Hallo liebe Foris,

Heute ist schon mein elfter Tag als Nichtraucher. In der Nacht vom 1. zum 2. April habe ich meine letzte Zigarette geraucht und danach die ersten sieben Tage mit Nikotinpflaster "entzogen". Damit ging es sehr gut, ich war vor allem wahnsinnig motiviert, endlich aufzuhören und habe daher die kritischen ersten 3 Tage ganz locker überstanden. Am siebenten Tag fiel mir das Nikotinpflaster ständig runter und ich nahm es dann ab; auch um zu sehen, wie lange ich es ohne aushielte. Und ich stellte zu meiner Überraschung keinen Unterschied fest! Mittlerweile denke ich viel seltener, aber dafür teilweise viel heftiger über das Rauchen nach.

Mein Mitbewohner raucht auch, was mir am Anfang gar nichts ausgemacht hat, aber mittlerweile traue ich mich kaum noch in unser Wohnzimmer, weil ich Angst habe, mir dort eine anzustecken.

Aber ich möchte wirklich, wirklich nicht mehr rauchen. Ich jonnte mich ja buchstäblich selbst nicht mehr riechen. Die Klamotten, die Bude, die Laken... Morgens bin ich aufgewacht und hatte schon diesen Geschmack von kaltem Rauch auf der Zunge. Das erste, was ich morgens gemacht habe war, eine Zigarette zu rauchen. Ekelhaft, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Jetzt wache ich morgens auf und denke daran, wie toll mein frisch bezogenes Bett riecht!!

Allein der Fakt, dass meine Nase so fein geworden ist in der letzten Woche, macht mich wahnsinnig glücklich. Der Frühling riecht so wunderbar... Ich wohne in Hamburg und bin am Wochenende mit meinem Freund zu Planten un Blomen gegangen. Die Osterglocken und Kirschblüten riechen umwerfend und im Gewächshaus gibt es so herrlich duftende Blumen... Das möchte ich für nichts in der Welt mehr eintauschen, besonders nicht für Zigaretten.

Immer, wenn die Schmacht wirklich schlimm wird, atme ich ganz tief durch, oder stecke mir ein Stück Bitterschokolade oder Apfel in den Mund, oder trinke einen großen Schluck Mineralwasser. Ich denke dann daran, wie gut ich wieder atmen kann und wie leicht ich morgens aus dem Bett komme und dass ich mich im Aufzug nicht mehr schämen muss, weil ich sogar meinen eigenen Rauch riechen kann... Was müssen da erst die Nichtraucher denken? Heute war das schlimmste Wetter hier und ich hatte zwischen zwei Lehrveranstaltungen 2 Stunden Pause und habe dann in der Mensa gelesen. Ich habe immer mal wieder nach draußen geguckt und die armen Raucher gesehen, die den Glimmstengel in den abgefrorenen Händen hielten und trotz der Kälte statt rosa Bäckchen, aschfahle Gesichter hatten.

Meine Haut! Ich muss zugeben, dass ein Grund für mich, nicht mehr zu rauchen, meine Eitelkeit ist. Mittlerweile ist mein Hautbild viel feiner, die roten Äderchen sind weg und mein Teint ist viel gesünder.

Insgesamt geht es mir ganz gut, wenn man vom aufgeblähten Bauch und dem komischen Gefühl im Magen absieht. Mir ist sogar ein bisschen schlecht. Vielleicht hab ich doch einfach zu viel gefuttert.. Mein Appetit ist in den letzten Tagen nicht zu bremsen... Aber ich nehme fast nur Rohkost und gesunde Dinge zu mir (wenn man von den 5 Stückchen Bitterschokolade heut absieht..) und schon allein, weil ich kaum noch Alkohol trinke, spare ich eine Menge Kalorien ein. In dieser Woche soll es auch wieder mit dem Sport anfangen, ich muss nur noch die richtige Motivation finden *seufz*.

Apropos Motivation: Das Blättern im Forum hilft mir auch sehr und für ein paar aufmunternde Worte wäre ich sehr dankbar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es diesmal, beim dritten Versuch, endlich schaffen werde. Bei den ersten beiden durfte ich ja schon feststellen, wie mies man sich nach der ersten Zigarette fühlt. Und das will ich nicht mehr haben. Nie wieder.

Liebste Grüße

Koskain