Aller guten Dinge sind drei...

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DZ667
Aller guten Dinge sind drei...

Hallo zusammen!

Nachdem ich die letzten Tage (mal wieder) nur stiller Teilnehmer in diesem Forum war, ist es heute Zeit, mein eigenes NMR-Tagebuch zu starten.

Warum eigentlich "(mal wieder)"? Na, ich war unter anderem Namen schon seit 2004 hier angemeldet. Hatte es damals auch zwei Jahre geschafft, der Nikotinsucht zu entsagen. Weiß der :twisted: , warum ich damals wieder angefangen hatte...naja, das ging bis Ende 2006, Anfang 2007 so ungefähr. Ab da war ich wieder richtig dabei. Anfang 2009 nun hatte ich mal wieder die Faxen dicke und hab für zwei Monate aufgehört. Dann: Trennung von der Ex und von April bis letzten Samstag war ich mal wieder schwerstens dabei.

Ich habe im letzten halben Jahr so viel geraucht, wie noch nie zuvor in meinem Leben und ich habe es gehasst.

Warum?
- Weil ich die Sucht eigentlich schon fast besiegt hatte
- Weil ich mich körperlich sowas von dermaßen ruiniert habe in den letzten Monaten
- Weil ich PERMANENT Gedanken an Herzinfarkte, Hirnschläge und Lungenkrebs hatte
- Weil ich vollkommen fertig und schlapp war und einfach nicht mehr in die Gänge gekommen bin
- Weil ich als Student durch das Rauchen permanent Geldsorgen habe und mir wirklich NICHTS mehr leisten kann, außer meinen Lebensunterhalt und Kippen...naja, n paar Bierchen am We geht auch noch, aber trotzdem...

Eigentlich gibt es noch viel mehr Gründe, aber ich denke, jeder von euch kennt ja ähnliche...Warum schreibe ich nun also hier? Ganz einfach: am Freitagabend habe ich es mir bei mir zu Hause mit ein paar Bier und ein paar DVDs gemütlich gemacht. Im Zeitraum von 20 Uhr bis 1 Uhr habe ich EIN BIGPACK Luckies geraucht!!! Das sind fünf Kippen pro Stunde!!! Und das nur bei nem einfachen Rumsitzabend...

...am Samstag habe ich mich dann so elend und vergiftet, vernichtet und fertig gefühlt (ich habe gemerkt, es kam NICHT vom Alkohol...es kam definitiv von den Kippen), dass ich mir von einem Moment auf den anderen überlegt habe: "So, das wars." Ich habe mir also unter Ekel meine letzte Kippe geraucht, mich angezogen, bin zur Apotheke, habe mir ne Packung Nikotinkaugummis geholt, und seitdem habe ich keine Kippe mehr angerührt.

Und was muss ich sagen? Es ist extrem einfach. Die Kaugummis rühre ich kaum an, nur in Extremsituationen, wo ich wirklich Schmachter habe. Ich fühle mich befreit, ich weiß überhaupt nicht wo hin mit meiner Energie, mein schlechtes Gewissen mir selbst gegenüber ist weg, der Schleier ist weg, ich bin beim Sport leistungsfähiger und und und...!!!

Das wars jetzt wirklich für mich! In spätestens einer Woche werde ich auch keine Kaugummis mehr brauchen! Das ist mein Entschluss. Ich werde nicht mehr zurückblicken! Ich bin mit dem Mist jetzt durch. Auch wenn es hier und da mal hart werden wird. Aber es REICHT. So einfach wie in den letzten drei Tagen war noch kein Aufhörversuch. Und daher weiß ich, dass es diesmal NICHT bei einem Versuch bleiben wird. Ich sehe das NMR nun zum ersten Mal WIRKLICH positiv.

Lag wahrscheinlich daran, dass ich es diesmal mit dem Rauchen echt auf die Spitze getrieben habe...

Also...auf gehts!

Orbis non sufficit.

floralys
2 jahre ist ja schon eine

2 jahre ist ja schon eine sehr stramme leistung. das wirst du auch jetzt wieder schaffen, und noch viel länger Biggrin
wünsche dir alles gute und viel kraft!

Nichtraucher seit 26. 9. 2009, 12:05

DZ667
Hey, vielen Dank!

Hey, vielen Dank!

Ja, ich weiß, dass ich es diesmal schaffen werde! Die Vorzeichen sind diesmal nämlich echt gut. In der nächsten Zeit steht kein besonderer Stress an, es sind keine gesellschaftlichen Ereignisse im Anmarsch, bei denen ich mich "gezwungen fühlen könnte zu rauchen" (hüstel...ähm) und ich fühle mich diesmal echt stark genug, es konsequent durchzuziehen...

Orbis non sufficit.

wusel72
du schaffst das schon,

du schaffst das schon,
du weißt ja wie es geht, und du hast den Geschmack der Freiheit schon mal getestet...
Vorwärts, nach vorne gucken
und denk dran,
die nächste einfach nicht anzünden
liebe grüße
wusel

Rauchfrei seit dem 11.10.2009

Habe immer mehr Träume, als die Realität zerstören kann

DZ667
Hell Yeahh!!!!!!!

Hell Yeahh!!!!!!! Biggrin

Was war das heute für ein geiler Tag! Hatte eben nur ein Mal um sieben nach der Arbeit nen kurzen Schmachter, ansonsten war heute NICHTS von Rauchverlangen zu spüren!!!

War bis grad noch bei nem Kumpel und seiner Freundin und die sind beide Kettenraucher. Mich hat wirklich NICHTS gereizt, mir auch ne Kippe zu schnappen. Doch Moment, ganz kurz wurde es mal kribbelig, aber da hab ich mir schnell nen Nikotinkaugummi geschnappt und dann war es auch sofort gut.

Ich bin echt total überrascht und frage mich, was los ist..... :shock:

Orbis non sufficit.

DZ667
Ach, da fällt mir noch was

Ach, da fällt mir noch was ein: N Kumpel - ist auch n Arbeitskollege von mir - hat heute mitbekommen, dass ich nicht mehr qualme. Er ist seit seiner Geburt Nichtraucher. Hab selber nix davon erzählt - hab es noch niemandem gesagt. Ein anderer Kollege hat sich nur gewundert, dass ich in der Pause nicht bei den Rauchern stand und mich gefragt, ob ich "mal wieder" aufgehört habe. Hab es bestätigt und erstmal Gelächter geerntet.

Mein Raucher-Kollege hat nichts dazu gesagt. Mein NR-Kollege hat sich halt über mich lustig gemacht. Komisch, hat er mir letzte Woche doch noch prahlerisch erzählt, wie standhaft er wäre, weil er nie im Leben geraucht hat. Das hat für mich nichts mit Standhaftigkeit zu tun. Das hat für mich nur was damit zu tun, dass er in seiner Jugend im richtigen Moment einfach keine Kippe angezündet hat. Aber Standhaftigkeit...nö...

Was ich aber noch komischer finde: Die Leute, die einem letzte Woche noch etwas davon erzählen, man solle seine Sucht doch hinter sich bringen (er war allerdings kein Auslöser für meine Entscheidung...die habe ich immer noch selbst und ganz autonom getroffen), lachen sich über einen kaputt, wenn man es in Angriff nimmt. Was ist das denn bitteschön für eine Doppelmoral? Das ist doch nur ein Sich-über-jemanden-Stellen, weil man selber nichts vorzuweisen hat, mit dem man brillieren könnte...sorry, Feinfühligkeit gleich null und das dann auch noch so richtig stümperhaft...

Auf mich macht das den Anschein, als wolle er unbedingt, dass ich scheiter, damit er sich nachher wieder schön hervortun kann, wie stark er doch ist, niemals geraucht zu haben...also, das finde ich echt richtig billig...

Orbis non sufficit.

kayarae
:shock: Der ist ja schräg

:shock: Der ist ja schräg drauf!^^
Jemand der nie nikotinsüchtig war, hat einfach Glück gehabt, mit Standhaftigkeit hat das rein gar nichts zu tun. Wenn er als lebenslanger Nichtraucher heute noch stolz darauf ist, nie angefangen zu haben, hat er evtl nichts anderes im Leben worauf er stolz ist?

Blödes Umfeld, ist bei mir ähnlich. Traurig und nervig, aber letztendlich nicht entscheidend. Nichtraucher wissen nicht wovon sie reden, Noch-Raucher müssen ihre unterschwellige Angst kaschieren und Ex-Raucher können uns als Konkurrenz betrachten. Möglichkeiten doof zu reagieren hat jeder, dumm wer es tut, toll wer drüber steht. Wink

Ich finde nicht wichtig zu zählen der wievielte Anlauf es ist, sondern mit der Hoffnung dabei zu sein, dass es der Letzte sein wird weil man es schafft! Dirol

Aufgehört am 27.10.09

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4391.html]Kaya's Chaos[/url]

DZ667
Hi!

Hi!

Ja, da gebe ich dir in allem vollkommen Recht! Sowieso: Von Leuten, die noch nie geraucht haben, nehme ich im Bezug auf Suchtentwöhnung eh keine Tipps an. Es sei denn, sie waren mal Alkoholiker oder tablettensüchtig, hatten eine Essstörung oder sonstwas in der Richtung. Klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mich in diesem Punkt einfach als...hm...sagen wir mal "erfahrener" und "(sucht-)gebildeter" ansehe.

Das ist zwar eine zweifelhafte Ehre, es ist auch immer traurig, dass man ständig der Gefahr des Scheiterns ausgesetzt ist, aber die Art und Weise, wie man sich während der Suchtentwöhnung mit seiner Psyche, seinem Körper und seinen alltäglichen Verhaltensweisen auseinandersetzen muss, wie man sich ständig analysiert, wie man Selbstkontrolle üben muss und dabei eigentlich bis zu seinem innersten Selbst vordringen muss, das sind Erfahrungen, die ein Nicht-Süchtiger einfach nicht machen kann und bei denen er einfach nicht mitreden kann. Selbst nach meinen etlichen vergeblichen Versuchen, von der Sucht loszukommen, habe ich dabei immer etwas über mich selbst gelernt. Bin zwar öfters rückfällig geworden, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass ich bei meiner jetztigen Entwöhnung von all diesen Erfahrungen, der Kenntnis um die Fallen und den ganzen Selbstbetrügen profitieren kann.

Vielleicht gehört in meinem Falle das Scheitern in der Vergangenheit einfach dazu, um endlich Klarheit über diese Sucht zu erlangen. Ich konnte in den letzten Tagen schon so viele Variabeln ausschließen, die ich früher als Möglichkeit benutzt habe, mir doch ab und zu nochmal eine anzustecken...ich fühle mich viel sicherer, als bei meinen vorigen Versuchen in den letzten Jahren. Und ich weiß auch, wie sehr ich auf der Hut sein muss!!!

Aber die Noch-nie-Süchtigen, die kamen in der Vergangenheit an und ließen kluge Sprüche los wie: "Ach, lass es doch einfach sein! Sei einfach mal hart! Oder bist du zu weich?" Haaaahaaaahaaaaa!!!! Wie kann mir jemand Ratschläge, der NICHT DIE GERINGSTE Ahnung hat, was Sucht (im Allgemeinen) mit einem anrichtet???!!!

Und wenn man ihnen das dann sagt, kommt die Antwort: "Das stimmt so nicht. Ich bin schokoladensüchtig. Wenn ich abends meinen Riegel Schokolade nicht bekomme, werde ich ganz unausgeglichen." Muhahahahahargh!!! Schokoladensüchtig? Schokolade und Nikotin? Das ist nicht dasselbe Stadion, das ist nicht derselbe Sport!!! Das ist noch nicht einmal derselbe Planet!

Und komischerweise sind das dann genau die Leute, die mit der Zeit aufgehen wie Hefeklöße, weil sie sich den ganzen Tag mit Süßigkeiten vollstopfen. Und dann erzählen sie uns (NM-)Rauchern etwas von wegen Standhaftigkeit? Hm...also, ich hab im letzten 3/4 Jahr 12 Kilo abgenommen...durch Standhaftigkeit in der Ernährung. Erzähl mir mal keiner, das wäre vergleichbar mit Nikotinentwöhnung...tztztz...

Sorry, für meine Hasstirade. Aber über sowas rege ich mich schon seit Jahren auf...musste mal raus... :roll:

Orbis non sufficit.

DZ667
Ach so: Süßigkeiten knabbern

Ach so: Süßigkeiten knabbern zähle ich übrigens NICHT zu Essstörungen!!! Ich meine mit Esstörungen im Bezug auf Sucht diejenigen Störungen, die zu WIRKLICHEN gesundheitlichen und seelischen Problemen führen...

Orbis non sufficit.

inessa
hey,

hey,

gratuliere zu deinem Entschluss mit dem Rauchen wieder aufzuhören. Dirol

Deine Anfangsbeschreibung hätte auch von mir kommen können. Eine nach der anderen geraucht, alleine zu Hause, ohne bestimmten Anlass - als hätten wir nichts besseres zu tun. :shock:

Super das es dir gerade so einfach fällt, wirklich, wenn es einmal klick gemacht hat, dann ist es auch einfach. Man muss nur aufpassen wenn der :twisted: sich bemerkbar macht, denn da ist er schon noch, nur bist du jetzt definitiv stärker als er!

Und was die Leute in unserem Umfeld betrifft, versuch ich mir immer zu sagen, dass das deren Welt ist und ich das nicht nötig habe, mich über andere zu belustigen bzw. mich durch andere größer zu machen, als ich wirklich bin. Dirol ...auch wenn es manchmal nicht leicht fällt, immer wieder ausgelacht zu werden, wenn man einen neuen Versuch startet, aber pffffff. ist doch der pure Neid. Was deinen NR betrifft, kann ich mich auch nur wundern :kopfpatsch:

Auf einen neuen, rauchfreien und super guten Tag!

Biggrin

Rauchfrei seit dem 15.11.2009

DZ667
Ja, bei meinem NR-Kollegen

Ja, bei meinem NR-Kollegen ist das wahrscheinlich eine sehr eingeschränkte Weltsicht...

Aber ich finde es seltsam:
- NR fühlen sich belästigt, wenn man sie zuqualmt und sie bezeichnen einen als Suchtkrüppel.
- "überzeugte" Rauche behaupten oftmals, ihr Rauchverhalten wäre keine Sucht, sondern nur eine Angewohnheit

Und DENNOCH: Anstatt es zu begrüßen bzw. zu ignorieren (es legt schließlich jemand doch nur eine "Angewohnheit" ab), reagieren beide Parteien nahezu beleidigt, wenn sie mitbekommen, dass jemand aufgehört hat zu rauchen. Wahrscheinlich, weil sie den Eindruck haben, da könnte jemand ja doch konsequenter und zielstrebiger sein, als sie selber...

Ich finde es so komisch: Als ich anfang des Jahres begonnen habe, 12 Kilo abzuspecken, hat mir keiner gesagt, ich würde dies nicht schaffen. Alle haben mir nur anerkennend auf die Schulter geklopft, weil ich ja so konsequent bin. Und gerade die Noch-nie-Raucher unter diesen Leuten, die ja immer behaupten, wir (Ex-)Raucher würden es mit den Entzugserscheinungen übertreiben und wären einfach nur schwach, belächeln einen jetzt...pah! IHR KÖNNT BALD DOPPELT NEIDISCH AUF MICH SEIN!!! WASCHBRETTBAUCH UND NICHTRAUCHER!!!

Und was du gesagt hast, Inessa, klar, die Sucht ist auf jeden Fall immer noch omnipräsent in meinem jetztigen Alltag. Sonst würde ich ja auch nicht Stunde um Stunde hier verbringen. Lol Bis jetzt war ich stärker, ich muss es nur einfach auch weiterhin sein und darf mich nie in Sicherheit wägen...

Orbis non sufficit.

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