Gestern hab ich sozusagen nochmal kräftig geraucht. Zwar nicht selbst, dafür aber gut passiv:

Wir saßen an unserem Stammtisch in unserer Stammkneipe. Dieser Tisch steht in einer Ecke, so dass er nur eine freie Seite bietet. Schlau, wie ich war, hab ich mich dann auch gleich ganz in die Ecke gesetzt. Na gut, war bisher auch immer mein Stammplatz gewesen, weil:
- Man kann sich überall gut anlehnen
- Durch die Heizung ists schön warm
- Man hat immer ne Ausrede, wenns ans Getränkeholen geht

So saßen wir dort nun zu viert, mir gegenüber 2 Raucher, neben mir mein bester Freund (NMR seit Anfang des Jahres), der aber diesmal auf die glorreiche Idee kam, seine Zigarillos endlich aufzubrauchen, die er sich mal vor zwei Wochen gekauft hatte.
So wurde ich also gut eingequalmt und fand es -überraschend- nicht mal so schlimm. Komischerweise war zu dieser Zeit meine Sucht am wenigsten schlimm, praktisch nciht mehr vorhanden.
Nur minimal schlecht wurde es mir in dem ganzen Qualm, was aber auch Einbildung gewesen sein kann.

Nach ca. 4,5 Stunden wurde ich dann jedoch arg unruhig: Ich habs kaum noch ausgehalten, weiß selbst nicht, warum. Kneipe hat dann aber eh so langsam dicht gemacht, so dass wir uns auf den Nach-Hause-Weg gemacht haben. An der frischen Luft gings dann auch gleich schon wieder viel besser.

Tja, dann durfte ich jedoch den negativen Aspekt eines gesünderen Lebens (also auch nicht mehr wirklich was trinken derzeit) auskosten:
Taxi spielen.
Das war besonders angenehm bei solchen Witterungsbedingungen, vor allem, da die Leute quer über die Stadt verteilt wohnen.

Während der Fahrt haben mir die Zigaretten dann doch irgendwie gefehlt. So zur Beruhigung, da ich nach dem ein oder andren Rutscher doch ein wenig angespannt war. Glücklicherweise hatte ich aber Zahnstocher dabei, die ihren Dienst dann auch sehr gut verrichteten, besser noch, als diese dreckigen Giftstäbchen.

Ansonsten bleibt festzuhalten:
Nen halbes Kilo hab ich schonmal zugelegt, evtl. gar ein ganzes. Nach dem Aufstehen frag ich mich noch immer, ob ich schlafwandle und meine Aschenbecher sauberlecke. Die "Lust" auf ne Kippe weicht immer mehr der Lust auf ein gepflegtes Tütchen. Das ist natürlich fatal, weil ein Tütchen ja kein Rückfall im eigentlichen Sinne wäre. Aber ich bin mir recht sicher, dass das im Mom nicht gut kommen würde.
Aber da ist ja auch noch der Gedanke an Knaster statt Tabak. Doch selbst das möchte ich derzeit noch nicht versuchen. Lebt sich ja auch sehr gut ohne das Alles.

Danke, michmon.
Gestern das war eigentlich keine harte Bewährungsprobe, sondern eher ziemlich easy. Ich hätte da locker nach ner Kippe greifen können, die Päkchen lagen ja offen auf dem Tisch. Allein das Verlangen hatte gefehlt. Zuhause dürfte oftmals keine Schachtel rumliegen, sonst könnte es kritisch werden.

Heute Abend z.B. hatte ich nen sehr krassen Suchtschub, schön garniert mit gesteigerten Depressionen und leichter Übelkeit. Puh, da wär ich beinahe verzweifelt. Das Schlimme war: Ich konnte nicht mal irgendwie mit Freunden oder so reden. Hatte ich einfach überhaupt keine Lust zu. Wie ich zu allem andren keine Lust hatte, ausser aufs Rauchen.

Sowas ist mir inzwischen nicht mehr gänzlich unbekannt, so dass ich auch weiß, dass es nach ca. 2 Std. vorbei ist. Aber schön wars/ists nicht.

Dafür kann man im Nachhinein stolz drauf sein, das Ganze ohne Kippe überstanden zu haben, was einem wieder ein recht positives Gefühl gibt.
Jedoch lassen mcih solche Situationen schon zweifeln, ob ich das alles durchhalte. Dabei muss ich sagen, dass die Zeit inzwischen wieder wesentlich schneller vergeht, als zu Beginn. Bleibt also zu hoffen, dass ich bald das Gröbste hinter mir hab und es von da an immer leichter wird.