[b:8e1a17bf49]333. Tag[/b:8e1a17bf49]

Und gleichzeitig mein 333. Beitrag, das konnte ich mir nicht entgehen lassen. 333 Tage ohne Rauch, das heißt 9990 Zigaretten nicht geraucht und einen Haufen Geld (>2000 Euro) dafür nicht ausgegeben. Gut ! Für alle, die noch ein bisschen Zerstreuung oder Motivation beim Aufhören brauchen hier noch ein Link zu "Acht Irrtümern über den blauen Dunst":

http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Rauchen-Acht-Irrt%FCmer-Dunst/...

Ein schönes Wochenende wünscht Euch
SOS

[b:fb5600c1ab]364. Tag[/b:fb5600c1ab]

Fast ist es soweit. Ich habe morgen vor einem Jahr meine letzte Zigarettte geraucht, genau genommen kommt der große Moment morgen um 21:15.

Ich glaube, bis dahin bleibe ich standhaft ;-).

Was bedeutet so ein Jahrestag ? Ich schwanke zwischen (1)'Nichts' und (2)'Eine ganze Menge'.

zu (1): Ein Jahr Nichtrauchen bedeutet mir nichts.

Mir war schon nach ca 3 Monaten ziemlich klar, dass ich nie wieder Rauchen werde. Das heißt nicht, dass gelegentliche Anwandlungen nicht mehr vorgekommen sind. Aber die grundsätzliche Sicherheit war da. Vor die (freie!) Wahl gestellt - Rauchen oder Nichtrauchen - war die Antwort: Rauchen ist passé. Ein Jubiläum ändert daran nichts. Nicht mehr zu Rauchen, ist am Tag 364 so schön wie am Tag 365 und 366 und der Titel "StaNiRa" bedeutet mir nichts. Pfeifen wir also auf die Feierlichkeiten?

Nein, denn ...

zu (2): Ein Jahr Nichtrauchen bedeutet: ICH HABE ES GESCHAFFT !

Und ich kann Euch einfach mit Worten nicht beschreiben wie [i:fb5600c1ab]unendlich[/i:fb5600c1ab] glücklich ich bin, dieses Kapitel hinter mir zu haben. ES IST VORBEI ! Ich habe es nicht geglaubt. Ich habe nicht an mich geglaubt. Ich habe aus einer Laune heraus aufgehört, ungeplant. Ich hatte Kopfweh an diesem Tag (wie so oft damals), die Zigaretten haben nach Hausbrand geschmeckt, ich habe mich gefühlt wie §?%&!*$ und spontan meine halbvolle Schachtel weggeworfen. Es war eher ein Akt der Verzweiflung. Ich hätte definitiv nicht gedacht, dass dieser Versuch der Letzte sein würde. Zu Beginn hatte ich das gleiche Gefühl, wie bei all den missglückten Versuchen zuvor. Schaffe ich das? Ach Quatsch, ich doch nicht. Mal sehen...

Diesmal hat es geklappt. Ich frage mich oft warum. Meine Theorie: Das Maß war einfach voll. Die Idee zum Aufhören war nicht neu, eigentlich ging sie mir schon lange immer wieder durch den Kopf. Nachdem ich mich lange genug (Anm.: Wir reden hier von [i:fb5600c1ab]Jahren[/i:fb5600c1ab]) mit dem bekannten Soll-ich-oder-soll-ich-nicht herumgeplagt hatte, war es wohl einfach so weit, dass etwas passieren musste.

Meine Methode? (...hatte ich eine ?) Ich habe keinerlei Hilfsmittel verwendet außer Büchern (davon allerdings 8 Stück, Autorenempfehlung: Back und Riley, zur Auflockerung zwischendurch Frädrich oder Lindinger). Ich habe mich in der ersten Zeit ziemlich ausgiebig mit dem Thema Rauchen und Sucht beschäftigt. Es hatte höchste Priorität. Irgendwann in den ersten Entzugs-Tagen kam ich mir vor, wie meine kleine Tochter, wenn sie etwas nicht bekommt. Ich wollte meine Zigarette wie sie ihr Eis (oder was auch immer). Mir wurde dann allerdings schlagartig klar: Das hier ist kein Spiel, es geht ums Ganze. Vielleicht war das der Punkt an dem ich angefangen habe, den Entzug wirklich ernst zu nehmen. Ich habe dann alles Erdenkliche gelesen, in Büchern, Zeitungen, im Internet, es gab eine Zeit lang kein anderes Thema für mich, und das war gut so. Ich halte rückblickend überhaupt nichts von dem (oftmals empfohlenen) Versuch, das Verlangen nach Zigaretten einfach zu verdrängen. Im Gegenteil. Ich habe mich bewusst damit konfrontiert, habe mich gebadet in meinen Suchtattacken. Das Motto: Schau Dir an, was die Sucht aus Dir gemacht hat. Ich habe mich stets darauf konzentriert, dass meine Gefühle durch meine Suchterkrankung bedingt sind. Es war ziemlich harte Arbeit, das Rauchverlangen von meinen echten Wünschen/Bedürfnissen abzuspalten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sobald ich weiß (und fühle), dass ich nur eine Zigarette will, weil ich suchtkrank bin, ist es kein Verzicht mehr, sondern der Vorgang der Heilung.
Also:
- Akzeptieren und Verstehen der Sucht,
- den festen Entschluss fassen, etwas dagegen zu unternehmen,
- aber gleichzeitig wissen: ich werde glücklich sein, ohne Zigaretten, denn
- [i:fb5600c1ab]ich verzichte auf nichts, sondern erlebe nur das Sterben meiner Sucht[/i:fb5600c1ab].

So läßt sich das ungefähr zusammenfassen. Ich habe Merksätze auf Zettel geschrieben, Steinhoffs Tagebuch auswendig gelernt, Tage gezählt, Carr mehrmals gelesen (und nicht gemocht) und ...

... ich habe mich in 4 NR-Foren angemeldet. In zweien davon schreibe ich auch heute noch gelegentlich was. 1000 Dank an alle Mitstreiter, Mutzusprecher und Leidensgenossen. Auch wenn es manchmal nur wenige Zeilen waren, es baut immer auf. Im Forum findet oft irgendjemand die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt. Ohne Euch wäre es schwerer gewesen. Und zuletzt: Vielen Dank an Matthias. Dein Forum war mir eine große Hilfe.

An Alle Nichtmehrraucher:
Lasst es krachen!
Lebt! Feiert!
Leute, wir habens geschaftt,
wir müssen diesen Dreck nicht mehr einatmen.
Wir sind frei.
Wir haben ENDLICH begriffen.

Liebe Grüße
Sven