Danke Ami

Ich habe das Datum fast selbst verpasst - was ich aber als ein gutes Zeichen betrachte. Mittlerweile ist es für mich nicht mehr wichtig, wie lange ich nicht mehr rauche, sondern dass ich nicht mehr rauche.

Das ganze verbunden mit einem guten Gefühl - und das tut verdammt gut. Nichts zu vermissen. Nichts zu verteufeln. Es betrifft mich einfach mal nicht. Und sich dann doch zurück erinnern - weil man ja sehr dazu neigt zu vergessen. Wie schwer es war.

Um diese Zeit habe ich normalerweise die ersten Gedanken übers Silvester-Aufhören gewälzt. Nicht wirklich ernsthaft, weil man es zum Jahreswechsel eh nicht schafft. Aber dennoch mit dem Gedanken gespielt .. es wäre ja schon schön, könnte man davon loskommen.

Und nun bin ich auf dem besten Weg, die Halbzeit zu erreichen. Das ist so abgefahren. Und je länger ich darüber nachdenke .. es ist für mich ein kleines Wunder.
Letzte Woche hatten wir hier im Forum einen kleinen Schlaumeier, der sich über die Schwäche der Raucher witzig gemacht hatte. Mittlerweile wurden seine präpubertären Beiträge entfernt. So blödsinnig sie waren, sie haben mir gezeigt, wie schwierig es für mich war von dem Zeug zu lassen.

Zum kleinen Wunder: Mittlerweile sitze ich auf einer Feier, esse, trinke mit anderen. Mindestens eine Person fängt danach an zu rauchen, und ich verliere keinen Gedanken daran. Nicht in der Form, dass ich ein Verlangen danach hätte. Vor 5 Monaten hätte ich allein beim Gedanken daran nach Kippen gesucht.

Es tauchen noch immer Momente auf, wo ich eine kleine Unterhaltung führe, ich könnte ja .. testen, ausprobieren, einfach mal so. Bisher hat mir das keine Schwierigkeiten bereitet, es wird immer leiser. Und so krass wie im ersten Monat habe ich es auch nie wieder erlebt.
Im Gegensatz, wie oben schon geschrieben: Es gibt keine Zigarette, die ich vermissen würde. Ich bilde mir auch ein, dass ich die schlimmsten Trigger-Punkte überlebt - oder eher überstanden - habe.

Rückblickend kann ich sagen: Der erste Tag war die Hölle, die sich auf die folgende Woche ausgebreitet hat. Zwischen Euphorie und Panik gefangen. Aber auch interessant. Klingt bescheuert, aber die Euphorie habe ich genossen. Dazu kam die Woche ohne Schlaf.
Und eine dritte Woche voller Depressionen. Danach wurde es stetig besser.
Mit viel Bewegung, ganzen Tankwagen mit Wasser habe ich es hinter mir gelassen.

Es geht mir super.

@Heino: Mich würde es interessieren, wie lange Du gebraucht hast, um jeden Thread damit zu füllen.

Es ist etwas eingetreten, wovon ich seit Jahren schon geträumt habe, es aber nie geklappt hat: Ein neues Jahr beginnt - hat schon begonnen - und ich rauche nicht. Mindestens ein mal habe ich diesen guten Vorsatz gehabt, aufzuhören. Ein mal und dann wohl nie wieder, weil ich recht schnell wieder zur Besinnung kam. Dieses mal hatte ich schon ein wenig Übung

Wobei ich momentan tatsächlich wieder meine kleinen Stolpersteine vorfinde. Einerseits ist Rauchen so weit weg. Ich denke selten daran, und wenn, dann raucht jemand in meiner Nähe. Ich erwische mich mittlerweile dabei, dass mich der Rauch stört. Meistens jedenfalls.
Auf der anderen Seite taucht wieder dieses sanfte Gefühl des ich-würd-ja-doch-ganz-gerne. Nicht oft. Aber ich merke, dass ich mich öfters zu sehr damit beschäftige. Statt mich abzulenken .. grübel ich. Bzw. ich erwische mich dabei. Und dann heisst es: zack! Ablenken. Keine Diskussionen. Das funktioniert. Ich darf nur nicht zu viel über das Gefühl des Rauchens nachdenken, darf
mir nicht vorstellen, wie das war, den Rauch einzuziehen .. wie jetzt
gerade. Also anderes Thema.

Und so habe ich nach fast sechs Monaten das Nichtrauchen in mein Leben integriert. Ich bin noch immer vorsichtig, würde nie eine Kippe in die Hand nehmen - auch wenn sie nicht brennt.

Ich freue mich auf den 17.01 - da habe ich ein ganzes halbes Jahr hinter mir. Toll.

Alte Tante - muss jetzt darüber lachen. Wie kam ich überhaupt darauf Meinte das natürlich nicht so.

Mir geht es gut. Auf die Frage, wie es denn mit den Kippen aussieht, reagiere ich teilweise irritiert. Ähm, wie Kippen? Ah so! Nee, ich rauch nicht - und dann aber ordentlich grinsen bitte
Nicht dass ich es vergessen hätte, aber das Thema Rauchen hat momentan einen ganz anderen Stellenwert in meinem Leben eingenommen. Es betrifft mich einfach nicht. Und wenn ich, wie momentan gerade, tagelang nicht ans Rauchen denke, hat das Thema so gar keine Bedeutung für mich.
Ich bin felsenfest überzeugt, dass ich das hinter mich bringe. Und auch die Skeptiker in meiner Umgebung witzeln nicht mehr. "Was? Drei Monate? Das hab ich auch schon mal geschafft!" - solche Sprüche kommen nicht mehr. Und wenn ich dann noch die Bombe zünde: Ich würde keine Zigarette vermissen, wird man schon ein wenig neidisch angeschaut. Aber darum geht es mir nicht. Die meisten haben recht positiv reagiert - allerdings gab es auch viele Skeptiker, ich selbst war einer davon - einige haben sich auch angegriffen gefühlt, weil ich aufhöre. Seltsam ist das schon.

Letzten Montag habe ich mit einer Freundin Fotos gemacht: Janne? Wollen wir gleich eine Pause machen und raus gehen, eine rauchen? So lange haben wir uns wohl nicht mehr gesehen. Aber mein grinsen werde ich nicht vergessen: Ich begleite dich gerne, aber ich rauche seit fast einem halben Jahr nicht mehr.

Ein wenig wirres Geschreibsel meinerseits. Allerdings erfüllt es seinen Zweck, falls es jemandem helfen sollte. Habt keine Angst vor dem Aufhören.