Danke Elisa für die lieben Worte! Du weißt gar nicht wie gut mir das gerade tut. Ich habe heute einen ziemlich harten Tag rauchfrei überstanden.
Meine kleine Majamaus, meine kleine 3,5kg Katze, ist heute eingeschläfert worden. Während ich im Wartezimmer auf Ergebnisse der Blutproben wartete, in Vorahnung schon halb heulend, sah ich durchs Fenster draußen einen Mann rauchen. Ich habe so gut wie gar nicht überlegt, ob ich ihn anschnorren soll. Das Verlangen war da, ja, aber kein Kampf. Ich fand, ich hatte wichtigere Probleme. Auch als ich nachher mit dem toten Tierchen im Auto saß, Rotz und Wasser heulte, habe ich nicht daran gedacht, an einer Tanke anzuhalten.
Eines will ich jetzt mal an dieser Stelle festhalten:
Die Leere in der Brust, die so ein Tier hinterlässt, ist schlimmer als jedes NMR-Loch.
Genau deshalb habe ich auch nicht geraucht - die Kippe hätte diese Leere sowieso nicht füllen können und ich hätte es als anmaßend empfunden, den Trauerschmerz mit Qualm ersticken zu wollen. In diesem Schmerz steckt doch meine Liebe! Das erstickt man nicht! Auch nicht, wenn es weh tut!
Das mit Deiner Katze tut mir sehr leid. Wie immer aber sehr weise die Bianca:
"Genau deshalb habe ich auch nicht geraucht - die Kippe hätte diese Leere sowieso nicht füllen können und ich hätte es als anmaßend empfunden, den Trauerschmerz mit Qualm ersticken zu wollen. In diesem Schmerz steckt doch meine Liebe!"
Anfang des Jahres hat mich die vermeintliche Liebe meines Lebens aus heiterem Himmel und auf übelste Weise einfach entsorgt, ab in den Müll. Und was habe ich gequalmt, um dieses maßlose Gefühl der Leere nicht konfrontieren zu müssen. Besser wurde es dadurch nicht, ganz im Gegenteil. Kaum im Bett hat es mich dann gleich doppelt und dreifach eingeholt. Und irgendwann habe ich dann begriffen, dass ich die Leere füllen muss und so habe ich dann die Doktorarbeit geschrieben, von der er mich konsequent abgehalten hatte. [i:b659499457]Das[/i:b659499457] war sinnvolle Trennungsarbeit, nicht die Qualmerei.
Es ist so wunderschön in Deinem Tagebuch zu lesen, wie Du jetzt einen ganz neuen Lebensabschnitt beginnst und Dich selbst, Deinen Körper und Deine Umwelt neu entdeckst. Insbesondere Deine Vorfreude auf die Uni kann ich auch total gut nachvollziehen. Denn auch wenn es in meinem Fall meine alleinerziehende Mutter war, die es für mich erkämpft hat, habe ich mich damals auch unfassbar auf's Studium gefreut. Bis heute lachen alle über meinen Eifer und meine Verve, mit der ich ins Studium rein und auch wieder rausgegangen bin, aber ich war eben sehr dankbar, studieren zu dürfen.
Daran solltest Du Dich immer festhalten, an der Freude auf Dein Dir so hart erkämpftes Studium. Den falschen Freund haben wir jetzt erfolgreich sogar als "Ersticker" enttarnt und drum halten wir das hier jetzt auch so fest.
Ihre Grüße sendet Dir
Elisa
P.S. Welches Fach eigentlich? Bin jetzt sehr neugierig geworden. Ich tippe ja mal auf Biologie.
Ja, Du hast schon Recht, man quarzt in solchen Situationen unheimlich viel, um alles Mögliche damit zu erreichen, um Leere zu füllen, um zu ersticken, um nicht zu fühlen, zum Verdrängen und Davonlaufen. Rauchen ist feige. Dass Du den Bogen bekommen hast, Deine Verletzung und Enttäuschung in Energie für die Doktorarbeit umzulenken ist beachtlich! Jetzt verstehe ich auch, warum Du ausgerechnet an diesem (so unnachvollziehbaren) Zeitpunkt aufgehört hast.
[quote:f6a01bf365]Bis heute lachen alle über meinen Eifer und meine Verve, mit der ich ins Studium rein und auch wieder rausgegangen bin, [/quote:f6a01bf365]
Bescheuert sind die Leute, oder? Auf der einen Seite eine Leistungsgesellschaft, eine die sagt, dass der, der viel leistet auch viel verdienen soll - wer viel verdient ist hoch angesehen, denn derjenige "hat es geschafft", kann mit Vorgarten und Auto prahlen - und damit, dass er ja schließlich auch viel Leistung dafür gebracht habe.
Auf der anderen Seite aber ist Leistung in Schule und Studium verpönt, Streber ein Schimpfwort, cool und angesehen der, der sich lässig über Abgabetermine hinwegsetzt und mit einem Augenzucken die Konsequenz hinnimmt. Irgendwie ist das unlogisch. Müsste man nicht die "Streber" von heute als die großen Idole der "leistungsgerechten Vergütung" von morgen feiern?
Ne, ich glaube hierin sieht man schon, dass es eigentlich nicht die Leistung ist, die finanziell belohnt werden soll, sondern derjenige das Vorbild ist, der es mit Nichtstun auf Vorgarten und Auto bringt. Auf den Punkt gebracht: Der, der erfolgreich bescheißt. Ehrliche Leistung ist Dummheit, die belächelt werden darf. Elisa, ich seh manchmal mit Grausen an die Uni - naja, nicht nur dorthin.... ich gerate ins Schwafeln, ich merk´s schon...
[quote:f6a01bf365]aber ich war eben sehr dankbar, studieren zu dürfen.[/quote:f6a01bf365]
Das Gefühl kennen wahrscheinlich nicht so viele
Ich hab in Deinem TB gelesen, wie du das Rauchen mit Deinem Selbstbild verknüpft hattest. Sehr interessant! Bei mir ist es ja eigentlich genauso. Nur dass das Rauchen zu meinem alten, eher negativ behafteten, Selbstbild gehört. Schon witzig.
[quote:f6a01bf365] Welches Fach eigentlich? Bin jetzt sehr neugierig geworden. Ich tippe ja mal auf Biologie[/quote:f6a01bf365]
Hehe. Ja, klar, Bio war auch in der engeren Wahl, schied aber dann wegen dem Gefühl der mangelnden Herausforderung aus. (Mann, klingt das arrogant). Nun geht es auf Germanistik und Mathe Lehramt Gymnasium - mein Ziel ist die Sek 2, so ich denn leistungsmäßig gut genug dafür sein werde. Kämpfen werde ich auf jeden Fall dafür!
So, nu muss ich aber mal aufhören, ich hab heute Rededurchfall oder so...
Hach, da könnte ich jetzt ja grad wieder einhaken, hab' aber viel zu viel Angst, dass mir dann Jemand eins auf die Nase gibt. Ich mach's daher kurz: Streber [i:9344d83b19]sind[/i:9344d83b19] cool. Warum ich aber eigentlich noch mal antworte:
[quote:9344d83b19="Bibo"]Ich hab in Deinem TB gelesen, wie du das Rauchen mit Deinem Selbstbild verknüpft hattest. Sehr interessant! Bei mir ist es ja eigentlich genauso. Nur dass das Rauchen zu meinem alten, eher negativ behafteten, Selbstbild gehört. [/quote:9344d83b19]
Das macht die Sache für Dich natürlich um einiges eindeutiger. Ich bin im Moment ständig damit beschäftigt, mir zu überlegen, was ich von meiner mühsam entwickelten Identität mit ins Nichtraucherdasein hinüber nehmen möchte und was nicht. Hat sowas von Kleiderschrank aufräumen und das dauert bei mir immer ewig...
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Danke Elisa für die lieben Worte! Du weißt gar nicht wie gut mir das gerade tut. Ich habe heute einen ziemlich harten Tag rauchfrei überstanden.
Meine kleine Majamaus, meine kleine 3,5kg Katze, ist heute eingeschläfert worden. Während ich im Wartezimmer auf Ergebnisse der Blutproben wartete, in Vorahnung schon halb heulend, sah ich durchs Fenster draußen einen Mann rauchen. Ich habe so gut wie gar nicht überlegt, ob ich ihn anschnorren soll. Das Verlangen war da, ja, aber kein Kampf. Ich fand, ich hatte wichtigere Probleme. Auch als ich nachher mit dem toten Tierchen im Auto saß, Rotz und Wasser heulte, habe ich nicht daran gedacht, an einer Tanke anzuhalten.
Eines will ich jetzt mal an dieser Stelle festhalten:
Die Leere in der Brust, die so ein Tier hinterlässt, ist schlimmer als jedes NMR-Loch.
Genau deshalb habe ich auch nicht geraucht - die Kippe hätte diese Leere sowieso nicht füllen können und ich hätte es als anmaßend empfunden, den Trauerschmerz mit Qualm ersticken zu wollen. In diesem Schmerz steckt doch meine Liebe! Das erstickt man nicht! Auch nicht, wenn es weh tut!
Bianca
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3006.html] Bibo will leben![/url]
[img:5c0699ec60]http://rebecca.machiko.de/bilder/images/smiles/boxen_3.gif[/img:5c0699ec60] im Ring seit dem 25.07.2007
Das mit Deiner Katze tut mir sehr leid. Wie immer aber sehr weise die Bianca:
"Genau deshalb habe ich auch nicht geraucht - die Kippe hätte diese Leere sowieso nicht füllen können und ich hätte es als anmaßend empfunden, den Trauerschmerz mit Qualm ersticken zu wollen. In diesem Schmerz steckt doch meine Liebe!"
Anfang des Jahres hat mich die vermeintliche Liebe meines Lebens aus heiterem Himmel und auf übelste Weise einfach entsorgt, ab in den Müll. Und was habe ich gequalmt, um dieses maßlose Gefühl der Leere nicht konfrontieren zu müssen. Besser wurde es dadurch nicht, ganz im Gegenteil. Kaum im Bett hat es mich dann gleich doppelt und dreifach eingeholt. Und irgendwann habe ich dann begriffen, dass ich die Leere füllen muss und so habe ich dann die Doktorarbeit geschrieben, von der er mich konsequent abgehalten hatte. [i:b659499457]Das[/i:b659499457] war sinnvolle Trennungsarbeit, nicht die Qualmerei.
Es ist so wunderschön in Deinem Tagebuch zu lesen, wie Du jetzt einen ganz neuen Lebensabschnitt beginnst und Dich selbst, Deinen Körper und Deine Umwelt neu entdeckst. Insbesondere Deine Vorfreude auf die Uni kann ich auch total gut nachvollziehen. Denn auch wenn es in meinem Fall meine alleinerziehende Mutter war, die es für mich erkämpft hat, habe ich mich damals auch unfassbar auf's Studium gefreut. Bis heute lachen alle über meinen Eifer und meine Verve, mit der ich ins Studium rein und auch wieder rausgegangen bin, aber ich war eben sehr dankbar, studieren zu dürfen.
Daran solltest Du Dich immer festhalten, an der Freude auf Dein Dir so hart erkämpftes Studium. Den falschen Freund haben wir jetzt erfolgreich sogar als "Ersticker" enttarnt und drum halten wir das hier jetzt auch so fest.
Ihre Grüße sendet Dir
Elisa
P.S. Welches Fach eigentlich? Bin jetzt sehr neugierig geworden. Ich tippe ja mal auf Biologie.
Lässt's seit dem 07.08.07.
Hi Elisa!
Ja, Du hast schon Recht, man quarzt in solchen Situationen unheimlich viel, um alles Mögliche damit zu erreichen, um Leere zu füllen, um zu ersticken, um nicht zu fühlen, zum Verdrängen und Davonlaufen. Rauchen ist feige. Dass Du den Bogen bekommen hast, Deine Verletzung und Enttäuschung in Energie für die Doktorarbeit umzulenken ist beachtlich! Jetzt verstehe ich auch, warum Du ausgerechnet an diesem (so unnachvollziehbaren) Zeitpunkt aufgehört hast.
[quote:f6a01bf365]Bis heute lachen alle über meinen Eifer und meine Verve, mit der ich ins Studium rein und auch wieder rausgegangen bin, [/quote:f6a01bf365]
Bescheuert sind die Leute, oder? Auf der einen Seite eine Leistungsgesellschaft, eine die sagt, dass der, der viel leistet auch viel verdienen soll - wer viel verdient ist hoch angesehen, denn derjenige "hat es geschafft", kann mit Vorgarten und Auto prahlen - und damit, dass er ja schließlich auch viel Leistung dafür gebracht habe.
Auf der anderen Seite aber ist Leistung in Schule und Studium verpönt, Streber ein Schimpfwort, cool und angesehen der, der sich lässig über Abgabetermine hinwegsetzt und mit einem Augenzucken die Konsequenz hinnimmt. Irgendwie ist das unlogisch. Müsste man nicht die "Streber" von heute als die großen Idole der "leistungsgerechten Vergütung" von morgen feiern?
Ne, ich glaube hierin sieht man schon, dass es eigentlich nicht die Leistung ist, die finanziell belohnt werden soll, sondern derjenige das Vorbild ist, der es mit Nichtstun auf Vorgarten und Auto bringt. Auf den Punkt gebracht: Der, der erfolgreich bescheißt. Ehrliche Leistung ist Dummheit, die belächelt werden darf. Elisa, ich seh manchmal mit Grausen an die Uni - naja, nicht nur dorthin.... ich gerate ins Schwafeln, ich merk´s schon...
[quote:f6a01bf365]aber ich war eben sehr dankbar, studieren zu dürfen.[/quote:f6a01bf365]
Das Gefühl kennen wahrscheinlich nicht so viele
Ich hab in Deinem TB gelesen, wie du das Rauchen mit Deinem Selbstbild verknüpft hattest. Sehr interessant! Bei mir ist es ja eigentlich genauso. Nur dass das Rauchen zu meinem alten, eher negativ behafteten, Selbstbild gehört. Schon witzig.
[quote:f6a01bf365] Welches Fach eigentlich? Bin jetzt sehr neugierig geworden. Ich tippe ja mal auf Biologie[/quote:f6a01bf365]
Hehe. Ja, klar, Bio war auch in der engeren Wahl, schied aber dann wegen dem Gefühl der mangelnden Herausforderung aus. (Mann, klingt das arrogant). Nun geht es auf Germanistik und Mathe Lehramt Gymnasium - mein Ziel ist die Sek 2, so ich denn leistungsmäßig gut genug dafür sein werde. Kämpfen werde ich auf jeden Fall dafür!
So, nu muss ich aber mal aufhören, ich hab heute Rededurchfall oder so...
Bianca
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3006.html] Bibo will leben![/url]
[img:5c0699ec60]http://rebecca.machiko.de/bilder/images/smiles/boxen_3.gif[/img:5c0699ec60] im Ring seit dem 25.07.2007
Hach, da könnte ich jetzt ja grad wieder einhaken, hab' aber viel zu viel Angst, dass mir dann Jemand eins auf die Nase gibt. Ich mach's daher kurz: Streber [i:9344d83b19]sind[/i:9344d83b19] cool. Warum ich aber eigentlich noch mal antworte:
[quote:9344d83b19="Bibo"]Ich hab in Deinem TB gelesen, wie du das Rauchen mit Deinem Selbstbild verknüpft hattest. Sehr interessant! Bei mir ist es ja eigentlich genauso. Nur dass das Rauchen zu meinem alten, eher negativ behafteten, Selbstbild gehört. [/quote:9344d83b19]
Das macht die Sache für Dich natürlich um einiges eindeutiger. Ich bin im Moment ständig damit beschäftigt, mir zu überlegen, was ich von meiner mühsam entwickelten Identität mit ins Nichtraucherdasein hinüber nehmen möchte und was nicht. Hat sowas von Kleiderschrank aufräumen und das dauert bei mir immer ewig...
Lässt's seit dem 07.08.07.
Gibt es unser Bibo aka Bianca hier noch :?:
Aller Anfang ist schwer...
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