Miss_Dins Karriere zum Nichtraucher

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Miss_Din
Miss_Dins Karriere zum Nichtraucher

Hallöchen zusammen,

nachdem ich mir hier viele viele Tagebücher, Einträge, Leidenswege und Schicksale durchgelesen habe, habe ich mich nun entschlossen mich hier anzumelden und euch an meinem Weg teilhaben zu lassen. Ich bin 28 Jahre alt und rauche seit 14 Jahren. Ich bereue nichts in meinem Leben, doch diesen Entschluss bereue ich zutiefst. Als ich im zarten Alter von 14 Jahren ach so cool sein wollte. Anfangs gepafft und sich toll gefühlt, dann rauchen wollen wie die Mutter. Nämlich den Rauch einziehen können in die Lunge und erst 3 Sekunden später wieder auspusten. Das war mein Beginn. Und dann ging alles ganz schnell. Ich wurde zum Suchtraucher und das in unglaublicher Geschwindigkeit. Heute rauche ich mindestens 20 Zigaretten täglich (beim Feiern sind es dann auch gut mal 40 Zigaretten oder mehr) und ich bin gerade mal 28 jahre alt. Da weiß man, was für einen Verlauf haben wird. Und ich bin EXTREM abhängig! ZIgaretten gehören zu meiner Existenzgrundlage, wie Essen und Trinken.

Gut, nun aber zu dem Grund weswegen ich mich hier angemeldet habe. Ich möchte aufhören - logisch! Das möchte ich schon lange. Ich bin ein sehr ängsticher Mensch und lebe jeden Tag in Angst. Angst vorm Sterben. Angst, dass ich mich selbst umbringe. Ich möchte mich befreien. Von dieser ungalublich ätzenden Sucht, von dem ständigen sich wie ausgespuckt morgens fühlen, wenn man am Tag zuvor mal wieder suuuuper viel geraucht hat. Von ..... ach ich könnte jetzt eine Million Dinge aufzählen, aber wem brauche ich das erzählen. Ihr kennt ja die Gründe. Und es gibt verdammt viele davon.

Aber auch diese ganzen Gründe haben noch nicht zu dem endgültigen Entschluss geführt. Mein größte Motivation ist die Familienplanung. Ich möchte schwanger werden. Früher dachte ich immer: jaaaa...sobald du dann über Kinder nachdenkst, hörst du auf. Schon ein Jahr früher...oder besser zwei. Dann sind alle Giftsstoffe aus dem Körper raus. Hahahaha ich kann nur über mich selbst lachen. Natürlich habe ich nicht aufgehört und jetzt stehe ich da und mein Kinderwunsch ist ganz groß. Dann dachte ich: ja, du hörst auf, sobald du den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hälst. Soweit so gut. Mit meinem Freund darüber gesprochen, ja hält er auch für sinnvoll. Gut, dann legen wir jetzt los und verhüten nicht mehr. Und DANN kam die Panik. Was ist, wenn ich es dann nicht schaffen sollte? Was ist wenn ich zu den Muttis gehören, die in der Schwangerschaft weiter quarzen (wie meine Mutter z.B.)? Wie wird das sein mit den ganzen Schwangerschaftshormonen und dann noch gleichzeitig der Entzug? Und dann kamen Gedanken wie: Bin ich wirklich schon bereit für ein Kind? Sollen wir nicht vielleicht doch noch warten? Im nächsten Moment: das ist doch quatsch! Du möchtest so lange ein Kind und jetzt ist auch endlich dein Freund bereit. Diese Gedanken haben mich nun 2 Monate beschäftig und gequält. Bin ich bereit oder doch noch nicht?! 2 Monate in denen wir die Familienplanung dann doch noch ein bisschen hinaus geschoben haben (konkret: wir haben weiterhin verhütet). Und dann....dann war ich einen ganz kurzen Moment ganz ehrlich zu mir selbst....und dann hatte ich die Erkenntnis: das Rauchenhält mich von meinem Kinderwunsch ab. Ich hatte immer wieder dieses Bild im Kopf: ich sitze im Bad, halte einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand und der erste Gedanke ist: "Scheiße, ich muss nun mit dem Rauchen aufhören". Dieses Bild ließ mich nicht los und ich konnte mich einfach nicht darüber freuen, dass wir nun ENDLICH, nach 6 Jahren Beziehung anfangen ein baby zu planen. Das ist doch krass!! Das muss man sich mal überlegen! Man freut sich wahnsinnig auf etwas, was man unbedingt möchte ich diese scheiß verdammte Sucht macht einen das zunichte! Noch eine Annekdote: ich möchte schon seit ca. 5 Jahren ein Piercing an der Unterlippe und habe es bis heute nicht. Und ich bereue das unglaublich! Denn ich finde es sehr schön (darüber kann man jetzt streiten, ich weiß) und nun bin ich auch irgendwie zu alt für ein Piercing. Tja...man bereut immer das im Leben, was man nich getan hat. Und warum habe ich es nicht getan?? Weil ich mindestens 48 Stunden nach dem Stechen nicht hätte Rauchen dürfen.

So.....Somit kam ich zu dem Entschluss, ich muss vorher aufhören. Davon mal abgesehen, dass ich zu dem zeitpunkt eines Schwangerschaftstests ja schon 2 Wochen schwanger bin und mein baby schon verpestet habe, ich möchte mich auf diesen Moment freuen können. Lange Rede kurzer Sinn: am 1. Juli ist es soweit! Am 1. Juli bekomme ich meine Periode und der neue Zyklus beginnt. Und diesen Zyklus möchte ich rauchfrei beginnen. Für mich und ein potentielles baby. Aber auch vor allem für mich! Natürlich kann man jetzt sagen: ja und wenn du nicht sofort schwanger wirst, was ist dann? Dann fängst du wieder an? Ja - das kann passieren! Ich schließe das nicht aus. ABER: ich habe dann bis zu diesem zeitpunkt schon 4 Wochen nicht geraucht, ich habe das schlimmste dann schon überstanden. Und wenn mich die ersten 4 Wochen der Gedanke an ein baby vom Rauchen abhalten wird, dann wird er es vielleicht weiterhin tun, denn  dann beginnt ja ein neuer Versuch. Hinzu kommt, dass ich unabhängig vom Kinderwunsch das Rauchen sowas von satt habe!!!! Ich hasse es! Und ich liebe es! Ihr kennt das....*kopf auf den Tisch hau* ROFL

Jedenfalls habe ich vor ein paar Tagen diesen Entschluss gefasst. Und seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem gedanken des nicht-rauchens. Ich kann euch sagen: ich mache jetzt schon alle Entzugserscheinungen durch. hahahahaha Lol umso intensiver ich mich damit gedanklich beschäftige, umso mehr Panikattacken habe ich, ich stehe total neben mir, ich denke nur noch an Zigaretten, ich schwitze.....UND DAS OBWOHL ICH JA GERADE NOCH RAUCHE. Ist das nicht bescheuert? Ja ist es! Aber DAS ist für mich der ultimative Beweis, dass die meisten Entzugssymptome im Kopf anfangen.

Ich muss euch sagen: ich habe Angst! Große Angst! Sehr große Angst! Und ich freue mich auf euren Zuspruch, auf euer Mitgefühl und eure Motivation.

Jeder hat ja so seine Geschichte mit den Zigaretten und seinen Bezug dazu. Meiner ist der, dass die Zigaretten immer mein Freund und mein Therapeut in einem waren. Kurz zusammengefasst: ich habe eine schreckliche Kindheit hinter mir liegen (mit körperlicher und psychischer Gewalt und Vernachlässigung) und als in der Pubertät alles zusammenbrach und eine Therapie und ein Psychiatrieaufenthalt auf den nächsten folgte, fing ich mit dem Rauchen an. Die Zigaretten waren immer da! Sie haben mich begleitet! Sie halfen mir meinem Zuhause zu entfliehen. Denn endlich hatte ich ja einen Grund das Haus zu verlassen! Ich freute mich auf meinen täglichen stundenlangen Spaziergang durch den Park, in dem ich mich meinem Zigarettenkonsum hingab. Und so zog es sich weiter durch. Wenn ich mal wieder ganz einsam, traurig und ängstlich war, hatte ich ja immernoch meine Zigretten.

Heute geht es mir psychisch gut. Ich habe viel aufarbeitet und verarbeitet. Ich studiere Psychologie, damit ich danach anderen Menschen so helfen kann, wie die Psychologen mir damals auch geholfen haben und immernoch helfen. Nun kann ich mich endlich von meiner jahrelangen Begleitung lösen, verabschieden. Aber es wird schwer! Aber ich möchte es!

So....ich könnte jetzt noch ewig weiter schreiben und euch meine Gedanken mitteilen, die mich beschäftigen. Aber da mein Text jetzt schon sehr lang geworden ist und ich mich ja eigentlich erstmal nur kurz vorstellen wollte, mache ich hier mal einen Punkt. Ihr werdet bestimmt in den nächsten Tagen noch so einige Gedanken von mir zu lesen bekommen, die mich auf meine Vorbereitung auf das nicht-rauchen begleiten werden. Nur noch 12 Tage als Raucher! "Juhuuuuu"....oder doch eher "neeeeeein, ich habe Angst"

Ganz liebe Grüße

Eure Miss_Din

 

Thyi
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Hallo Miss_Din,

Hallo Miss_Din,

erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum von mir. Ich finde es sehr gut, wie reflektiert Du hier schreibst und ich möchte Dir zu Deinem Entschluss gratulieren, die Zigaretten wegzuwerfen.

Auch bei mir waren die Zigaretten immer ein innerer Stabilisator, wenn es mir psychisch schlecht ging. Auch ich habe mit langen Spaziergängen begonnen, auf denen ich dann geraucht habe und auch ich habe entliche Stunden Psychotherapie hinter mir. Aber, auch wenn ich es selbst noch nicht glauben kann, es ist sehr wohl möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Bisher habe ich immer gedacht, ich bin mit meiner Abhängigkeit nicht zu toppen. Aber letztlich geht es uns allen ähnlich.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft beim Durchhalten. Denk daran, es ist nur für einen begrenzten Zeitraum wirklich bblöd. Nach etwa 3 Wochen beginnt es sich deutlich spürbar zu verbessern. Von daher ist die Rechnung mit Deinem Zyklus gar nicht so verkehrt.

Viel Glück!

Liebe Grüße Thyi

josefine
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Hallo Miss_Din!

Und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum ... Du bist noch so wunderbar jung und ich kann Dich nur unterstüzten, wenn Du aufhören willst mit dem rauchen. Aber Du musst für DICH aufhören. Natürlich sind eine geplante Schwangerschaft und ein nettes Piercing an der Lippe schon gute Gründe und vielleicht auch Deine Motivatoren.

Fakt ist: Das Leben ohne Zigaretten ist durchaus lebenswert und aufhören ist machbar. Da Du Dich ja schon durch diverse Tagebücher gelesen hast, kennst Du ja auch die vielen kleinen fiesen Momente, welche auf Dich zukommen könnten. Und evtl. auch werden.

Ich habe mit 16 Jahren angefangen mit dem rauchen ... auch ich wollte cool sein. Und ich hab' mich total gut gefühlt dabei. Leider verschwindet irgendwann dieses Hochgefühl und zurück bleibt die Sucht. Dieser elende Zwang, immer wieder Zigaretten anzünden zu müssen, Nikotin zu inhalieren ...

Angst hatte ich damals bei meinem Rauchentzug auch. Große Angst ... Und ich sage Dir, es könnte sein, dass sich mehr ändert in Deinem Leben, als nur die Zigaretten nicht mehr anzuzünden. Weil das ähnlich ist, wie durch einen Vorhang zu gehen. Und auf der anderen Seite ist ein anderes "Ich".

Du hast noch fast zwei Wochen, bis zum 1. Juli. Nutze die Zeit und lies' die ersten Seiten der Tagebücher durch. Auch, wenn die ganzen Smiley's inzwischen kaputt sind und es einiges an Mühe kostet, die Texte zu lesen. Es ist nämlich immer gut, den "Feind" zu kennen. Und wir hatten wohl ALLE die Zigaretten auf einen Thron gehoben und irgendwie angebetet. Es ist wirklich phantastisch, dass man dann irgendwann sieht, was für ein Mist dieses Teufelszeug doch in Wirklichkeit ist. Und es ist klasse, wenn man es nicht mehr braucht.

Hab' Mut ... und freu' Dich auf Dein neues Leben  -  ohne Zigarette !

Josefine   Smile

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Miss_Din
Hallöchen,

Hallöchen,

erstmal vielen lieben dank für eure Nachrichten! Smile

@thyi: danke, dass du mir geschrieben hast, dass es bei dir ähnlich ist wie bei mir. Genau deswegen habe ich mir angemeldet. Um zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Nicht nur ich habe das Gefühl der abhängigste Mensch der Welt zu sein....haha :)! und nicht nur ich brauche die Zigaretten (vermeintlich) für meine Psyche.

@josefine: ja ich möchte für MICH aufhören. Der Babywunsch war nur so DER letzte endgültige Auslöser, dass ich es jetzt anpacken werde. Ich rauche schon sehr lange nicht mehr mit "Genuss", ich habe schon viel und oft über das Aufhören nachgedacht. Ich habe es echt einfach satt!!!

Zu der Veränderung, die du angesprochen hast. Das ist einer der Dinge vor denen ich wahnsinnige Angst habe. Ich kann mit Veränderungen nicht so gut umgehen und 2017 ist für mich DAS Jahr der Veränderungen. So vieles um mich herum hat sich verändert und wird sich noch verändern. Da kommen natürlich gleich so ne Gedanken wie: "wenn sich so viel verändert, vielleicht ist es dann doch kein guter Zeitpunkt jetzt auch noch mit dem Rauchen aufzuhören. Vielleicht überfordere ich mich." In anderen Momenten denke ich, dass es ja vlt ganz gut passt, weil sich eh alles verändert. Ein Beispiel für mein Dilemma im Kopf: meine beste Freundin zieht jetzt 500 km weg von mir. Das passt super, denn sie ist tatsächlich dann die einizge enge Person in meinem Umfeld, die noch raucht (alle anderen Raucher gehören nicht zum engen Kreis und kann ich ein paar Wochen meiden). Andererseits ist das ja ein Abschied. Und das nicht-Rauchen auch. Sollte ich mich wirklich zwei Abschieden widmen?? Das sind so Gedanken, die mich beschäftigen. Ich vermute ihr kennt das zu gut, oder?

Dass mit den ersten Seiten der tagebücher lesen ist eine gute Idee. Danke josephine, das werde ich tun! Smile

Miss_Din
huch...ich wollte noch

huch...ich wollte noch garnicht abschicken Smile

ein weiteres problem was ich gerade habe, worüber ich mal sprechen wollte, ist, dass ich nicht so ganz mich zu beschäftigen weiß ab dem 1. Juli. Ich schreibe derzeit meine Masterarbeit, da ich davon ausgehe mich nicht konzentrieren zu können (so war es zumindest bei den letzten Versuchen), werde ich das Schreiben wohl erstmal 1-2 Wochen auf Eis legen (das ist auch ok, ich hab noch genug Zeit bis zur Abgabe). Ansonsten habe ich noch einen Nebenjob und da könnte ich dann auch einfach ein paar Stunden vorarbeiten und dann somit jeden Tag arbeiten gehen. Da ist aber das problem, dass ich aktuell eine sehr stupide Arbeit habe. Das heißt ich hab zwar was zutun, habe aber nebenbei seeeehr viel zeit zum Nachdenken. Ich hab auf jeden Fall schon geplant den Rauchstop zu nutzen wieder mehr Sport zu machen und viel gesundes zu kochen und zu backen. Dennoch habe ich Angst durchzudrehen, weil ich nicht genug Ablenkung habe. Aber vielleicht ist das auch Jammern auf hohem Niveau und ich sollte mich freuen, dass ich aufgrund der Tatsache, dass ich aktuell noch studiere, sehr flexible bin und nach meinen Bedürfnissen meinen tag gestalten kann und keinerleit Druck von einem Arbeitgeber habe.

Ganz liebe Grüße

P.S. ist es bei euch so unglaublich heiß? 

josefine
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Hallo Miss_Din!

Du suchst jetzt nach Ausreden, doch nicht aufhören zu müssen ... Die Freundin, die Masterarbeit, der Nebenjob. Und natürlich, nicht zu vergessen, die Änderungen, welche dann ( zwangsläufig ) auf Dich zukommen. Also ... unter diesem Aspekt ist es totaler Wahnsinn, JETZT aufzuhören. Vielleicht solltest Du dann doch lieber weiterrauchen?

Ich sag' Dir mal was: Das ist alles nur die Angst, vor dem Verlust. Dem Verlust der "guten" Zigarette. Die, die Dir sicher nichts Gutes möchte. Sie kann Dich krank machen, unfruchtbar, welche Dich an der Freiheit hindert, jederzeit ein Piercing haben zu können.

Es ist vollkommen normal, dass Du jetzt so reagierst. Bleib mal ganz locker! Und ja, es wird weh tun und es wird sich verändern, Dein Leben. Aber zum POSITIVEN!

Und eines sei Dir hier mal gesagt: Sobald Dein Schwangerschaftstest "Positiv" ausgefallen ist, wird sich eh alles ändern. Und wenn der Zwerg auf dieser Welt angekommen ist und Du ihn anschaust, in diese wundervollen blauen Babyaugen ... Dann kannst Du Dir nicht vorstellen, dass dieses Kind einmal NICHT auf dieser Welt gewesen ist. Obwohl es gerade mal zwei Minuten geboren ist.  Und ALLES wird verschoben, jede Priorität wird anders gesetzt und Du wirst sowas von glücklich sein.

Also ... da ist dieseses "mit dem rauchen aufhören" wirklich nur Kindergarten dageben! Sag' ich Dir! Echt  jetzt!

Hab' keine Angst - sei neugierig ...

Hier ist es übrigens auch sehr warm. Auto zeigte eben 35 Grad Celsius an. Aber morgen soll es noch ein wenig wärmer werden. So lange mein Sprudelwasser nicht ausgeht - egal!

Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Thyi
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Huhu Miss Din,

Huhu Miss Din,

Ich finde den hier von Josefine total gut: Hab keine Angst, sei neugierig!

Da ist viel dran. Ich denke auch, dass Du Dir im Moment noch Ausreden suchst, um nicht aufhören zu müssen. Gut finde ich aber auch, dass daran die Punkte deutlich werden, die kritisch sind. Dadurch hast Du die Chance Dich darauf vorzubereiten. Wenn die Arbeit stupide ist, dann benötigst Du etwas, was Dich gedanklich beschäftigt und auslastet. Wobei ich jemanden kenne, der mit einer total stupiden Arbeit über Suchtdruck hinweg gehen kann. Es ist sicherlich eine Frage des Versuchs.

Ich bin auch davon überzeugt, dass die jetzigen Gedanken, die übrigens echt auch von mir hätten sein können, nicht real sind. Die sind zwar da, aber es sind nicht Deine eigenen, sondern die des Suchtdrucks. (Als fast fertige Psychologin würde ich Dich total gerne über das Thema craving löchern)

Ich habe mir immer kleine Ziele gesteckt. Nie wieder rauchen ist so groß und so schwerwiegend. Heute nicht rauchen ist viel viel einfacher. Ich habe mir sogar gestattet wieder anzufangen, wenn sich beim Nichtrauchen keine Zufriedenheit einstellt. Aber erst nach einem kompletten rauchfreien Jahr.

Du könntest auch nach der Schwangerschaft neu entscheiden. Das wirst Du ohnehin tun. Wenn die stärkste Motivation verschwindet, dann überdenkt man die Entscheidung garantiert neu und trifft sie erst mal wieder, egal in welche Richtung. Vielleicht ist Dein innerer Abstand zur Zigarette dann schon so groß, dass Du wieder klarer sehen kannst, unbeeinflusst von der Suchtgedanken.

Ich wünsche Dir ganz viel Mut!

Liebe Grüße Thyi

Miss_Din
ohhhhhh ihr seid ja lieb!!!

ohhhhhh ihr seid ja lieb!!! Vielen Dank für eure Worte! Und ich musste das jetzt auch hören. Denn ich sag euch was: wie du schon geschrieben hast, ich bin fast fertig Psychologin. Ich hatte das Thema craving und alle möglichen Stoffsüchte bis zur Genüge. Und wisst ihr was mir dieses Wissen bzgl meiner eigenen Sucht bringt, NIX!!!! Na gut...vlt hilft der ein oder andere Fakt, den ich im Kopf habe, mich besser refelktieren zu können. Aber lasst euch gesagt sein, manchmal möchte ich das alles am liebsten garnicht wissen. Abhängigkeiten sind bis heute immernoch die am schwersten zu behandelnden Störungen ....heul Cray 2 das macht nicht gerade Mut!

josephine, ich hab mal angefangen dein tagebuch zu lesen, von Anfang an. Habe bis Seite 37 schon 2 Stunden gebraucht...Crazy deine Beschreibung deines Leidenswegs macht mir zugleich Angst und Mut. Bin leider bisher nur bis zu deiner beginnenden vierten Woche gekommen. Und da hast du immernoch den Zigaretten hinterher getrauert. Oh mein Gott!!!! Wie hält man das durch?! Shok verrätsts du mir schonmal, ab wann es besser wurde? ich kämpfe mich natürlich weiter durch dein TB, aber so ne Motivationsspritze gibst du mir schonmal, oder?

da hat ja damals ganz schön der Bär hier gesteppt. Schade, dass hier kaum noch was los ist. Ein Grund ist bestimmt, dass man die Seite nicht gut mit dem Smartphone öffnen kann. Das finde ich auch doof. Ne mobile Version von ohnerauchen.de wäre sau cool! Smile

also mal ganz laut ruf: haaaaalllllooooooo an alle da draußen, wo seid ihr?! Ich werde euch ab dem 1. Juli ganz dolle brauchen. Gebt doch mal ein Lebenszeichen von euch Smile

aber ihr beide seid ja schonmal da und habt mir bisher ganz liebe Sachen geschrieben. Danke nochmal dafür! *StraußBlumenHinHalt*

@thyi: ja genau so werde ich es machen! Ganz kleine Schritte. Am Anfang der Gedanke an einen kleinen Wurm, der sich in mir ohne Nikotin breit machen möchte und danach dann step by step.

Ich werde neugierig sein! Nicht ängstlich, nein neugierig. Oder doch ängstlich? NEIN NEIN NEIN....neugierig. Oder doch ä*** ....pssst Ruhe im Kopf! Neugierig sollst du sein, hast du gehört....ROFL

Sonnige und heute nicht ganz so heiße Grüße aus Mitteldeutschland Wink

josefine
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Hallo Miss_Din!

Also ... Den Zigaretten trauere ich immer noch in manchen ( sehr seltenen !!! ) Momenten nach. Waren sie nicht über so viele Jahre immer bei mir? Wenn es mir gut ging, wenn es mir schlecht ging. Bei Liebeskummer, bei der Hochzeit, bei Beerdigungen, bei rauschenden Festen. Immer war sie da: Meine Zigarette.

10 Monate habe ich mir jeden Tag gesagt: Wenn es morgen noch so schlimm ist, dann fange ich morgen wieder mit dem rauchen an.

Und am nächsten Tag habe ich es mir wieder gesagt. Bist es auf einmal vorbei gewesen ist. Hat sich toll angefühlt. Ich - die süchtigste Josefine auf dem Planeten ... JETZT nicht mehr.

Es ist Lebensqualität, die Du dazu gewinnst. Ganz zu schweigen von der Angst, die langsam verschwindet, schwerstkrank zu werden. Es ist ein gutes Gefühl. Klar, in Kriesen kommt manchmal kurz der Gedanke, dass meine Freundin "Zigarette" doch jetzt ein wenig Ablenkung schenken könnte. Aber das ist auch nach ein paar Minuten wieder vorbei. Die Kunst liegt darin, in diesen paar Minuten keine anzuzünden. Aber dafür habe ich auch zu lange gelitten ... Muss aber nicht sein, dass es Dir genauso schlecht geht. Ich habe ja auch nicht 10 Monate heulend in der Ecke gehockt. Wir haben hier viel gelacht und ich war oft stolz auf mich und meine Leistung. Aber es gab' wohl jeden Tag so'n fiesen Punkt. Mehr ist davon auch nicht geblieben. Alles nur noch Erinnerung ...

Mach' Dich nicht verrückt. Ist alles zu schaffen. Es gibt gute Tage und blöde Tage. Wie MIT Zigaretten auch. Es fehlt halt der "Ersatz" für die Momente mit Zigarette. Ich koch' mir dann einen Tee, esse einen Keks oder lauf eine Runde um den Block. Ich bekomme ja jetzt auch viel besser Luft! Und ich habe rosige Haut, wundervolle Haare, keine gelben Finger mehr. Alles ist gut!

Und bei Dir wird es auch laufen. Mal geht es mühsam bergauf, mal nimmt Dich jemand ein Stück mit der Kutsche mit, mal rutscht Du vielleicht auch wieder ein Stück bergab - Aber ... Der Weg ist das Ziel!

So ... Und "DAMALS" gab's noch kein Smartphone. Smile Das ist - gefühlt - 100 Jahre her. Dafür hatten die Leute eben mehr Zeit, hier zu schreiben, sich einzubringen. Heute ist man immer im Netz und vergisst manchmal das Leben.

Ich werde jetzt noch den letzten Rest Kaffee trinken und mich langsam darauf vorbereiten, durch die Sonne in Richtung Heimat zu fliegen. Mit guter Musik den Sommer genießen. Sommersonnenwende ... der längste Tag des Jahres! HEUTE ... ich seh' den Winter schon.

Smile

Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Thyi
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Huhu Miss_Din,

Huhu Miss_Din,

dass es Dir Angst macht, wenn Du einen 10-monatigen Leidensweg liest, kann ich gut verstehen. Vielleicht ist es aber auch eine Frage des Blickwinkels. Ich habe sehr vierl an Josefine gedacht, als ich aufgehört habe. Ich hatte ihren Leidensweg nicht in allen Details im Gedächtnis, aber ich habe mich daran erinnert, dass sie es wirklich schwerer hatte, als alle, die ich bisher kannte. Und dennoch ist sie jetzt hier und beschreibt, wie glücklich sie ist, dass sie nicht mehr rauchen muss.

Die Sucht ist in uns verankert, das bleibt auch so. Aber wenn ich heute über den Alkohol schreibe (ich bin trocken), und darüber berichte, dass ich gerade echt einen trinken könnte, dann ist das ein ganz anderes Gefühl, als echtes Craving. Es ist eher die Erinnerung daran, dass Saufen das Mittel der Wahl war. Das ist konditioniert und gespeichert. Das bedeutet aber nicht, dass ich immer noch leide, dass ich immer noch darum trauere nicht mehr trinken zu können. Es springt einfach für einen Moment ein altes Ding an, um gleich im nächsten Moment wieder auszugehen und für Wochen/Monate in der Versenkung zu verschwinden. Dass ich in diesem Moment nicht nachgeben darf, ist klar. Aber das ist nicht mit diesem Kraftaufwand verbunden, wie es in der ersten Zeit war.

Und diese Veränderung ist bei mir jetzt deutlich spürbar auch beim Nichtrauchen. Und das ist bei mir auch schon eine Weile so. Ich hatte tatsächlich an Tag 28 das Gefühl, es gibt einen Ruck und ich schalte um von Leiden-ohne-Kippe auf Erleichterung-über-keine-Kippe.

Mach Dich nicht im Vorfeld verrückt. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan. Jeder Mensch ist anders. Die Entwöhnungen ähneln sich zwar, aber es sind wirklich die allerwenigsten Menschen, die 10 Monate gelitten haben.

Und übrigens: Ich bin davon überzeugt, dass Dir Dein Wissen helfen wird, sobald Du dran bist. Also bei mir ist es so, und ich bin froh, dass ich diesen Vorteil habe.

Liebe Grüße Thyi

Miss_Din
Hallöchen zusammen,

Hallöchen zusammen,

ihr beiden, ihr macht mir echt Mut! Ich bin euch jetzt schon soooo dankbar! Es beruhigt mich sehr zu hören, dass man zwar immer mal wieder dran denkt, es aber nicht jedes Mal unaushaltbar ist.

Ihr beide scheint echt starke Persönlichkeiten zu sein. Josephine, so ein krasser Leidensweg (Nikotinentzug und deine Trigmeninusneuralgie) und dennoch hast du scheinbar stets ein gutes Wort für andere Menschen übrig. Und Thyi ist trocken UND rauchfrei und das trotz scheinbar auch eines schweren Lebensweges. WOW!!!! Wenn ich einen Hut an hätte, ich würde ihn jetzt ziehen. Ich kann euch echt nur als Vorbild nehmen. Wenn ihr es schafft, schaff ich es auch. Smile

Ich hab übrigens Neuigkeiten. Kurz vorab, damit ihr meinen Gedankenweg versteht: das, was mir bezüglich meines anstehenden Rauchstops am meisten Bauchschmerzen gemacht hat, war die Tatsache, dass ich am 10. Juli meinen Freund heirate (der übrigens auch raucht und mit aufhört, der aber viel viel weniger raucht als ich und lange nicht so abhängig ist). Wir heiraten ganz heimlich und nur zu zweit und verkrümeln uns danach für 4 Tage nach Prag, quasi als kleine Hochzeitsreise. Jedenfalls hatte ich die ganze Zeit Angst, dass ich meine eigene Hochzeit nicht genießen kann, weil ich noch unter totalem Entzug stehe. Da kam natürlich gleich das Suchtmonster und meinte zu mir, ich könne ja auch erst danach aufhören. Da das ja aber nicht zu meinem Plan passt, grübelte ich über eine Lösung. Und kam zu folgendem Entschluss: ich höre FRÜHER auf. Dann ist es noch ein bisschen mehr Zeit bis zur Hochzeit und bis dahin habe ich hoffentlich das schlimmste überstanden. Und in 10 Jahen können wir dann sagen: "weißt du noch, damals, nach unserer Hochzeit, da wollten wir gerne eine rauchen, aber wir haben sie nicht geraucht. Gott sei dank!" Also: kommenden Sonntag Abend vor dem Zubett gehen rauche ich meine letzte Zigarette! Ab Montag bin ich rauchfrei. Dazu habe ich ich noch eine Frae an euch: die Devise heißt ja kleine Ziele setzen. Und ich merke auch, dass mir das hilft. In meinem Kopf habe ich al erstes Ziel 5 Tage, weil ich so lange noch nie nicht geraucht habe. Das zweite kleine Ziel ist der Abend vor der Hochzeit. So nach dem Motto: wenn es bis zum Vorabend der Hochzeit absolut nicht beser ist, dann fange ich wieder an (damit ich meine Hochzeit genießen kann). Was meint ihr, ist dieser Gedanke gefährlich? Weil das Suchtmonster dann vlt am Vorabend sagt "jaaaaaaa ist ganz schlimm, ist nix besser geworden, fang mal lieber wieder an!!!"? Also dass ich dann wieder vor einer Entscheidung stehe, die zum Verhängnis werden kann? Könnt ihr mir bestimmt jetzt garnicht so pauschal beantworten, gelle? *crazy*Crazy

oh man, ich hab das Gefühl ich "verlange" echt viel von euch. Und das kann ja nur schlimmer werden *dash1*Sorry 2 Ich hoffe ich vergraule euch nicht und ihr sagt euch irgendwann "boah nee, der, der mag ich nicht mehr zurück schreiben". Ich brauche euch Give rose

Ganz liebe Grüße von der Miss_din, die gerade auf ein befreiendes Gewitter wartet (also wirklich jetzte Lol

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