Der Tag neigt sich dem Ende zu.
Zeit, sich so langsam ans Tagesfazit zu machen (so ein TB ist schon ein gutes Hilfsmittel ):
Der Tag verlief soweit sehr angenehm. Phasenweise machen mir die Atemprobleme vermehrt zu schaffen, die ich in dieser Form aber auch schon vor dem Aufhören hatte. Denek dennoch, dass sie eher psychologisch bedingt sind.
Müde bin ich heute kaum noch, depressive Schübe gabs auch keine. Eher im Gegenteil: Ich habe mich heute eher wieder gut und glücklich gefühlt.
Nur einmal gabs heute eine Phase des wirklich intensiven Suchtens. Das sind die Momente, in denen ich nciht sicher bin, ob ich wieder anfangen würde, wenn Zigaretten in meiner Nähe wären. Ich fühle mich dann, als hätte ich nie aufgehört, als sei ich noch immer Raucher. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich dann sogar nach einer Zigarette greifen und empfinde das als normal. Und dann muss ich mit mir hadern:
mir einreden, dass ich ja Nichtraucher bin. Dass es ohne Gift doch viel schöner ist.
Aber auch nach dem Essen (egal, ob richtige Mahlzeit, oder Geknabbere zwischendurch) ist da doch immernoch die sehr starke Gewöhnung an eine Zigarette. Irgendwie fehlt mir dann ein Glimmstengel sozusagen als Abschluß des Essvorganges. Also muss ich irgendwie doch noch weiteressen. Das ist aber auch gut so, denn meine momentanen 55 kg auf 1,73m sind doch etwas wenig.
Die restliche Zeit über fühlte ich mich heute schon so richtig als Nichtraucher. Es wird für mich scheinbar (und hoffentlich) immer normaler, KEINE zu rauchen.
Abschließend hoffe ich, dass ich das Gröbste nun hinter mir habe. Gerade den gestrigen Tag brauche ich nicht noch einmal in Wiederholung. Mal sehen, wie es morgen ist, dann bin ich ja wieder ein Stück näher am ersten Etappenziel:
Eine Woche frei!
ich glaube, ich kann dir ein paar unangenehme Fakten zum Thema Rauchen an den Kopf werfen, ohne das du gleich wieder umkippst - hoffe ich jedenfalls.
Der Rauchentzug besteht anfangs aus zwei Entzügen zugleich: Dem körperlichen und dem psychischen. Der körperliche Entzug ist harmlos, Entzugserscheinungen sind nur sehr schwach und nach drei Tagen, maximal einer Woche ist das Thema durch. Da man in der ersten Woche sowohl psychisch als auch körperlich entzieht, ist es natürlich doppelt schwer - und deshalb nennt man diese Woche auch "Hellweek". Diese Woche ist die härteste Prüfung überhaupt - übersteht man sie, stehen die Chancen gar nicht mal schlecht.
Der psychische Entzug ist nicht vergleichbar mit dem körperlichen. Die Entzugserscheinungen sind manchmal heftig (individuell verschieden) und langanhaltend. Ein Vergleich mit Alkohol oder Heroin ist hier durchaus gerechtfertigt. Zigaretten haben, durch Beimischung verschiedener Stoffe, zudem ein Suchtpotential, das mit Heroin gleichauf liegt. Nun weißt du ungefähr, mit wem du dich da angelegt hast.
Körperlich passiert auch so einiges: Am einprägsamsten ist die Verdauung, die sich nun von der schnellstmöglichen Beseitigung eines Nervengifts auf Normalbetrieb umstellt. Mancher berichtet von Verstopfungsneigungen oder Blähungen, aber alle berichten von einer schier zum Wegrennen zwingenden Geruchsbelästigung. Dies alles ist aber nicht sonderlich langanhaltend und normalisiert sich rasch wieder.
Zu den psychischen Entzugserscheinungen gehören: Schlafstörung, Müdigkeit, Aggression, Wutanfälle, Heißhunger, Nervosität, Angstzustände, Depressionen und vieles mehr. Auch sie sind individuell verschieden und verschieden ausgeprägt. Ich hatte z.B. keine Angst, keine Depris, keine Müdigkeit - dafür dreifach Aggression und Wutanfälle :oops: Außerdem gibt es scheinbar in der Anfangsphase sogenannte Schmachtschübe, die in ungeraden Monaten passieren - ich hatte das nach 3, 5 und 7 Monaten; andere nur bei 3, wieder andere 3 und 9. In diesen Phasen kommt man sich vor wie in der ersten Woche - aber das fühlt sich nur so an. Hier muß man weiter stur bleiben und das ganze durchstehen, es geht garantiert wieder vorbei.
Was die Dauer des psych. Entzugs angeht: Da gibt es einen einfachen Spruch: "Süchtig ist man nur einmal".
Der Schmachter wird uns begleiten, noch jahrelang; selbt meine Mutter (seit 30 oder gar schon 40 Jahren davon weg, berichtet davon). Aber: So schlimm, wie du es jetzt erlebst, wird es nicht bleiben. Als 875-Tager kann ich sagen: Ich habe vergessen, wann ich das letzte Mal wirklich Schmacht hatte. Das ganze passiert so selten, das man sogar das Gefühl des Schmachters vergißt und sich fragt, was das nun wieder für ein komisches ziehen in Bauch und Lunge sein soll - und dann fällt einem plötzlich ein "ach, Schmachter". In derselben Sekunde, in der man den Schmacht erkennt, ist er auch schon wieder verflogen - er wird unwichtig, uninteressant, unerheblich.
Also: Du hast da noch einiges vor Dir, aber so schwer das auch scheint, so groß ist der Lohn der Mühe. Sein Leben wieder im Griff zu haben, es nicht mehr fremdgesteuert, dem Diktat eines tödlichen Giftes unterworfen zu wissen, das Wissen, das man seine Lunge, Arterien, sein Hirn, Mundhöhle, Zähne, Bronchien, Därme etcpp nicht mehr weiter zerstört, ist mit Geld nicht zu bezahlen.
Was sind schon 3,6 oder meinetwegen auch 20 Monate Leiden gegen einen Rest des Lebens in Freiheit und Gesundheit ? Bleib stur und rauch die nächste einfach nicht - dann geht das schon klar.
Danke für die ausführlichen Infos, Olaf. Du hast den körperlichen Entzug recht harmlos geschildert, das kann ich nicht unbedingt bestätigen. Aber ok, ich zähle auch Dinge wie Depressionen zum körperlichen Entzug.
Bin mal gespannt, wie es bei mir weitergeht.
Im Moment gehts jedenfalls grad wieder recht dreckig, weil die Atemprobleme sehr stressig werden. Irgendwie bekomm ich zwischenzeitlich ein gewisses Erstickungsgefühl.
Wäre ansonsten ja auch zu schön gewesen, denn es ging mir heute soweit recht gut. Nur etwas schläfrig bin ich schon die ganze Zeit.
Ich denke, die Atemprobleme verursacht mir die Sucht. Denn irgendwas sagt mir, mit nem Giftstengel ginge es wieder. Aber Atemprobleme mit nem Lungenverpester lösen? klingt mir suspekt...
Jedenfalls mach ich mir im MOment weniger Sorgen um einen Rückfall, als mehr wegen der Atemprobleme. Ich hoffe, das ist nochmal ganz schnell weg, zumindest in der heftigen Form, wie es gerade ist...
hallo karlzberg -
klar - wenn du es als zu besorgniserregend wahrnimmst, dann von einem arzt abklären lassen.
zur information: bei mir wurds am anfang auch heftig - beim aufhören - ich fühlte plötzlich dauernd einen ring um die brust, der mich einschnürte - hatte ich vorher nicht ...
ja - und im kopf auftauchend: das geht wieder weg, wenn du eine anzündest!
der :twisted: ist super drauf, im hirnfilme hinzaubern!
na - man weiß nie so genau, was da nun abläuft - aber da läuft einiges an filmen.
ich hatte anfänglich atemschwierigkeiten - und fuhr auch vermehrt rad - dachte da immer, dass meine lunge zwar wie ein blasebalg arbeiten würd, ich aber keine luft krieg ...
wenns zu heftig ist - arzt!
lg
ursula
—
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
Wegen der Atemgeschichte bin ich sowieso schon etwas länger beim Arzt in Behandlung. Allerdings ist die Ursache noch nicht geklärt.
Ist aber schon ätzend, dass es im Moment wieder heftiger wird, statt besser, wie man eigentlich annehmen sollte.
Es ist auch nicht ein Gefühl, als sei mein Brustkorb zugeschnürt, sondern ich habe das Gefühl, ständig tief einatmen zu müssen, was aber nicht immer vollends gelingen will.
Bis auf den Stress mit der Atemnot war es ansonsten heute weitestgehend ok. Zwischendurch könnte ich aber noch immer gut zu einer Zigarette greifen, als sei sie noch ganz normal für mich. Das Gefühl, eine zu brauchen, oder wirklich Lust drauf zu haben, habe ich eher nicht. Ein wenig Sucht nach einer, das habe ich, aber das ist durchaus aushaltbar.
Der Körper (bzw. Geist) hat sich schneller daran gewöhnt, in diesen gewissen Situationen keine zu rauchen, als ich dachte. Das Suchtgedächtnis ist zwar natürlich noch da, aber nicht mehr der Griff ins Leere, wo mal die Schachtel lag.
Mal sehen, wie der sechste Tag wird. In dessen Verlauf kann ich mich ja schon auf den siebten Tag freuen, um dann endlich die erste Woche hinter mich gebracht zu haben. Ab dann kann ich schon beginnen, in Wochen, statt Tagen zu zählen...
Nur zugenommen habe ich noch nicht wirklich, leider...
eine Depression ist nun wirklich keine körperliche Sache, sondern lupenrein psychisch Mit der körperlichen Sache bist du durch, da gibt es kein Wenn und kein Aber.
Was diese seltsame Atemnot angeht: Lass das möglichst sofort von einem Lungenfacharzt abklären - es kann harmlos sein, muß aber nicht. Eigene Erfahrung.
Bei der Gewichtszunahme war ich auch ziemlich enttäuscht (als ich das Rauchen stoppte, hatte ich 48Kg bei 183cm). Es tat sich lange, lange, lange gar nichts bzw. nur sehr wenig - aber für meine Verhältnisse war es schon sensationell, ein Kilo in einem einzigen Monat zunehmen zu können.
Dies änderte sich drastisch kurz nach dem einjährigen Jubiläum. Jetzt sind es +18 Kilo, die man mir kaum ansieht...
gut, dass du da schon beim arzt bist.
und wenn keine ursache gefunden wurde, dass kann das ja auch ein gutes zeichen sein.
denn dann kanns ja locker sein, dass das vom rauchen kommt.
d.h. jetzt im laufe der zeit von alleine verschwindet!!!
dieses gefühl, ständig tief einatmen zu müssen - kommt mir bekannt vor - ich grins grad. war das gefühl, ich würde nicht genug luft kriegen, egal wie sehr ich einatme.
wenn mans genau betrachtet, dann stimmt das auch -während des rauchens. denn man schafft sich da ja ein gemisch aus sauerstoff und kohlenmonoxid. letzteres durch die kippe.
und der körper giert nach sauerstoff - wurd ihm dauernd entzogen.
offenbar dauert das ne zeit, bis das wieder besser funktioniert.
ist ja nicht nur gemisch, sondern auch noch die flimmerhärchen die nicht funktionieren usw.usw.usw.
(was man sich da selbst zufügt, ich könnt mir grad wiedermal wohin beißen!)
und @olaf ...
dass depression eine lupenrein psychische sache sein soll - also darüber ließen sich lange abhandlungen schreiben ...
denn depression hat heftig etwas mit der hirnchemie zu tun ...
also mit stoffen, die vermehrt oder vermindert aufgenommen werden usw.
depression ist zusammenhang psyche und soma - wie so ziemlich jede krankheit ...
so - ich wünsch nun einen stressfreien und :twisted: freien nichtrauchertag
ursula
—
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
[quote:eb8a30f941="OlafSt"]eine Depression ist nun wirklich keine körperliche Sache, sondern lupenrein psychisch [/quote:eb8a30f941]
??? Olaf, Du hast hier doch selbst schon über die Veränderungen des Hormoncocktails geschrieben. Diese Trennung von körperlich und psychisch ist doch aus dem 19. Jahrhundert - oder von Carr
Karlzberg, falls Du wirklich große Probleme damit hast, empfehle ich Dir DRINGEND, das mit Deinem Arzt zu bequatschen. Mich persönlich hat der neue Hormoncocktail nach dem Rauchstopp erst mal total aus der Bahn geworfen, im Nachhinein hätte ich eine ärztliche Betreuung für sehr sinnvoll erarchtet. Schaden kanns jedenfalls nicht.
Grüße
Elisa
P.S. Achso, Atemprobleme: Klingt für mich nach Angst. Ich hatte da immer so ein Ziehen in der Lunge. Hatten einige hier.
Das hier habe ich mal irgendwo gelesen:
Das Nikotin ist schnell aus dem Körper verschwunden.
Aber in der Zigarette sind tausende andere Stoffe - und manche von
denen machen auch süchtig.
Viele dieser Stoffe lagern sich im Rückenmark an.
Es dauert ca ein Jahr bis die Meisten abgebaut sind. Manche werden nie abgebaut.
Dieser Abbau ist auch ein Entzug den man spürt. Es ist nicht alles Kopfkino.
Meine Meinung ist, man kann mit dem NMR besser umgehen, wenn man weiß, was auf einem zukommt, und manche körperliche Beschwerden kann man dann Aussitzen wie eine heilbare Krankheit.
Gegen das Kopfkino hilft evtl. Johanniskraut, "glücklichmachende Lebensmittel", Sport und natürlich dieses Forum.
Diese Atemnot, die du beschreibst, hatte ich während ich noch rauchte und war nach wenigen Tagen NMR vorbei.
Vielleicht solltest du doch noch einen anderen Arzt aufsuchen.
Wünsche dir einen :twisted: - freien Tag.
Hier ein kleiner Trost :troest: : es wird jeden Tag ein wenig besser.
:lol1: ok rechnen kann ich immer noch nciht, aber dafür gibt es ja Taschenrechner

Also 3 Tage natürlich
Die letzte Zigarette habe ich am 19.10.2008 um 21.15 Uhr ausgemacht.
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2654.html]michmons TB[/url]
Der Tag neigt sich dem Ende zu.
):
Zeit, sich so langsam ans Tagesfazit zu machen (so ein TB ist schon ein gutes Hilfsmittel
Der Tag verlief soweit sehr angenehm. Phasenweise machen mir die Atemprobleme vermehrt zu schaffen, die ich in dieser Form aber auch schon vor dem Aufhören hatte. Denek dennoch, dass sie eher psychologisch bedingt sind.
Müde bin ich heute kaum noch, depressive Schübe gabs auch keine. Eher im Gegenteil: Ich habe mich heute eher wieder gut und glücklich gefühlt.
Nur einmal gabs heute eine Phase des wirklich intensiven Suchtens. Das sind die Momente, in denen ich nciht sicher bin, ob ich wieder anfangen würde, wenn Zigaretten in meiner Nähe wären. Ich fühle mich dann, als hätte ich nie aufgehört, als sei ich noch immer Raucher. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich dann sogar nach einer Zigarette greifen und empfinde das als normal. Und dann muss ich mit mir hadern:
mir einreden, dass ich ja Nichtraucher bin. Dass es ohne Gift doch viel schöner ist.
Aber auch nach dem Essen (egal, ob richtige Mahlzeit, oder Geknabbere zwischendurch) ist da doch immernoch die sehr starke Gewöhnung an eine Zigarette. Irgendwie fehlt mir dann ein Glimmstengel sozusagen als Abschluß des Essvorganges. Also muss ich irgendwie doch noch weiteressen. Das ist aber auch gut so, denn meine momentanen 55 kg auf 1,73m sind doch etwas wenig.
Die restliche Zeit über fühlte ich mich heute schon so richtig als Nichtraucher. Es wird für mich scheinbar (und hoffentlich) immer normaler, KEINE zu rauchen.
Abschließend hoffe ich, dass ich das Gröbste nun hinter mir habe. Gerade den gestrigen Tag brauche ich nicht noch einmal in Wiederholung. Mal sehen, wie es morgen ist, dann bin ich ja wieder ein Stück näher am ersten Etappenziel:
Eine Woche frei!
gez.: Das einzig wahre Bier
[URL=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3988.html]Das Bier hört auf - nach 10 Jahren lockt die Freiheit[/URL]
[URL=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3991.html]Mehr über DAS Bier[/URL]
Hallo Karlzberg,
ich glaube, ich kann dir ein paar unangenehme Fakten zum Thema Rauchen an den Kopf werfen, ohne das du gleich wieder umkippst - hoffe ich jedenfalls.
Der Rauchentzug besteht anfangs aus zwei Entzügen zugleich: Dem körperlichen und dem psychischen. Der körperliche Entzug ist harmlos, Entzugserscheinungen sind nur sehr schwach und nach drei Tagen, maximal einer Woche ist das Thema durch. Da man in der ersten Woche sowohl psychisch als auch körperlich entzieht, ist es natürlich doppelt schwer - und deshalb nennt man diese Woche auch "Hellweek". Diese Woche ist die härteste Prüfung überhaupt - übersteht man sie, stehen die Chancen gar nicht mal schlecht.
Der psychische Entzug ist nicht vergleichbar mit dem körperlichen. Die Entzugserscheinungen sind manchmal heftig (individuell verschieden) und langanhaltend. Ein Vergleich mit Alkohol oder Heroin ist hier durchaus gerechtfertigt. Zigaretten haben, durch Beimischung verschiedener Stoffe, zudem ein Suchtpotential, das mit Heroin gleichauf liegt. Nun weißt du ungefähr, mit wem du dich da angelegt hast.
Körperlich passiert auch so einiges: Am einprägsamsten ist die Verdauung, die sich nun von der schnellstmöglichen Beseitigung eines Nervengifts auf Normalbetrieb umstellt. Mancher berichtet von Verstopfungsneigungen oder Blähungen, aber alle berichten von einer schier zum Wegrennen zwingenden Geruchsbelästigung. Dies alles ist aber nicht sonderlich langanhaltend und normalisiert sich rasch wieder.
Zu den psychischen Entzugserscheinungen gehören: Schlafstörung, Müdigkeit, Aggression, Wutanfälle, Heißhunger, Nervosität, Angstzustände, Depressionen und vieles mehr. Auch sie sind individuell verschieden und verschieden ausgeprägt. Ich hatte z.B. keine Angst, keine Depris, keine Müdigkeit - dafür dreifach Aggression und Wutanfälle :oops: Außerdem gibt es scheinbar in der Anfangsphase sogenannte Schmachtschübe, die in ungeraden Monaten passieren - ich hatte das nach 3, 5 und 7 Monaten; andere nur bei 3, wieder andere 3 und 9. In diesen Phasen kommt man sich vor wie in der ersten Woche - aber das fühlt sich nur so an. Hier muß man weiter stur bleiben und das ganze durchstehen, es geht garantiert wieder vorbei.
Was die Dauer des psych. Entzugs angeht: Da gibt es einen einfachen Spruch: "Süchtig ist man nur einmal".
Der Schmachter wird uns begleiten, noch jahrelang; selbt meine Mutter (seit 30 oder gar schon 40 Jahren davon weg, berichtet davon). Aber: So schlimm, wie du es jetzt erlebst, wird es nicht bleiben. Als 875-Tager kann ich sagen: Ich habe vergessen, wann ich das letzte Mal wirklich Schmacht hatte. Das ganze passiert so selten, das man sogar das Gefühl des Schmachters vergißt und sich fragt, was das nun wieder für ein komisches ziehen in Bauch und Lunge sein soll - und dann fällt einem plötzlich ein "ach, Schmachter". In derselben Sekunde, in der man den Schmacht erkennt, ist er auch schon wieder verflogen - er wird unwichtig, uninteressant, unerheblich.
Also: Du hast da noch einiges vor Dir, aber so schwer das auch scheint, so groß ist der Lohn der Mühe. Sein Leben wieder im Griff zu haben, es nicht mehr fremdgesteuert, dem Diktat eines tödlichen Giftes unterworfen zu wissen, das Wissen, das man seine Lunge, Arterien, sein Hirn, Mundhöhle, Zähne, Bronchien, Därme etcpp nicht mehr weiter zerstört, ist mit Geld nicht zu bezahlen.
Was sind schon 3,6 oder meinetwegen auch 20 Monate Leiden gegen einen Rest des Lebens in Freiheit und Gesundheit ? Bleib stur und rauch die nächste einfach nicht - dann geht das schon klar.
lg,
Olaf
NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst
Danke für die ausführlichen Infos, Olaf. Du hast den körperlichen Entzug recht harmlos geschildert, das kann ich nicht unbedingt bestätigen. Aber ok, ich zähle auch Dinge wie Depressionen zum körperlichen Entzug.
Bin mal gespannt, wie es bei mir weitergeht.
Im Moment gehts jedenfalls grad wieder recht dreckig, weil die Atemprobleme sehr stressig werden. Irgendwie bekomm ich zwischenzeitlich ein gewisses Erstickungsgefühl.
Wäre ansonsten ja auch zu schön gewesen, denn es ging mir heute soweit recht gut. Nur etwas schläfrig bin ich schon die ganze Zeit.
Ich denke, die Atemprobleme verursacht mir die Sucht. Denn irgendwas sagt mir, mit nem Giftstengel ginge es wieder. Aber Atemprobleme mit nem Lungenverpester lösen? klingt mir suspekt...
Jedenfalls mach ich mir im MOment weniger Sorgen um einen Rückfall, als mehr wegen der Atemprobleme. Ich hoffe, das ist nochmal ganz schnell weg, zumindest in der heftigen Form, wie es gerade ist...
gez.: Das einzig wahre Bier
[URL=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3988.html]Das Bier hört auf - nach 10 Jahren lockt die Freiheit[/URL]
[URL=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3991.html]Mehr über DAS Bier[/URL]
hallo karlzberg -
klar - wenn du es als zu besorgniserregend wahrnimmst, dann von einem arzt abklären lassen.
zur information: bei mir wurds am anfang auch heftig - beim aufhören - ich fühlte plötzlich dauernd einen ring um die brust, der mich einschnürte - hatte ich vorher nicht ...
ja - und im kopf auftauchend: das geht wieder weg, wenn du eine anzündest!
der :twisted: ist super drauf, im hirnfilme hinzaubern!
na - man weiß nie so genau, was da nun abläuft - aber da läuft einiges an filmen.
ich hatte anfänglich atemschwierigkeiten - und fuhr auch vermehrt rad - dachte da immer, dass meine lunge zwar wie ein blasebalg arbeiten würd, ich aber keine luft krieg ...
wenns zu heftig ist - arzt!
lg
ursula
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel

Wegen der Atemgeschichte bin ich sowieso schon etwas länger beim Arzt in Behandlung. Allerdings ist die Ursache noch nicht geklärt.
Ist aber schon ätzend, dass es im Moment wieder heftiger wird, statt besser, wie man eigentlich annehmen sollte.
Es ist auch nicht ein Gefühl, als sei mein Brustkorb zugeschnürt, sondern ich habe das Gefühl, ständig tief einatmen zu müssen, was aber nicht immer vollends gelingen will.
Bis auf den Stress mit der Atemnot war es ansonsten heute weitestgehend ok. Zwischendurch könnte ich aber noch immer gut zu einer Zigarette greifen, als sei sie noch ganz normal für mich. Das Gefühl, eine zu brauchen, oder wirklich Lust drauf zu haben, habe ich eher nicht. Ein wenig Sucht nach einer, das habe ich, aber das ist durchaus aushaltbar.
Der Körper (bzw. Geist) hat sich schneller daran gewöhnt, in diesen gewissen Situationen keine zu rauchen, als ich dachte. Das Suchtgedächtnis ist zwar natürlich noch da, aber nicht mehr der Griff ins Leere, wo mal die Schachtel lag.
Mal sehen, wie der sechste Tag wird. In dessen Verlauf kann ich mich ja schon auf den siebten Tag freuen, um dann endlich die erste Woche hinter mich gebracht zu haben. Ab dann kann ich schon beginnen, in Wochen, statt Tagen zu zählen...
Nur zugenommen habe ich noch nicht wirklich, leider...
gez.: Das einzig wahre Bier
[URL=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3988.html]Das Bier hört auf - nach 10 Jahren lockt die Freiheit[/URL]
[URL=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3991.html]Mehr über DAS Bier[/URL]
Hallo Karlzberg,
eine Depression ist nun wirklich keine körperliche Sache, sondern lupenrein psychisch
Mit der körperlichen Sache bist du durch, da gibt es kein Wenn und kein Aber.
Was diese seltsame Atemnot angeht: Lass das möglichst sofort von einem Lungenfacharzt abklären - es kann harmlos sein, muß aber nicht. Eigene Erfahrung.
Bei der Gewichtszunahme war ich auch ziemlich enttäuscht (als ich das Rauchen stoppte, hatte ich 48Kg bei 183cm). Es tat sich lange, lange, lange gar nichts bzw. nur sehr wenig - aber für meine Verhältnisse war es schon sensationell, ein Kilo in einem einzigen Monat zunehmen zu können.
Dies änderte sich drastisch kurz nach dem einjährigen Jubiläum. Jetzt sind es +18 Kilo, die man mir kaum ansieht...
lg,
Olaf
NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst
guten morgen karlzberg,
gut, dass du da schon beim arzt bist.
und wenn keine ursache gefunden wurde, dass kann das ja auch ein gutes zeichen sein.
denn dann kanns ja locker sein, dass das vom rauchen kommt.
d.h. jetzt im laufe der zeit von alleine verschwindet!!!
dieses gefühl, ständig tief einatmen zu müssen - kommt mir bekannt vor - ich grins grad. war das gefühl, ich würde nicht genug luft kriegen, egal wie sehr ich einatme.
wenn mans genau betrachtet, dann stimmt das auch -während des rauchens. denn man schafft sich da ja ein gemisch aus sauerstoff und kohlenmonoxid. letzteres durch die kippe.
und der körper giert nach sauerstoff - wurd ihm dauernd entzogen.
offenbar dauert das ne zeit, bis das wieder besser funktioniert.
ist ja nicht nur gemisch, sondern auch noch die flimmerhärchen die nicht funktionieren usw.usw.usw.
(was man sich da selbst zufügt, ich könnt mir grad wiedermal wohin beißen!)
und @olaf ...
dass depression eine lupenrein psychische sache sein soll - also darüber ließen sich lange abhandlungen schreiben ...
denn depression hat heftig etwas mit der hirnchemie zu tun ...
also mit stoffen, die vermehrt oder vermindert aufgenommen werden usw.
depression ist zusammenhang psyche und soma - wie so ziemlich jede krankheit ...
so - ich wünsch nun einen stressfreien und :twisted: freien nichtrauchertag
ursula
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel

[quote:eb8a30f941="OlafSt"]eine Depression ist nun wirklich keine körperliche Sache, sondern lupenrein psychisch
[/quote:eb8a30f941]
??? Olaf, Du hast hier doch selbst schon über die Veränderungen des Hormoncocktails geschrieben. Diese Trennung von körperlich und psychisch ist doch aus dem 19. Jahrhundert - oder von Carr
Karlzberg, falls Du wirklich große Probleme damit hast, empfehle ich Dir DRINGEND, das mit Deinem Arzt zu bequatschen. Mich persönlich hat der neue Hormoncocktail nach dem Rauchstopp erst mal total aus der Bahn geworfen, im Nachhinein hätte ich eine ärztliche Betreuung für sehr sinnvoll erarchtet. Schaden kanns jedenfalls nicht.
Grüße
Elisa
P.S. Achso, Atemprobleme: Klingt für mich nach Angst. Ich hatte da immer so ein Ziehen in der Lunge. Hatten einige hier.
Lässt's seit dem 07.08.07.
[size=12:cf3f2c8b08]Hallo Kai!
Das hier habe ich mal irgendwo gelesen:
Das Nikotin ist schnell aus dem Körper verschwunden.
Aber in der Zigarette sind tausende andere Stoffe - und manche von
denen machen auch süchtig.
Viele dieser Stoffe lagern sich im Rückenmark an.
Es dauert ca ein Jahr bis die Meisten abgebaut sind. Manche werden nie abgebaut.
Dieser Abbau ist auch ein Entzug den man spürt. Es ist nicht alles Kopfkino.
Meine Meinung ist, man kann mit dem NMR besser umgehen, wenn man weiß, was auf einem zukommt, und manche körperliche Beschwerden kann man dann Aussitzen wie eine heilbare Krankheit.
Gegen das Kopfkino hilft evtl. Johanniskraut, "glücklichmachende Lebensmittel", Sport und natürlich dieses Forum.
Diese Atemnot, die du beschreibst, hatte ich während ich noch rauchte und war nach wenigen Tagen NMR vorbei.
Vielleicht solltest du doch noch einen anderen Arzt aufsuchen.
Wünsche dir einen :twisted: - freien Tag.
Hier ein kleiner Trost :troest: : es wird jeden Tag ein wenig besser.
LG karol[/size:cf3f2c8b08]
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