Ich habe mir von diesem Forum irgendwie mehr versprochen, daher ist dies wohl mein letztes Posting. Wer noch Fragen hat, kann sich bis 30.06.2012 bei mir melden, dannach gehe ich offline. Vielleicht helfen meine Tipps ja noch irgend jemandem, wenn er denn hierauf stößt. Meine Entwöhnung jedenfalls war real, dies hier war kein Fake.

Auch ein Grund ist, dass ich mich mittlerweile mehr auf Seiten für Sporttreibende rumtreibe. Mehr dazu unten....

Also mal zusammengefasst, wie ging es denn seit dem letzten Posting weiter....

1. Tatsache: Ich bin jetzt 564 Tage rauchfrei. Ich betrachte mich jetzt als NR....

2. .... auch, weil ich wieder Sport mache. Die ersten Schuhe hab ich vom Geld aus der Spardose gekauft, wo das (nicht ausgegebene) Kippengeld reinkam. Und das ist 10x besser als diese Mistkippen. Innerhalb der letzten 3 Wochen bin ich meinen 1. Halbmarathon gelaufen und nur ganz knapp über 1:40 geblieben (bin ich echt stolz drauf...). Im nächsten Jahr liebäugele ich mit der totalen Folter Marathon, den HM will ich unter 1:40 schaffen (... schaff ich auch..., hab ja auch das Nichtrauchen geschafft...)

3. Da ich Kippen durch Sport ersetzt habe, gab es auch keine Gewichtszunahme. Im Gegenteil, sogar eine leichte Abnahme (übergewichtig war ich auch vorher eh nicht)

Das beste aber ist, ich fühle mich einfach nur sau super fit. Nicht so kaputt wie durch die Kippen. Ein ganz anderes Lebensgefühl.

__________________________________

Ein paar abschließende Tipps fürs Aufhören:

1. Die Sache geht geistig schon vorher los und zwar recht lange. Man muss im Kopf einfach "bereit" sein. Genau genommen muss man bereit sein, in sein Leben zu ändern. Rauchen ist ja doch eine irgendwie "liebgewonnene" Gewohnheit, die aufgegeben wird. Es ist zudem einfacher, wenn man sich vorher ein neues anderes Ziel setzt. Bei mir war es der Sport, damit wieder anzufangen. Vielleicht ist es bei Euch was anderes.

2. Wenn man aufhört muss man vor allem auch mit dem Gedanken klarkommen, dass es Entzugsschmerz gibt. Der kommt sicher. Tip: übt autogenes Training ("total abschalten"), das hilft über die harten Minuten hinweg ! Alternativ / Ergänzend: irgendwas zum Lutschen, Lecken etc. (kein Gag, ich hab auch Curry und Chilis genommen)...

3. Der Gedanke mit dem "One way Ticket" hat mir persönlich sehr geholfen. Es gibt keinen "Return" mehr. Auch wenn es am Anfang wehtut

4. Ach so: Der Tag an dem man aufföhrt ist eher irrelevant. Setzt Euch nicht unter Druck. Die Nummern "Am 1.1." / "zu Weihnachten" funktionieren nicht bzw. nur selten. Wenn ihr Euch oben grundsätzlich klar seid, kann es durchaus sein, dass ihr noch 2 Monate qualmt. Das ist egal. Nur irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo die Kippe "bäh" ist und ihr bereit seid, loszulassen. Dann ist der Zeitpunkt da, aufhören. Ich habe ihn einfach gespürt, dieses "jetzt will ich loslassen"

5. Bei der Entwöhnung sind die ersten 10 Tage echt hart. Dannach sollte es aber besser gehen.

Ich hatte eine Tabelle, wo ich mir die Stunden abgekreuzt habe. Als ich nach 3 Tagen sah, dass ich schon 72 Stunden geschafft hatte, ist das Ziel 100 Stunden nicht mehr fern. Hat auch geholfen. Nach 100 Stunden (ca. 5 Tagen) kam zum ersten Mal Zuversicht auf.

____________________________

Ach so, der "Teufel": ist noch da. jaa. Alle paar Wochen kommt da so ein Gefühl, ist aber ganz dumpf und entfernt. Nach 5 Sekunden ist er eh wieder weg.

Ich wünsch Euch allen wirklich viel Glück. Seid Stark! Wenn Ihr das wollt schafft Ihr das auch. (Alternativ schafft Euch halt der Tabak irgendwann....). Es ist echt schwer, aber möglich

Schreibt jemand, der in 2 1/2 Tagen ein Paket Tabak geraucht hat ...