle 30 Minuten anzündet.

Ich finde es toll, dass es wieder Kartoffeln bei Dir gibt. Das die Teppen Dir schon leichter fallen, Du mehr Bewegung hast und es Dir gut geht mit dem Entzug. Denk' daran, wenn mal ein schlechter Moment auftauchen sollte, der Dich bedrängt, doch wieder eine Zigarette anzuzünden. Vielleicht hast Du Glück und er wird niemals kommen. Die Erfahrung zeigt aber, dass irgendwann - unverhofft - die Sucht vor Dir steht und Du sie am liebsten hereinbitten würdest. Dann sind diese Momente der Euphorie in Deiner Erinnerung wichtig, um ihr die Tür vor der Nase zuzuknallen.

Wunderbar, wie Du das machst ... Weiter so!

Josefine    Yes 3

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Baobei
Baobei lässt sich nix mehr

Baobei lässt sich nix mehr bieten (nächster Akt)

Nachdem ich mich gestern erfolgreich bei meinem Kunden durchgesetzt habe (hatte ich noch gar nicht erwähnt), habe ich mich heute Mittag einem anderen, wenn auch sehr kleinen Ärgernis zugewandt - nämlich diesem ominösen Guten-Abend-Lavendel-Bio-Tee von DM. Abgesehen von dem besagten Warnhinweis fand ich gestern abend auch, dass mich der Tee verdächtig an den Toilettenreiniger "Lavendel" der Marke Frosch erinnerte (Geschmacksvergleiche kann ich verständlicherweise nicht ziehen Biggrin ) - Sicherheitswarnung + Toilettenreinigergeruch = Teegenuss mit unangenehmen Assoziationen. 

Außerdem hatte ich inzwischen ergoogelt, dass der "Bio-Kräuterkorb"-Tee von Aldi Süd von Öko-Test in puncto Schadstoffbelastung mit "gut" bewertet wurde (gab auch einige mit "Ungenügend") - also wollte ich den jetzt haben. Normalerweise hätte ich jetzt den DM-Tee in die hintersten Regionen meines Küchenschranks verbannt, wo selbiger bis zum St.-Nimmerleinstag vor sich hingegammelt hätte, ein fauler Kompromiss, denn schließlich kann man nicht 1,55 einfach so wegwerfen! Das waren mal 3,10 DM (ich rechne immer noch in DM) - aber NICHT mit der NEUEN Baobei!! Diablo

Den Bon hatte ich noch. Gut, die Packung war angebrochen, aber so wie ich in Fahrt war..... Jedenfalls hab ich meine Stiefelchen geschnürt und bin rüber zum DM-Markt, um dem zuständigen Menschen mein Anliegen vorzutragen. Der zeigte sich erstaunlich nachsichtig, wenn auch nicht einsichtig - angeblich steht dieser Hinweis "auf jedem Tee dieser Welt". Na, das wusste ich aber besser. Jedenfalls hatte ich innerhalb von 2 Minuten mein Geld zurück und machte mich auf den Weg zu Aldi.

Dort fand ich auch besagten Tee - und muss zugeben, dass der tatsächlich ebenfalls diesen Warnspruch aufweist! Biggrin (Grummel, muss mir einen neuen DM-Markt suchen oder mir ein Hütchen mit Schleier anschaffen). ABER - der riecht nicht nach Toilettenreiniger, kostet ein Drittel weniger und ist - wie gesagt - mit "gut" getestet worden.

Jetzt mach ich mich mal fertig für einen geselligen Spieleabend.... rauchtechnisch gesehen gemischtes Volk.

Wenn mir aber was nicht lieb - weg damit! ist mein Prinzip (W. Busch)

Baobei
Oh, Josefine, hat sich

Oh, Josefine, hat sich überschnitten. Ja, ein bisschen Euphorie ist immer noch besser als ein bisschen Depression.... Nur abheben sollte man nicht.

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Baobei
Tag 8

Tag 8

Leute - ich bin ein Schlumpf.

Gestern habe ich wie angekündigt mein Projekt "Duftende Wäsche" gestartet und mich erstmal über die Heimtextilien hergemacht. Sofakissenbezüge, Decken, Handtücher - alles wanderte gnadenlos in die Wama. Danach noch schnell unter die Dusche..... blöd war nur, dass ich wirklich ALLE Handtücher gewaschen hatte. Scratch one-s head Da stand ich nun nackt und tropfend und kein trockenes Handtuch weit und breit. Das einzige, was ich auftreiben konnte, war ein Mikrofaserwaschhandschuh, der Rest musste mit Hilfe des Föns lufttrocknen.

Nachdem diese Hürde genommen war, packte ich mein Täschchen für den Spieleabend. WO IST MEINE BRILLE? Das Teil musste im Haus sein, denn ich hatte nach dem Einkauf ja noch im Tagebuch geschrieben. Erst alle wahrscheinlichen, dann alle eher unwahrscheinlichen Orte abgeklappert - nix. Also ohne Brille los. Ich hätte besser auch die unwahrscheinlichsten Orte prüfen sollen, dann wäre ich fündig geworden. Was bitte hat meine Brille in der Gewürzschublade zu suchen? Ganz einfach. Ich hatte gestern Gewürze gekauft und diese verräumt, nicht ohne vorher mit Brille die Curry-Zusammensetzung geprüft zu haben,  und weil ich gerne eine ordentliche Küchenarbeitsplatte habe (und den Kopf irgendwo in den Wolken), wurde eben unterschiedslos tabula rasa gemacht. Crazy

Kurz: Ich bin derzeit eine Gefahr für die Menschheit, insbesondere für das kleine Menschlein, das hier sitzt und tippt. Hoffentlich verbummele ich nicht mein Portemonnaie oder sperre mich selber aus oder dergleichen. Schade, dass man Entzugserscheinungen nicht tauschen kann - ich würde dieses "Neben-mir-Stehen" sehr gerne gegen ein paar Schweißausbrüche einhandeln.

In diesem Zusammenhang möchte ich mal ein Thema ansprechen, das mich beschäftigt: Entzugserscheinungen und Verantwortung - z. B. im Beruf, im Straßenverkehr etc. Viele berichten hier ja von Konzentrationsproblemen, wattigem Gefühl im Kopf etc. in der ersten Zeit. Wie man selber damit fertig wird, ist die eine Sache. Aber wie steht es mit den Konsequenzen für andere? Möchte ich mich von einem Zahnarzt behandeln oder von einem Busfahrer fahren lassen, der "neben" sich steht? Ich habe mir diese Frage auch in Bezug auf meine eigene Arbeit gestellt, denn eine Vertragsübersetzung ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und der Kunde hat Anspruch auf eine tadellose Leistung, ganz abgesehen davon, dass ich mir keine Reklamationen leisten kann, aber das ist ja wieder mein Problem. Für mich habe ich bejaht, dass ich arbeitsfähig bin, sofern ich das Konzentrationsdefizit durch noch mehr Korrekturdurchgänge ausgleiche. Aber irgendwie finde ich, dass sich jeder "Entzügling" diese Frage mal vorlegen und ggf. Konsequenzen ziehen sollte (Urlaub nehmen, vielleicht sogar krankschreiben lassen?)

Alan Carr propagiert ja "einfach weiterleben wie bisher und nix ändern, weil man nicht mehr raucht", also habe ich das Thema damals in dem Seminar aufgeworfen. Der Kursleiter, der zum Zeitpunkt seines Entzugs noch bei einer großen Firma als Sachbearbeiter angestellt war, meinte dazu wörtlich: "Ja, die erste Woche war ich auch total benommen, aber für die Scheißfirma opfere ich doch nicht meine Gesundheit". Ich: "Na ja, die Scheißfirma ist aber meine eigene und meine Existenzgrundlage". Er: "Ach, pleite gehen muss man doch auch mal erlebt haben". Nun ja.

Der Spieleabend war insgesamt sehr nett. Zuerst dachten alle, ich hätte meine Zigaretten vergessen, und der rauchende Teil der Runde schob mir bereitwillig seine Packungen rüber. Also verkündete ich, dass ich seit einer Woche nicht mehr rauche, das Ganze aber nicht zu thematisieren wünsche. Dieser Wunsch blieb unerfüllt.

Meine beiden Nieraucherfreundinnen meinten "Ach, eigentlich fand ich dich nie so eklig wie andere Raucher, außerdem hast du doch gar nicht so viel geraucht" bzw. "Ich hab mir überlegt, ob ich nicht anfangen soll, vielleicht kann ich dann mal die Finger von der Schokolade lassen". Tja, Nieraucher kann man - wenn's ums Rauchen geht - wirklich in der Pfeife rauchen. Ein On-Off-Quartalsraucher, der grade wieder On ist, fand, dass "zwischendurch mal ne Rauchpause einlegen schon ganz gut" sei. Ein wieder rauchender Ex-Raucher (Pause von 4 Jahren) wünschte mir viel Glück, nicht ohne anzumerken, dass man die Zigaretten nieeeee aus dem Kopf bekäme (was er eigentlich meinte war wohl: Jeder Kampfeswille hat mal ein Ende und am Ende siegt zwangsläufig die Sucht. Nun gut, ich kann da noch nicht so mitreden, aber meiner Erinnerung nach war besagter Freund während seiner Nichtraucherphase auch nicht anders drauf als jetzt und ist wohl mehr aus Dämlichkeit wieder in die Nikotinfalle gestolpert - Merke: Wiederrauchende Ex-Raucher sind meistens auf dem Rechtfertigungstripp und ebenfalls keine erbaulichen Gesprächspartner). Der einzige "normale Immerraucher" am Tisch wahr ehrlich und meinte, dass er auch gerne aufhören möchte, aber es nicht schafft. Abends seien die guten Vorsätze da, aber am Morgen schon wieder "überwunden".

In Versuchung war ich nicht. Allerdings ging mir der Qualm auf den Keks (Kopfschmerzen) und ich stellte fest, dass Bier bzw. Sekt nach Erbrochenem riecht. Sehr gut. Alkohol steht auf meiner Do-Not-Liste ohnehin ganz weit oben. Trinke ich nicht mehr, basta.

Die Kopfschmerzen sind mir leider erhalten geblieben.

Soweit mein Bericht bzw. meine Gedanken für heute

LG Baobei

 

Wenn mir aber was nicht lieb - weg damit! ist mein Prinzip (W. Busch)

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