Hallo,
hab hier schon viel über körperliche Entgiftung gelesen und über die ersten drei Wochen, die wohl die schwersten sind. Aber habt ihr vielleicht auch so den ein oder anderen Anhaltspunkt, wann die Gefühle sich wieder etwas beruhigen?
Mit der Gereiztheit komm ich ja ganz gut klar, bzw. versuch mit Humor zu nehmen, aber seit ich wieder sowas wie Schlaf bekomme (also länger als im Halbstundentakt...) habe ich irre Alpträume. Gleichzeitig fühl ich mich tagsüber total labil. Weiß nicht wann ich - vor gestern Nachmittag - zuletzt einen spontanen Heulanfall ohne ersichtlichen Grund hatte.
Find es ziemlich verstörend, ständig von Gefühlen überfallen zu werden, die keine offensichtlichen Grund haben...außer natürlich den Entzug.
Wie war das bei euch? Hat jemand ne ungefähre Zeit wann sich sowas wieder bessert?
LG Nele
hi nele
wenn man bedenkt, dass wir mit dem rauchen recht viele gefühle zugequalmt haben, wundert es nicht an, dass die sich jetzt wieder einen weg nach oben bahnen.
ich habe auch absolut intensive träume, seit ich nicht mehr rauche. ich merke, jetzt nach 3 monaten ebbt alles langsam wieder ab.
im grunde ist es ja etwas schönes, wieder empfinden zu können. siehs mal so.
und ich randaliere mittlerweile auch nicht mehr herum und bin in keine schlägereien mehr verwickelt
vg
elke
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
Hallo Nele,
mit den Alpträumen und Schlafstörungen habe ich auch so meine Erfahrung gemacht, zwar nicht in Verbindung mit diesen Entzug sondern in einer länger zurückliegender Problemsituation.
Ich kam damals nicht zur Ruhe,immer wieder die selben Alpträume und wachte schweißgebadet auf.Da gab mir eine gute Freundin den Tip beim einschlafen sich sanfte leise Musik (Delfine,Meeresrauschen etc.) an zu hören. Bei mir hat es geholfen.Und wenn ich mal wieder ein sch... Tag gehabt habe hilft das echt gut.
Vielleicht hilft es Dir ja auch. Der Versuch ist es wert.
Viel Glück dabei Thunder
Hallo Thunder,
die Idee mit der Musik find ich toll, werde ich gleich heute Abend ausprobieren. Und es ist tatsächlich so, das ich auch ohne Suchtzwerg gerade eine stressige Phase habe. Da kommt dann wohl eins zum anderen...
Hallo Elke,
das hört sich gut an. Im Grunde versuche ich ja auch, für das was sich gerade in meinem Körper und meinen Gedanken tut, aufgeschlossen zu sein. Intensive Träume hatte ich schon immer, hab das eigentlich bislang auch eher spannend als negativ empfunden. Aber letzte Nacht bin ich panisch aufgewacht und hatte Angst im Dunkeln nach dem Lichtschalter zu tasten....das war schon ziemlich bizarr für mich. :shock:
Aber das mit den zugequalmten Gefühlen find ich logisch. Meine Aggros haben sich ja auch die Ärmel hockgekrempelt und auf Gelegenheiten geguckt :oops:
Ich hoffe, mir gehts wie dir und es ebbt mit der Zeit ab.
Vielen Dank für eure Ideen und Aufmunterung!
LG
Nele
öhem....also nach 11 Monaten ist es definitv vorbei..... aber schön fand ich die Ausrede " Ich hab gerade mitm rauchen aufgehört - NICHT reizen, besser ausm Weg gehen!".... Schade, fehlt nun was :roll:
Im Ernst, es wird besser und so wie Elke es gesagt hat, stimmts auch. Wenn ich früher sauer war, hab ich erstmal eine geraucht und dann war die Wut vorbei...und dann wunderste dich, warum du Magenprobleme hast.
Was deine Panikattacken angeht, würde ich es mal beobachten, denn alles aufs nmr zu schieben, könnte fatale Folgen haben....Kopf hoch, wird immer besser!
hi nele
diese angst im dunkeln - die kennst du sicher aus kindertagen;-).........., ich schätze, deine zelle erinnert sich grade. ich hatte das vor ein paar jahren mal. da wachte ich nachts auf und tastete vor angst an der wand herum
iss alles normal, beobachte dich und deinen körper lieber, wie er dabei ist, wieder zu werden, was er mal war: ein gesunder ausgeklüngelter körper, der alles hat, was er zum leben braucht.
und lies mal die TB, da siehste dass es vielen genauso ging und geht (mir z.b.;-))); ich war richtig erschrocken, wie wütend ich sein kann;-)
sodele, ich muß mal los grad.
lg
elke
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
Voll erwischt!
:nixwieweg: Hab son Traum auch als Kind mal gehabt und mich hinterher genauso gefühlt!
Danke fürs Aufmuntern und Antworten! Fühlt sich alles gleich wesentlich weniger verstörend an, wenn ich eure TB les und mitbekomm, dass das nicht gerade ungewöhnlich ist.
Und die Sache mit dem Rauchen wenn man sauer ist, kenn ich auch sehr gut. Kommt mir manchmal so vor als kennt mein innerer Schweinehund den Schwachpunkt "Gefühle ruhiger rauchen" so gut, dass es sein Lieblingsspiel ist, mich mit Gefühlen zu überrollen, um mich zum Rückfall zu animieren.
:roll:
Werd das mal weiter beobachten und mich hier ein bißchen mehr einlesen.
LG
Nele
Oh ja... Gefühle weniger rauchen... kommt mir sehr bekannt vor. Etwas tolles is passiert "darauf rauch ich erstmal eine" - etwas mieses ist passiert "darauf rauch ich erstmal eine" Man hatte Sex... "darauf rauch ich erstmal eine" - man hat was Leckeres gegessen "darauf... "
Sagt mal es gab wohl nich eine einzige Situation wo man nicht geraucht hat! Es gab IMMER was zum rauchen, immer einen Grund. Zumindest hat man sich das eingeredet.... eigentlich war es nur die Sucht die einem Grund gab zum Rauchen....
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2477.html]NMR seit dem 4.12.2006 =)[/url]
tachchen!
das ist schon ganz richtig so. und mit dem ganzen wissen um den psychischen faktor vom nikotin, weiss man zwar wie das funktioniert und warum wir süchtig sind/waren, aber hilft das wirklich?
ich weiss das kippen meine haut, lunge, gefässe und weiss ich nich noch alles ruinieren.
ich weiss das es keine belohnungsziggi gibt und das man sich ohne ziggis genauso, wenn nich besser entspannen o. konzentrieren kann.
ich weiss das nikotin nervengift ist und wir uns nur einbilden das kippen was tolles sind.
und trotzdem...warum giert man immernoch nach der kippe?
ich hab das gefühl in einem zermürbungsprozess zu stecken.
hier und da flammt der wunsch nach ner kippe hoch. dann fängt man wieder abzuwägen..aber man weiss das es quatsch ist zu rauchen. deswegen würde ich nie auf die idee kommen mir kippen zu kaufen. ich würde mir eher die hände am tresen abhacken. trotzdem giere ich nach kippen. in der kneipe beim leckeren gin tonic und einem schönen gespräch will ich halt auch mitrauchen...man fühlt sich beschnitten. aber ja, wir wissen das es nur illusion ist, trotzdem ist das gefühl da das was fehlt.
irgendwann hats dich zermürbt und du fängst wieder an glaub ich...so denke ich zumindest heute nach 4,5 wochen.
ich will nich negativ klingen, aber so sind meine gedanken zur zeit und ich hab auch keine ahnung warum ich das jetzt hier geschrieben hab
ja egal..
immer schön pfötchen weg vom stoff! *hust*
auf wunsch einzelner:
NMR seit 06.11.06
na ist doch total in Ordnung, dass du das geschrieben hast. Wird halt gerade dagewesen sein und dann ist es auch gut wenn es rauskommt. Dinge übers Rauchen zu wissen ist gut. Aber wenn bloßes Wissen um die Umstände dazu führen würde, dass man nicht mehr süchtig ist, wären wir wohl alle niemals von irgendetwas süchtig geworden, bzw. es nicht lange geblieben.
Ich glaub man braucht nicht nur das Wissen, sondern auch eine neue Einstellung zu sich selbst. Wenn ich mir dauernd Gründe/Hintergrundwissen aufliste, warum ich nicht mehr rauchen will, ändert das an meiner Sucht nichts. Klar will ich dann nicht mehr süchtig sein, aber sag das mal meinen Gefühlen, meinem inneren Schweinehund und all den Verhaltensmustern, die ich mir in zwei Jahrzehnten Nikotinsucht antrainiert habe!
Mein letzter Versuch, die Sucht loszuwerden ist daran gescheitert, das ich nur Wissen gesammelt und Willen aufgebaut habe, mir selbst gegenüber aber damit zu wenig einfühlsam war.
Inzwischen sehe ich mich als nikotinsüchtig an. D.h. ich bin ca. 20 Jahre lang nach einer Droge süchtig gewesen. Hab die in meinen Alltag eingebaut, sie mit vielen Tätigkeiten eng verknüpft, vieles an negativen Gefühlen damit kompensiert, vieles an guten Gefühlen damit "belohnt". Ich kann 20 Jahre Erfahrungswerte nicht aus meinem Unterbewusstsein reißen, weil die Logik mir das jetzt so sagt!
Ich stelle mein Leben um. Ich gestehe mir ein, süchtig/krank gewesen zu sein, jetzt einen Heilungsprozess zu beginnen und dementsprechend eine Reha zu machen. Denn genau das ist es. Ich lerne neue Erfahrungen zu sammeln, um die alten Rauchererfahrungen durch neue Nichtrauchererfahrungen ersetzen zu können.
Klar hab ich damit Probleme. Nimm mal einen Tag lang die linke statt der rechten Hand bzw. umgekehrt. Rauchen war unbewusst, ein Automatismus. Nichtrauchen muß nun bewusst geschehen, weil es noch nicht automatisch drin ist. Und weil bewusstes Handeln sehr viel mehr Energie braucht, anstrengender und lästiger ist, als Automatismen, bin ich hier. Denn hier sind ganz viele Leute, die genau wissen wie chaotisch diese Situation ist. Hier finde ich Verständnis, darf mich ausjammern, um Rat fragen und mir auch mal Mecker abholen wenn ich Mist mache.
Die Gedanken die du zur Zeit hast kenn ich zu genüge. Ich hatte nach einem halben Jahr wieder angefangen. War eine lange Zeit für innere Leere und das Gefühl das etwas fehlt.
Es gibt keinen Ersatz für ein Suchtmittel. Aber das Suchtmittel hat lange Zeit Dinge ersetzt, die jedes Lebewesen tun kann. Ersatz für die Fähigkeit mit den eigenen Gefühlen umzugehen, Diskussionen ohne Wutausbrüche zu führen, mit der Freizeit etwas anzufangen, was einen wirklich erfüllt usw.
Wer die Sucht beenden will, sollte sich auch zugestehen, das Heilung ein Prozess ist. Ein Prozess, der sehr viel einfacher wird, wenn man sich zugesteht, mittendrin zu sein. Stell dir vor, du wärst all die Jahre in denen du rauchst schwer krank gewesen und nun heilt es. würdest du dich mies fühlen, weil du noch nicht ganz gesund bist? oder dich freuen, weil du endlich anfängst zu heilen?
Knallköppsche.....du hast aber was vergessen.....was entscheidendes.....
den Faktor ZEIT!
Wisst ihr, es ist noch gar nicht so lange her, da hab ich auch so in etwa gedacht. "Mööörp, alle am rauchen, du hast eh nen stressigen Job, der Zeitpunkt ist legendär schlecht, bla bla blub"
Stimmt aber nicht, denn
-lass sie doch rauchen....die müssen ständig rausgehen, buahh wenns kalt ist und regnet
- und was ändert sich am Stress wenn man raucht? NIX! Also lass es gleich ganz sein
- es gibt keinen richtigen Zeitpunkt, weil IMMER irgendwas ist
Und während ihr dann so schön mit euch am kämpfen seid, kriegt ihr gar nicht mit, dass es normal wird, nicht zu rauchen. Es ist nicht so, dass dieser Zustand ewig anhält. Es dauert verschwindend gering, bis man nicht mehr meint, dass man alles nur mit Fluppe ertragen/erleben kann.
Und überhaupt: es hat nie jemand behauptet, dass es leicht wird. Einfacher ist natürlich, seinen Kopf in den Sand zu stecken und zu resignieren. Macht aber nicht so viel Spaß, wie gegen sein eigenes Hirn anzukämpfen und diesen Kampf auch zu gewinnen - wir sind da nämlich alle durch- mit Erfolg und ehrlich gesagt: mir fehlt nix und ich denke nicht mehr ans rauchen!!!!
Seiten