Tag 499/Tag 5:

Meine Frau ist eine herrliche Giftzicke. Sie steckt also mitten im psychischen Entzug und sie merkt selbst, das sie ne Giftnudel ist - bleibt aber standhaft.

Die erste Panikzigarette haben wir dann auch überstanden: Auf ihren Wagen sollten Winterräder aufgeschnallt werden. Und die Werkstatt findet die Schlappen nicht wieder :shock: Eigentlich nicht schlimm, wenn es nicht brandneue Gummis gewesen wären :shock: :shock: Bin dann nach Hause, hab das Haus, die Schuppen und Garagen nach Winterreifen durchwühlt - aber nichts gefunden. Nun, ich wußte eh, das die Winterreifen in der Werkstatt eingelagert wurden, also kann der Verlust nicht unser Problem sein.

Warum meine Frau aber in Panik verfällt und deswegen eine Rauchen wollte, erschließt sich mir nicht - bin schon zu sehr Nichtraucher, fürchte ich 8).

Heute ist nun mein Wagen dran, bin gespannt, ob dessen Winterwalzen auch verschwunden sind...

Gestern hatte ich auch wieder meinen Chinesisch-Kurs und zu meiner Erleichterung bin ich nicht der einzige mit Problemen... Die Hälfte der Kursteilnehmer hat extreme Probs mit der Aussprache, andere mit dem Lesen... Da hab ich das mit meiner Schreibschwäche ja noch gut getroffen Erstaunlich auch, das außer der Lehrerin und mir die Leute ein verklärtes Bild von China haben... Ihnen war nicht bewußt, das China noch immer ein kommunistisches Land mit Betonköpfen als Regierung ist (ähnlich der Sowjetunion damals), das das Abholen einer EMail ohne Anklage oder Prozess ins Gefängnis führen kann, das es Glaubensverfolgungen gibt, Pressezensur und so weiter.

Ansonsten gab es einen Berg Vokabeln. Die Chinesen kennen keine "Schwester" und auch keinen "Bruder" - nur eine jüngere/ältere Form derselben. Auch eine bejahende Form gibt es nicht. Dafür haben die Jungs da an die 300 verschiedene Worte für Verwandschaftsverhältnisse. Selbst für den Bruder des Onkels vom Neffen zweiten Grades des Stiefvaters gibt es ein Wort :shock:

Und falls es vielleicht mal interessiert: Im Hamburger Völkerkundemuseum sind nun die berühmten Terrakotta-Krieger ausgestellt (durch den Besuch des Dalai Lama war das in Gefahr, verzögerte sich aber zum Glück nur). Es handelt sich großteils um Originale aus dem Grab des ersten chinesischen Kaisers Qin Shichuandong, drumherum gibt es ein ganzes Programm rund um diese phantastischen Skulpturen.