Hallo,
ich schreibe zum ersten mal hier was rein, ist vermutlich auch eher eine Verzweiflungstat.
Ich bin zusammen mit meiner Lebensgefährtin heute bei Tag 58 ohne Zigarette.
Die ersten 4 Tag waren in Bezug auf den körperlichen Entzug die Hölle, wir haben durchgehalten, nicht zuletzt weil überall zu erfahren war, dass die ersten 3 Wochen die Schlimmsten sind und es danach besser wird.
In der dritten Woche hatte ich 2 Tage in denen es ein wenig besser war (wenn auch nicht viel).
Bis auf kurze Momente, die auch schon Wochen her sind, habe ich Dauerschmacht. In Woche 6 und 7 war es so schlimm das ich überzeugt war auf dem letzten Gipfel zu sein. Gegen das was seit Gestern abgeht war das allerdings alles nur ein Witz. Ich kann den Suchtdruck kaum noch kontrollieren. Dazu kommen höllische Kopfschmerzen jeden Abend, Schlafstörungen seit Wochen und heftigees Sodbrennen (vielleicht wegen der vielen Hustenbonbons)
Die Gründe warum ich aufgehört habe sind mir präsent (in erster Linie Gesundheit). Ebenso spüre ich die geesundheitlichen Vorteile (riechen, schmecken, atmen) deutlich. Fakt ist jedoch,lange geht es nicht mehr und ich entwickel langsam die Haltung dahingehend, lieber 10 Jahre frühr zu sterben als so zu Leben wir in den letzten 2 Monaten.
Ich hab im Moment sowohl beruflich als auch privat extrem viel Stress. Für mich ist die Frage, ob es vielleicht gerade die denkbar schlechteste Zeit zum aufhören ist. Das nicht als Ausrede um wieder anfangen zu können, sondern schlicht als Erklärungsversuch dazu, warum es schlimmer statt besser wird.
Eigentlich bin ich (meistens) klar dahingehend, dass ich nicht mehr rauchen möchte, so wie's jetzt ist geht's aber definitiv nicht.
Ich schreibe hier eigentlich rein um zu fragen ob Andere das auch kennen. Ich brauche keine Motivationstexte oder sonstwas, mich interessiert nur, gibt es irgendwelche Deadlines oder Etappen oder sonstwas nachdem es mal erträglich wird? Noch weiter gefragt: Gibt es Leute die einfach nicht aufhören "können", bzw. bei denen diese Schmacht nie vorbei geht? Die Frage stelle ich mir weil ich im Netz überall nur Erfolgsgschichten lese. Ein Tagbuch über eine erfolglose Odysee ist mir bisher noch nicht untergekommen. Das macht mich stutzi
g und bringt mich zu der Frage ob in den einschlägigen Foren entsprechend geschönt wird.
Meiner Lebensgefährtin geht's übrigens nach den 8 Wochen ziemlich ähnlich. Schmacht, Kopfschmerzen, Resignation.
erstmal ein herzliches willkommen hier.
nur erfolgsgeschichten? naja - also meine geschichte ist ne erfolgsgeschichte - aber eben durch den abstand gesehen.
8 wochen? ich sag dir - ich hatte so was von konzentrationsschwierigkeiten - konnt schier nicht gradaus schauen und musste mit zahlen hochkonzentriert arbeiten. beim autofahren hatte ich muffe, weil in mir solch ein instabiles gefühl war - also schwindelähnlich - oder alles wie durch watte gesehen. ich hatte blähungen, die so was von übel waren. hab gestunken, einen sauteuren bürostuhl hätt ich beinah wegwerfen müssen, weil ich da dauernd reingefurzt hatte - ich konnt ja nicht dauernd aufstehen. meine klamotten passten mir nicht mehr, weil ich zunahm. am arbeitsplatz unterhielten sie sich über mich "jetzt nimmt se auch noch im gesicht zu!"
wegen der konzentrationsschwierigkeiten konnt ich nimmer lesen. ich war ne leseratte. also konnt ich mich nicht durchs lesen ablenken.
ich kriegte pickel.
ich schick mal ab - aber kommt noch ne fortsetzung.
ich würd dir vorschlagen geh runter zu den tagebüchern. nicht, weil ich dir ein tagebuch aufs auge drücken will, aber unter dieser sparte schauen einfach mehr vom forum nach, ob was neues da ist. d.h. da kriegste mehr antworten.
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
das schlimme war das permanente kreisen um zigaretten. um die sucht. um die schmacht. es gab kein andres thema in mir drin!
und mir ging es beschissen.
die beste zeit war, wenn ich auf meiner matratze rumlag und löcher in die luft guckte.
wie lange solch ein ätzzustand anhielt?
im nachhinein kann ich sagen, dass das nicht DAUERND nur vollätzend war. manchmal wars nicht ganz so schlimm. es war ein auf- und ab.
es wird gesagt, dass man alles mal ohne kippen durchlebt haben muss, bis es leichter wird. also familienfeiern. urlaub. stress im job. morgen - abend - mittag - frühjahr sommer herbst und winter - also ein jahr.
ich hab übrigens in einer vollstresszeit aufgehört zu rauchen. stress auf allen ebenen. ich wollt da unbedingt irgendwas für mich machen - und war unmöglich, dass ich urlaub kriegte und war unmöglich, dass blablablabla - also hab ich aufgehört zu rauchen. zur info - ich hatte 37 jahre geraucht - also suchtraucherin - also heftig viele kippen am tag.
und ich hatte irre oft vorher probiert, ob ich nicht aufhören kann. hab mir immer eingebildet, dass ich irgendwann morgens aufwach und weiß, nun ists genug - und das läuft total einfach. war nicht!!!! bei mir nicht!
war ne quälerei.
du hast nun ganz schön viele tage durchgehalten - ich würd die NICHT wegwerfen!
es WIRD besser - versprochen!!!
wann das sein wird, ist unterschiedlich ....
du willst kein motivationsgeschwafel - also hör ich auf ...
ich würd vorschlagen, dass du ein tagebuch unten aufmachst - es ist hier erlaubt seitenweise zu schimpfen zu jammern zu nörgeln zu motzen - was mir saumäßig geholfen hat, dass ich beim schreiben, dann auch immermal in nen galgenhumor reinkippte und anfing so leicht mit knirschenden zähnen zu grinsen und so ...
lg quaxin
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
und noch was ...
es ist falsch anzunehmen, dass man rauchenaufhören mal so nebenbei - etwas wille halt und dann flutscht das einfach.
ich hab das irgendwann zum GROSSEN und WICHTIGEN PROJEKT erklärt für mich, das alle meine kraft kostet. heißt, dass ich dann in der zeit in der das so arg anstrengend war - alle andren sachen so einigermaßen versucht hab nebenbei in etwa auf die reihe zu kriegen.
weißte - man gibt kraft in so viel zeug rein und meint das sei wichtig.
ich hab mich dann einfach drauf konzentriert, dass ich die nächste nicht anzünd. war wichtigstes!
so long
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
und ja, es gibt Leute, die einfach nicht aufhören können. Sei Dir bewußt, dass Du es mit der schlimmsten Form der Sucht zu tun hast. Nikotin ist ein brutales Nervengift und die Rückfallquote beträgt nun einmal 95%!!! Auch in diesem Forum wirst Du immer wieder auf Leute treffen, die mehrere Abhängigkeiten haben oder hatten. In der Regel ist es so, dass der rauchende Alkoholiker "einfacher" von seiner Alkoholsucht befreit wird als der Raucher von seiner Nikotinabhängigkeit. Aber es gibt auch hier Leute, die beides geschafft haben. Hut ab.
Tägliches Niederschreiben der gerade gemachten Erfahrungen in einem Tagebuch bringt nichts, außer dass Du ständig an Deine Sucht auch noch von anderen erinnert wirst.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass der Tag kommt, und Deine Probleme erkennbar abnehmen. Und das mit voller Wucht.
Weiterhin viel Erfolg.
Heinz
OMG Heinz ... :shock:
Rauchfrei seit 1. Mai 2008
Deine Beiträge sind wirklich sehr hilfreich. So kennt man Dich.
@Dampfhammer: das ist nur ein Beispiel dafür, wie Dein Tagebuch vollgemüllt werden würde....
Du schaffst das auch ohne...
Gevatter T.
Ich frage mich, weshalb hier oftmals kommentiert wird, dass die Bücher vollgemüllt werden. Es wird doch niemand gezwungen, die Niederschriften zu lesen. Dampfhammer wollte ohnehin keins. Ist ja vollkommen in Ordnung. Quaxin hat sich eine solche Mühe gemacht und ihm zahlreiche Worte hinterlassen. Das ist für mich kein Zugemülle. Das ist für mich eine Antwort auf seine Frage.
Diese ganze Miesepeterei, meine Güte.
Bleibt doch mal locker und regelt euer Aufhören auf eure Weise. Aber dieses ständige Nörgeln. Das langeweilt echt. Tja, jetzt habe ich euren Müll auch gelesen und bin gelangweilter denn je.
Friede und ein langes Leben. :roll:
„Menschen haben es schwer ihr Leiden loszulassen. Aus Angst vor dem Unbekannten bevorzugen sie Leiden, das ihnen vertraut ist.“
– Thich Nhat Hanh
Quaxin und Heinz haben doch wohl vernünftige Beiträge verfasst. Wie beurteilst Du denn den geistreichen Beitrag von Reinhard? Falls er mit Heinz11 ein Problem hat, sollte er seinen Unmut in seinem Tagebuch zum Ausdruck bringen. Da steht schon genug Mist drinn..
LG Gevatter T.
Ich kann nur sagen, ich hatte es schonmal mit Hilfe von Niko-Pflastern geschafft aufzuhören und dann doch wieder angefangen und diese Entscheidung habe ich sehr bereut. Ich hatte damals dank der Pflaster keine krassen Entzugserscheinungen, es war halt nur der psychische Druck! Ich kann dir nur raten: bleib rauchfrei!! 8 Wochen sind echt lang und deine Symptome klingen schlimm, aber du wirst dich so schlecht fühlen, wenn du wieder anfängst!! Dann waren die 8 Wochen Quälerei umsonst!! Zieh es lieber durch, irgendwann wird der Körper ja zwangsläufig frei sein von den Entzugserscheinungen, ich habe noch nie von jemandem gehört, der dauerhafte Beschwerden vom Aufhören hatte!! Bleib stark, ich wünsche dir alles Gute!!
Achso und hast du es schon mal mit Pflastern oder Inhalationsgeräten ect. versucht? Und lässt du dir generell von einem Arzt helfen? Wenn nein würde ich raten, dass du das erst einmal versuchst, bevor du die Flinte ins Korn wirfst!
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