Hallo Dani,

das tut mir sehr leid mit Deiner Oma, ich wünsche Dir und Deiner Familie Kraft um das alles jetzt durchzustehen. Wir wissen alle, dass wir liebe Menschen irgendwann gehen lassen müssen, aber wenn es dann soweit ist, ist es doch einfach wie ein Albtraum. Drück Dich! Kopf hoch, wir verlieren liebe Mensche nie wirklich....

Ich möchte irgendwie noch ein wenig schreiben, deshalb mach ich das jetzt einfach, in der Hoffnung das es hilft.
Meine Oma hat mich großgezogen, weil meine Eltern sich haben scheiden lassen, als ich noch ein Baby war.
Meine Mama,Oma und ich - wir waren eine 3er-Frauen-WG , sind durch dick und dünn gegangen.
Ich habe bis vor einigen Jahren noch mit meiner Oma in einem Haus gelebt, bis auf einen kurzen Auszug zu der "Liebe meines Lebens" (wie ich damals dachte).
Dann, 2003, hab ich mir ne eigene Wohnung, nur für mich genommen. Das war eine sehr wichtige Zeit in meinem Leben. Ich hatte Schlimmes durchgemacht, aber ich hab immer gekämpft und mich selbst wieder rausgezogen, bzw. meine Mama hat mich rausgezogen aus den Tiefs. Ohne sie weiß ich nicht was aus mir geworden wäre damals.
Als meine Oma jetzt starb, bin ich wieder in unser Haus zurückgezogen.
Wir passen irgendwie aufeinander auf, das Haus und ich.
Meine Ma wohnt mit meinem Stiefpa im Anbau. Und ich dachte, gemeinsam schaffen wir es, mit diesem plötzlichen Verlust fertig zu werden.
Ich hatte im letzten Jahr eine wichtige ERkenntnis für mein Leben erlangt, als ich von "The Secret" gehört habe (ein Buch, eine Lebenshilfe, eine Lebenseinstellung). Ich habe begonnen, nur noch positiv zu denken, fröhlich zu sein, und mich wieder auf meine Ziele zu besinnen. Also meine ursprünglichsten Träume, wie Familie zu haben, aufs Land zu gehen, Pferde um mich zu haben, liebe Freunde in meiner Nähe....
Ich wußte wieder sehr genau, was ich wollte. Und was mir wichtig war.
Bis zur Krankheit meiner Oma hatte ich alles im Griff.
Nach ihrem Tod hatte ich mich auch irgendwann wiedergefunden, aber jetzt die Krankheit meiner Ma.....es ist zuviel manchmal.
Kann sie nicht verlieren, das schaff ich nicht, deshalb darf ich daran auch eigentlich gar nicht denken.
Und trotzdem bewegt mich soviel im Moment.
Ich werde nächsten Monat 30. Kein Traummann neben mir, keine Kinder bei mir....das könnte ich ja noch verpacken , denn das Leben geht ja seine eigenen Wege, die einem zum Ziel bringen.Aber meine Mama und der Sch...Krebs....
Eigentlich wünsche ich mir "nur" noch, dass meine Mama wieder gesund wird, und wir alle noch eine Chance kriegen.
Ja, das will ich. Da ist mir auch der Mann und die Kinder erstmal egal (auch wenn es meine Mutter seher freuen würde:-))

Oh man, ich krieg doch gar nicht meine Mens, was bin ich denn heut so emotional ....keine Ahnung.
Ich hoffe ihr versteht so ungefähr, was alles in meinem Kopf rumschwirrt. Hab das Gefühl, soviel tun zu müssen, und doch so machtlos zu sein.
Bin antriebslos und doch voller Energie. Traurig, und doch hoffnungsvoll. Muß ich ja auch sein. Sonst brauch ich ja nicht aufstehen morgens.

So ihr Lieben, und liebes TB, ich hab jetzt erstmal genug sentimentales Zeug von mir gegeben. es wird bestimmt im Laufe des Tages besser. Ich glaub ganz fest dran.

bis später

Schmiddi