@ Jane: Hallo Jane, ich dank dir für deine aufmunternden Worte.Ich häng hier auf der Firma rum, komm nicht in die Pötte und friere. Ich friere wie Hund, obwohl ich wahnsinnig dick angezogen bin. Es ist schon gut, dass mich die depressive Phase nicht jede Sekunde und Minute einhüllt. Eine frühere Kollegin ist seit voriger Woche wieder in der Psychiatrie. Die sieht praktische keine Farben mehr, alles nur grau in grau. Auch Sonne nicht oder sie nimmt auch kein Vorgelgezwitscher mehr wahr. Hilfe, das ist grausam. Ich hoffe, das ich das alles wieder in den Griff bekomme. Wenns schlimm wird, wie jetzt grad, spring ich schnell mal hier ins Forum, hilft so über den Tag auch etwas, vernachlässigt aber wiederum meine Arbeit. Alles dreht sich im Kreis, aber ich hoffe, das es in ein paar Tagen noch etwas besser wird und sich mein Zustand stabilisiert. Einige meiner Bekannten/Verwandten sind darüber erstaunt (merk ich so in den letzten Tagen): Du, dir passiert so was, das hätten wir ja nie gedacht, bist gar nicht der Typ dafür. Hätt ich auch nicht gedacht, aber leider ist es so.
Auweia ja, "garnicht der Typ dafür"...solche Sprüche kenne ich. Was dabei - wenn man nicht selbst betroffen ist - nur zu gern übersehen wird: wem sieht man schon an, welche Krankheiten er/sie mal haben wird? Depressionen sind ja nunmal auch eine Krankheit und da ist niemand gefeit vor. Nicht Bange machen lassen, du weißt woran es liegt, dass es dir geht wie es dir gerade geht, das ist mehr als viele andere kennen! Viele Störungen sind so versteckt und so gut kompensiert, das die Leute damit jahrzehntelang leben, sich mies fühlen, aber nie wirklich erfahren, dass es an einer Krankheit liegt.
Sich schlecht zu fühlen hat den unangenehmen Nebeneffekt, sich deswegen auch noch mies zu fühlen, weil man sich ja "besser im Griff" haben müßte :roll: Schwachsinn. Dir geht es nicht gut und du zeigst das auch nach außen. Ist völlig in Ordnung und viel besser als jedes Runterschlucken und Verleugnen. Du machst das völlig richtig. Sprich drüber, lass dir helfen und such dir Ablenkung. Gerade die Schilddrüse kann soviel Chaos anrichten, dafür kann dieses Chaos aber auch sehr schnell wieder in Ordnung kommen, wenn deine Medikamente gut wirken. Und mit richtig eingestellten Schilddrüsenwerten wird es dir erheblich besser gehen.
Niemand rechnet damit das sein Gegenüber morgen vom Auto überfahren wird, aber jedem kann es passieren. Trotzdem würde hinterher niemand sagen "die war aber doch garnicht der Typ dafür". Du bist kein "Typ für Depressionen" sondern einfach du mit einer angeknacksten Gesundheit. Da kommt in deinem Umfeld einfach nur der "Makel" einer psychischen Erkrankung dazu. Dabei sind die genauso leicht- oder schwerwiegend wie körperliche Erkrankungen und oft genug hängt eben beides zusammen. Wenn der Arzt es nicht Depression genannt hätte, sondern einfach gesagt hätte du hast eine Störung in der Funktion deiner Schilddrüse, die deinen Hormonhaushalt durcheinander bringt und deshalb geht es dir schlecht...dann würde niemand spekulieren ob du der Typ dafür bist.
Du bist krank geworden, weißt was es ist und arbeitest daran gesund zu werden. Völlig logisch, total richtig und ohne Wertung. Meine Freundin meint, für sie wäre es einer der wichtigsten Schritte in der Therapie gewesen, zu erkennen das sie an ihrer Krankheit nicht schuld ist. Was ziemlich schwierig war, denn ihr Umfeld war da noch abwertender als deins. Zudem gab es bei ihr keine körperlichen Ursachen, was es für das Umfeld noch weniger begreifbar gemacht hat. Bitte lass dich davon nicht runterziehen.
Auch das Frieren wird nachlassen wenn die Schilddrüse wieder richtig läuft und um den Urlaub beneide ich dich jetzt schon. Ich denk da wirst du reichlich Sonne tanken können während wir hier in Deutschland uns durch den typischen kalt-matschig-grau-Winter kämpfen.:wink:
—
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
Hallo Jane,
du hast das so liebevoll und trotzdem treffend geschrieben, da muss ich schnell mal Danke sagen. Es gibt wirklich nur wenig Menschen, die überhaupt Verständnis für Depressionen haben. Viele machen auch eigentlich nicht den leisesten Versuch Menschen mit dieser Krankheit zu verstehen. Als ich noch in der "Blüte" (ha ha) meines Lebens war, gab es in meinem Umfeld so 2 - 3 Frauen die Depressionen hatten. Auch für mich damals ohne ersichtlichen Grund. Aber ich hatte trotzdem schon vor über 20 Jahren einen großen "Respekt" vor dieser Krankheit, obwohl ich mich überhaupt nicht damit auskannte. Auch eine frühere Kollegin war betroffen. Ich habe miterlebt, dass sie sich über Wochen zusammen gerissen hat und auf einmal, während einer gemeinsamen Kaffepause, fiel ihr Gesicht von einer Sekunde zu anderen total ein. Sie wirkte urplötzlich ganz fremd, mit den eingefallenen Wangen. Ich war um viele Jahre jünger als diese Kollegin (so gar die Jüngste in der Firma), trotzdem hat sie sich immer wieder nur mir anvertraut, weil die anderen einfach k e i n Verständnis hatten oder haben wollten. Weiß nicht ob ich es hier erwähnt habe: Diese frühere Kollegin (jetzt schon 75 Jahre) wechselt durch die Krankheit zwischen Altersheim und Psychiatrie. Gerade vorige Woche ist sie wieder in die Psychiatrie gekommen. Ich halte zu ihr mit Telefonaten Kontakt. Sind immer nur 2 Minuten täglich, aber ihr reicht das, länger kann sie auch nicht sprechen. Seit vielen Jahren hab ich ihren Hund in "Pflege". Wir hatten immer gedacht, sie wird mal wieder gesund und kann das Tierchen wieder nehmen. Mittlerweile ist ihre Wohnung aufgelöst worden und Hundi-Bumbi ist und bleibt nun in unserer Familie. Ist zwar auch wieder eine große Belastung für uns, die ich eigentlich nicht mehr wollte, aber er ist so lieb und nun bleibt er auch. Ich hoffe auch, wenn ich die richtige Medikamenteneinstellung habe, das es mir wieder gut geht. Aber wirklich, es machte mir auch einfach Angst in der letzten Zeit, solch einen Zustand zu haben. Was sagt uns das aber auch wieder: Gesundheit ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Gesundheit. Hätte ich momentan eine Million Euro gewonnen, es würde mich nicht mal freuen oder reizen können. Hätte ich die Wahl zwischen einer Million und meiner Gesundheit, ich könnte gut auf das viele Geld verzichten.
Deshalb wünsch ich uns allen viel, viel Gesundheit.
[quote:d4cc964666="Babs"] Hätte ich die Wahl zwischen einer Million und meiner Gesundheit, ich könnte gut auf das viele Geld verzichten.
Deshalb wünsch ich uns allen viel, viel Gesundheit.[/quote:d4cc964666]
wie geht es dir? Das mit dem großen Respekt vor Krankheiten kenne ich zu Genüge. Aber wenn man sie selbst hat wird es Zeit, was zum Anfassen draus zu machen. Es gibt so viele verschiedene Verlaufsformen, dass es nicht gut tut, sich an anderen Kranken zu orientieren. Letztendlich hängt viel davon ab, wie man selbst damit umgeht, ob man sich darauf einläßt und aktiv auf Behandlung eingeht oder passiv auf Heilung hofft. Du hast Negativbeispiele kennen gelernt, also wie es im ganz schlimmen Fall aussehen kann und du weißt aber auch wie gut es dir gehen kann, wenn du gesund bist. Die negativen Fälle können dir zeigen, dass du noch lange nicht "verloren" bist und dich ermutigen, aktiv zu sein und zu bleiben. Und so lange du nicht vergißt, wie es dir als gesunder Frau ging und das du dort wieder hinwillst, kannst du dich auch nicht in der Depression verlieren. Ich seh dich da bislang auf einem sehr aktiven und konstruktivem Weg mit deiner Erkrankung umgehen!
Übrigens sind Hunde prima Depressionsvertreiber! Licht, frische Luft, Bewegung und Lebensfreude...hängt alles zusammen und ist mit Hund als Hausgenossen nahezu unvermeidlich.
Ich laß mal ein paar liebe Grüße da.
Schönes Wochenende, Jane
—
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
bin neu hier im Forum und heute ist mein erster Nichtrauchertag. Habe schon des öfteren aufgehört zu rauchen, bin dann immer wieder angefangen. Kann aber auch kein glücklicher Raucher mehr sein, denn dafür habe ich mich einfach schon zuviel mit diesem Thema befasst, was auch gut so ist.
Habe dein Tagebuch gelesen und ich finde es einfach klasse, wie du gekämpft hast und ja teilweise immer noch kämpfen mußt. Echt super. Hast es ja echt nicht leicht gehabt mit dem kleinen bzw. großen :twisted: . Hinzu dann die Depression bzw. die Schilddrüsenerkrankung. Meine voll Hochachtung ! Wünsche dir auf jeden Fall alles alles Gute und halt die Ohren steif. Werde mich mal wieder hier melden.
Aber ich glaube, auch ich muß eine wenig aufpassen, daß ich mich hier im Forum nicht verrenne und meine anderen Sachen nicht gebacken kriege. Macht einen auf Dauer auch nicht gerade zufrieden.
Hallo ihr Lieben,
da will ich mal kurz über meine letzten Tage berichten und erzählen, dass ich ein gefährliches Spiel mit dem Feuer - d.h. mit einer Zigarette - gewagt habe. Am Freitag und Samstag gings mir dermaßen besch..., dass ich wirklich total am Ende war. Dieses wahnsinnige Frostgefühl das ich hatte, machte mich langsam aber sicher fertig. Dann diese tiefe Traurigkeit, ich war so müde, das ich die kleinsten Dinge nicht geregelt bekam. Mein Gesicht, meine Füße, meine Hände, alles war geschwollen. Am Samstagnachmittag wurde es ganz schlimm. Ich wurde dermaßen traurig und gleichzeitig so nervös und unruhig, dass ich nur eines denken konnte: raus aus dem Haus, unter Menschen, du wirst sonst verrückt. Also bin ich los, ins nächste Geschäft um so ein paar Dinge wie Obst etc. einzukaufen. An der Kasse lagerten haufenweise Zigarettenschachteln!!!!!!!! Ich hab einfach nicht widerstanden. Schachtel gekauft, ab ans Auto. Da hab ich mir eine angezündet, 4 bis fünf Züge, Zigarette weggeschmissen. Einerseits hab ich gedacht: du bist doch bescheuert, aber andererseits: ab da gings mir eindeutig besser!!!! War das Einbildung oder wirkten ab da sekündlich die Schilddrüsentabletten??? Ist das mein Nikotin-Entzug??? Denn ich habe ja bis vor gut 10 bis 14 Tagen noch Nokotinlutschtabletten genommen (1 am Tag). Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht kommt auch alles zusammen. Samstagabend: ist doch klar - der Teufel reitet mich: ich nehm mir den Hund und schnell eine Zigarette in die Tasche (muss mein Mann nicht merken, der hat auch aufgehört, will ihn nicht in einen Zwiespalt bringen). Im Wald zünd ich das Biest an: mach wieder so 4 - 5 Züge, den Rest werf ich weg. So, es geht mir noch nicht so sonderlich gut: aber Tatsache ist, die tiefe Traurigkeit ist bis jetzt im Moment nicht wieder aufgetaucht. Das Frieren ist seit gestern vorbei. Aber, aber, aber, das ist natürlich alles sehr gefährlich für mich. Ich kann und will nicht wieder anfangen mit dem Rauchen. Nur taucht bei mir der Gedanke auf: war das Entzug?? Gibts doch gar nicht, ich dachte, ich hätte mittlerweile auch die schlimmste Phase überwunden. Na ja, ich muss jetzt mal abwarten, wie sich das entwickelt. Jetzt muss ich heute nur die Kraft finden, den Rest der Zigaretten wegzuwerfen oder hier im Bürohaus an einen Raucher gleich direkt zu verschenken. Wegen dem Ausrutscher: ein schlechtes Gewissen hab ich deshalb nicht, es ärgert mich nur irgendwie ganz stark und ehrlich gesagt: es macht mir Angst, weil die tiefe Depression seit diesem Zeitpunkt weg ist. Da darf sich jetzt nicht der Gedanke bei mir einschleichen: 1 Zigarette rauchen und schon gehts dir besser. Ich hab jetzt schon das Gefühl, das ich mir mir diesen wenigen Zügen ein Stück Lebensqualität zurückgeholt habe. Und das ist ein teuflischer Gedanke, das darf ich mir nicht einreden, da bin ich jetzt anfällig für, so zu denken. Ach was ein Sch...., wenn einem das NMR solche Knüppel zwischen die Beine wirft.
@ Jane: hab leider leine Zeit in dein TB zu springen und dir danke für die lieben Worte zu sagen. Aber ich finde, du findest immer ein paar liebe Sätze um einen aufzubauen.
@ Nette: hoffe, du hattest auch selbst einen schönen 1. Adventssonntag!
@ Bärbel: Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluss und ich hoffe, dass du es schaffst. Anfangs hab ich hier auch viel gelesen, vielleicht zuviel. Mir hat dann jemand den Tipp gegeben: Zeit im Forum begrenzen. Vielleicht morgens und abends je eine Viertelstunde oder so. Ich hab das dann in etwa so praktiziert, weil ich ansonsten meine Arbeit nicht mehr geschafft hätte. Also Kopf hoch, ich wünsch dir die Kraft das alles schnell und gut hinter dich zu bringen.
Und ehrlich gesagt: ich wünsch mir das auch!!!
die Wirkung des Nikotins ist Antidepressiv, Stimmungsaufhellend. Und da wunderst du dich, das du dich "besser" fühlst ?
Das ganze hat nur einen Haken: Es ist nur eine Illusion. So, wie ich einem Alkoholiker sage "Vom Saufen wirds nicht besser", sage ich dir nun: Vom Rauchen wirds nicht besser. So wie all die Jahre zuvor [b:b841c09b39]mußt[/b:b841c09b39] du rauchen, damit du dich normal fühlst. Ganz ehrlich: Das ist doch hirnrissig, oder ?
Da hat der :twisted: aber wirklich gut zugeflüstert.
Hallo Olaf,
klar ist das hirnrissig! Aber ich glaube, ich kann das in meiner momentanen Situation irgendwie einfach nicht richtig auseinanderhalten. Hängst das denn noch mit dem Nikotinentzug zusammen? Ich kann irgendwie nicht richtig klar denken. Teils hab ich auf der Firma (u. im privaten Bereich) in den letzten 14 Tagen Arbeiten oder Dinge erledigt, an die kann ich mich wirklich nicht erinnern, sie selbst ausgeführt zu haben. Es war auch nicht so, dass ich unbedingt den Schmacht hatte zu rauchen und dennoch hab ich es getan. Ich seh es irgendwie als einen "Hilfeschrei"!!?? Vielleicht bin ich ja auch nicht mehr ganz dicht im Gehirn. Und dennoch hab ich auch so eine enorme Angst, dass ich das alles nicht mehr auf die Reihe kriege. Am meisten Sorge macht mir die depressive Stimmung, die ich nicht an mir kenne. Sie läßt mich wirklich regelrecht in Panik geraten. Vielleicht (oder bestimmt sogar) liegt es wirklich an der Schilddrüsenunterfunktion, die Depressionen hervorrufen kann. Nächste Woche muss ich wieder zum Arzt, ich sprech ihn darauf an. Wenn ich nur wüsste, wie ich aus diesem Tal so schnell wie möglich herauskommen kann. Hoffnung hab ich auf meinen bevorstehenden Urlaub, da fliegen wir in die Sonne, ganz anderes Umfeld, ganz andere Menschen, Sonne.......! Da setz ich meine ganze Hoffnung drauf.
Gruß Babs
@ Jane: Hallo Jane, ich dank dir für deine aufmunternden Worte.Ich häng hier auf der Firma rum, komm nicht in die Pötte und friere. Ich friere wie Hund, obwohl ich wahnsinnig dick angezogen bin. Es ist schon gut, dass mich die depressive Phase nicht jede Sekunde und Minute einhüllt. Eine frühere Kollegin ist seit voriger Woche wieder in der Psychiatrie. Die sieht praktische keine Farben mehr, alles nur grau in grau. Auch Sonne nicht oder sie nimmt auch kein Vorgelgezwitscher mehr wahr. Hilfe, das ist grausam. Ich hoffe, das ich das alles wieder in den Griff bekomme. Wenns schlimm wird, wie jetzt grad, spring ich schnell mal hier ins Forum, hilft so über den Tag auch etwas, vernachlässigt aber wiederum meine Arbeit. Alles dreht sich im Kreis, aber ich hoffe, das es in ein paar Tagen noch etwas besser wird und sich mein Zustand stabilisiert. Einige meiner Bekannten/Verwandten sind darüber erstaunt (merk ich so in den letzten Tagen): Du, dir passiert so was, das hätten wir ja nie gedacht, bist gar nicht der Typ dafür. Hätt ich auch nicht gedacht, aber leider ist es so.
Auweia ja, "garnicht der Typ dafür"...solche Sprüche kenne ich. Was dabei - wenn man nicht selbst betroffen ist - nur zu gern übersehen wird: wem sieht man schon an, welche Krankheiten er/sie mal haben wird? Depressionen sind ja nunmal auch eine Krankheit und da ist niemand gefeit vor. Nicht Bange machen lassen, du weißt woran es liegt, dass es dir geht wie es dir gerade geht, das ist mehr als viele andere kennen! Viele Störungen sind so versteckt und so gut kompensiert, das die Leute damit jahrzehntelang leben, sich mies fühlen, aber nie wirklich erfahren, dass es an einer Krankheit liegt.
Sich schlecht zu fühlen hat den unangenehmen Nebeneffekt, sich deswegen auch noch mies zu fühlen, weil man sich ja "besser im Griff" haben müßte :roll: Schwachsinn. Dir geht es nicht gut und du zeigst das auch nach außen. Ist völlig in Ordnung und viel besser als jedes Runterschlucken und Verleugnen. Du machst das völlig richtig. Sprich drüber, lass dir helfen und such dir Ablenkung. Gerade die Schilddrüse kann soviel Chaos anrichten, dafür kann dieses Chaos aber auch sehr schnell wieder in Ordnung kommen, wenn deine Medikamente gut wirken. Und mit richtig eingestellten Schilddrüsenwerten wird es dir erheblich besser gehen.
Niemand rechnet damit das sein Gegenüber morgen vom Auto überfahren wird, aber jedem kann es passieren. Trotzdem würde hinterher niemand sagen "die war aber doch garnicht der Typ dafür". Du bist kein "Typ für Depressionen" sondern einfach du mit einer angeknacksten Gesundheit. Da kommt in deinem Umfeld einfach nur der "Makel" einer psychischen Erkrankung dazu. Dabei sind die genauso leicht- oder schwerwiegend wie körperliche Erkrankungen und oft genug hängt eben beides zusammen. Wenn der Arzt es nicht Depression genannt hätte, sondern einfach gesagt hätte du hast eine Störung in der Funktion deiner Schilddrüse, die deinen Hormonhaushalt durcheinander bringt und deshalb geht es dir schlecht...dann würde niemand spekulieren ob du der Typ dafür bist.
Du bist krank geworden, weißt was es ist und arbeitest daran gesund zu werden. Völlig logisch, total richtig und ohne Wertung. Meine Freundin meint, für sie wäre es einer der wichtigsten Schritte in der Therapie gewesen, zu erkennen das sie an ihrer Krankheit nicht schuld ist. Was ziemlich schwierig war, denn ihr Umfeld war da noch abwertender als deins. Zudem gab es bei ihr keine körperlichen Ursachen, was es für das Umfeld noch weniger begreifbar gemacht hat. Bitte lass dich davon nicht runterziehen.
Auch das Frieren wird nachlassen wenn die Schilddrüse wieder richtig läuft und um den Urlaub beneide ich dich jetzt schon. Ich denk da wirst du reichlich Sonne tanken können während wir hier in Deutschland uns durch den typischen kalt-matschig-grau-Winter kämpfen.:wink:
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[url=http://mythen-von-avalon.foren-city.de/]Avalon[/url]
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3386-30.html]Janey im Wald[/url]
Hallo Jane,
du hast das so liebevoll und trotzdem treffend geschrieben, da muss ich schnell mal Danke sagen. Es gibt wirklich nur wenig Menschen, die überhaupt Verständnis für Depressionen haben. Viele machen auch eigentlich nicht den leisesten Versuch Menschen mit dieser Krankheit zu verstehen. Als ich noch in der "Blüte" (ha ha) meines Lebens war, gab es in meinem Umfeld so 2 - 3 Frauen die Depressionen hatten. Auch für mich damals ohne ersichtlichen Grund. Aber ich hatte trotzdem schon vor über 20 Jahren einen großen "Respekt" vor dieser Krankheit, obwohl ich mich überhaupt nicht damit auskannte. Auch eine frühere Kollegin war betroffen. Ich habe miterlebt, dass sie sich über Wochen zusammen gerissen hat und auf einmal, während einer gemeinsamen Kaffepause, fiel ihr Gesicht von einer Sekunde zu anderen total ein. Sie wirkte urplötzlich ganz fremd, mit den eingefallenen Wangen. Ich war um viele Jahre jünger als diese Kollegin (so gar die Jüngste in der Firma), trotzdem hat sie sich immer wieder nur mir anvertraut, weil die anderen einfach k e i n Verständnis hatten oder haben wollten. Weiß nicht ob ich es hier erwähnt habe: Diese frühere Kollegin (jetzt schon 75 Jahre) wechselt durch die Krankheit zwischen Altersheim und Psychiatrie. Gerade vorige Woche ist sie wieder in die Psychiatrie gekommen. Ich halte zu ihr mit Telefonaten Kontakt. Sind immer nur 2 Minuten täglich, aber ihr reicht das, länger kann sie auch nicht sprechen. Seit vielen Jahren hab ich ihren Hund in "Pflege". Wir hatten immer gedacht, sie wird mal wieder gesund und kann das Tierchen wieder nehmen. Mittlerweile ist ihre Wohnung aufgelöst worden und Hundi-Bumbi ist und bleibt nun in unserer Familie. Ist zwar auch wieder eine große Belastung für uns, die ich eigentlich nicht mehr wollte, aber er ist so lieb und nun bleibt er auch. Ich hoffe auch, wenn ich die richtige Medikamenteneinstellung habe, das es mir wieder gut geht. Aber wirklich, es machte mir auch einfach Angst in der letzten Zeit, solch einen Zustand zu haben. Was sagt uns das aber auch wieder: Gesundheit ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Gesundheit. Hätte ich momentan eine Million Euro gewonnen, es würde mich nicht mal freuen oder reizen können. Hätte ich die Wahl zwischen einer Million und meiner Gesundheit, ich könnte gut auf das viele Geld verzichten.
Deshalb wünsch ich uns allen viel, viel Gesundheit.
[quote:d4cc964666="Babs"] Hätte ich die Wahl zwischen einer Million und meiner Gesundheit, ich könnte gut auf das viele Geld verzichten.
Deshalb wünsch ich uns allen viel, viel Gesundheit.[/quote:d4cc964666]
Ja, das wünsch ich dir auch ganz doll, liebe Babs [img:d4cc964666]http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/a055.gif[/img:d4cc964666]
[url=http://www.rauchfrei.x-pressive.com/][img]http://www.rauchfrei.x-pressiv...
20.11.2011 - der neue Start ! Für immer, wie ich wirklich hoffe !!!!!
Hallo Babs,
wie geht es dir? Das mit dem großen Respekt vor Krankheiten kenne ich zu Genüge. Aber wenn man sie selbst hat wird es Zeit, was zum Anfassen draus zu machen. Es gibt so viele verschiedene Verlaufsformen, dass es nicht gut tut, sich an anderen Kranken zu orientieren. Letztendlich hängt viel davon ab, wie man selbst damit umgeht, ob man sich darauf einläßt und aktiv auf Behandlung eingeht oder passiv auf Heilung hofft. Du hast Negativbeispiele kennen gelernt, also wie es im ganz schlimmen Fall aussehen kann und du weißt aber auch wie gut es dir gehen kann, wenn du gesund bist. Die negativen Fälle können dir zeigen, dass du noch lange nicht "verloren" bist und dich ermutigen, aktiv zu sein und zu bleiben. Und so lange du nicht vergißt, wie es dir als gesunder Frau ging und das du dort wieder hinwillst, kannst du dich auch nicht in der Depression verlieren. Ich seh dich da bislang auf einem sehr aktiven und konstruktivem Weg mit deiner Erkrankung umgehen!
Übrigens sind Hunde prima Depressionsvertreiber! Licht, frische Luft, Bewegung und Lebensfreude...hängt alles zusammen und ist mit Hund als Hausgenossen nahezu unvermeidlich.
Ich laß mal ein paar liebe Grüße da.
Schönes Wochenende, Jane
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
[url=http://mythen-von-avalon.foren-city.de/]Avalon[/url]
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3386-30.html]Janey im Wald[/url]
Hallo Babs,
bin neu hier im Forum und heute ist mein erster Nichtrauchertag. Habe schon des öfteren aufgehört zu rauchen, bin dann immer wieder angefangen. Kann aber auch kein glücklicher Raucher mehr sein, denn dafür habe ich mich einfach schon zuviel mit diesem Thema befasst, was auch gut so ist.
Habe dein Tagebuch gelesen und ich finde es einfach klasse, wie du gekämpft hast und ja teilweise immer noch kämpfen mußt. Echt super. Hast es ja echt nicht leicht gehabt mit dem kleinen bzw. großen :twisted: . Hinzu dann die Depression bzw. die Schilddrüsenerkrankung. Meine voll Hochachtung ! Wünsche dir auf jeden Fall alles alles Gute und halt die Ohren steif. Werde mich mal wieder hier melden.
Aber ich glaube, auch ich muß eine wenig aufpassen, daß ich mich hier im Forum nicht verrenne und meine anderen Sachen nicht gebacken kriege. Macht einen auf Dauer auch nicht gerade zufrieden.
Liebe Grüße
Bärbel
seit 18.05.08, 23.15 Uhr rauchfrei
Hallo liebe Babs..
Wie gehts dir denn inzwischen?
Ich wünsche dir einen schönen ersten Advent morgen,
liebe Grüße,
Nette
[url=http://www.rauchfrei.x-pressive.com/][img]http://www.rauchfrei.x-pressiv...
20.11.2011 - der neue Start ! Für immer, wie ich wirklich hoffe !!!!!
Hallo ihr Lieben,
da will ich mal kurz über meine letzten Tage berichten und erzählen, dass ich ein gefährliches Spiel mit dem Feuer - d.h. mit einer Zigarette - gewagt habe. Am Freitag und Samstag gings mir dermaßen besch..., dass ich wirklich total am Ende war. Dieses wahnsinnige Frostgefühl das ich hatte, machte mich langsam aber sicher fertig. Dann diese tiefe Traurigkeit, ich war so müde, das ich die kleinsten Dinge nicht geregelt bekam. Mein Gesicht, meine Füße, meine Hände, alles war geschwollen. Am Samstagnachmittag wurde es ganz schlimm. Ich wurde dermaßen traurig und gleichzeitig so nervös und unruhig, dass ich nur eines denken konnte: raus aus dem Haus, unter Menschen, du wirst sonst verrückt. Also bin ich los, ins nächste Geschäft um so ein paar Dinge wie Obst etc. einzukaufen. An der Kasse lagerten haufenweise Zigarettenschachteln!!!!!!!! Ich hab einfach nicht widerstanden. Schachtel gekauft, ab ans Auto. Da hab ich mir eine angezündet, 4 bis fünf Züge, Zigarette weggeschmissen. Einerseits hab ich gedacht: du bist doch bescheuert, aber andererseits: ab da gings mir eindeutig besser!!!! War das Einbildung oder wirkten ab da sekündlich die Schilddrüsentabletten??? Ist das mein Nikotin-Entzug??? Denn ich habe ja bis vor gut 10 bis 14 Tagen noch Nokotinlutschtabletten genommen (1 am Tag). Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht kommt auch alles zusammen. Samstagabend: ist doch klar - der Teufel reitet mich: ich nehm mir den Hund und schnell eine Zigarette in die Tasche (muss mein Mann nicht merken, der hat auch aufgehört, will ihn nicht in einen Zwiespalt bringen). Im Wald zünd ich das Biest an: mach wieder so 4 - 5 Züge, den Rest werf ich weg. So, es geht mir noch nicht so sonderlich gut: aber Tatsache ist, die tiefe Traurigkeit ist bis jetzt im Moment nicht wieder aufgetaucht. Das Frieren ist seit gestern vorbei. Aber, aber, aber, das ist natürlich alles sehr gefährlich für mich. Ich kann und will nicht wieder anfangen mit dem Rauchen. Nur taucht bei mir der Gedanke auf: war das Entzug?? Gibts doch gar nicht, ich dachte, ich hätte mittlerweile auch die schlimmste Phase überwunden. Na ja, ich muss jetzt mal abwarten, wie sich das entwickelt. Jetzt muss ich heute nur die Kraft finden, den Rest der Zigaretten wegzuwerfen oder hier im Bürohaus an einen Raucher gleich direkt zu verschenken. Wegen dem Ausrutscher: ein schlechtes Gewissen hab ich deshalb nicht, es ärgert mich nur irgendwie ganz stark und ehrlich gesagt: es macht mir Angst, weil die tiefe Depression seit diesem Zeitpunkt weg ist. Da darf sich jetzt nicht der Gedanke bei mir einschleichen: 1 Zigarette rauchen und schon gehts dir besser. Ich hab jetzt schon das Gefühl, das ich mir mir diesen wenigen Zügen ein Stück Lebensqualität zurückgeholt habe. Und das ist ein teuflischer Gedanke, das darf ich mir nicht einreden, da bin ich jetzt anfällig für, so zu denken. Ach was ein Sch...., wenn einem das NMR solche Knüppel zwischen die Beine wirft.
@ Jane: hab leider leine Zeit in dein TB zu springen und dir danke für die lieben Worte zu sagen. Aber ich finde, du findest immer ein paar liebe Sätze um einen aufzubauen.
@ Nette: hoffe, du hattest auch selbst einen schönen 1. Adventssonntag!
@ Bärbel: Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluss und ich hoffe, dass du es schaffst. Anfangs hab ich hier auch viel gelesen, vielleicht zuviel. Mir hat dann jemand den Tipp gegeben: Zeit im Forum begrenzen. Vielleicht morgens und abends je eine Viertelstunde oder so. Ich hab das dann in etwa so praktiziert, weil ich ansonsten meine Arbeit nicht mehr geschafft hätte. Also Kopf hoch, ich wünsch dir die Kraft das alles schnell und gut hinter dich zu bringen.
Und ehrlich gesagt: ich wünsch mir das auch!!!
Hallo Babs,
die Wirkung des Nikotins ist Antidepressiv, Stimmungsaufhellend. Und da wunderst du dich, das du dich "besser" fühlst ?
Das ganze hat nur einen Haken: Es ist nur eine Illusion. So, wie ich einem Alkoholiker sage "Vom Saufen wirds nicht besser", sage ich dir nun: Vom Rauchen wirds nicht besser. So wie all die Jahre zuvor [b:b841c09b39]mußt[/b:b841c09b39] du rauchen, damit du dich normal fühlst. Ganz ehrlich: Das ist doch hirnrissig, oder ?
Da hat der :twisted: aber wirklich gut zugeflüstert.
NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst
Hallo Olaf,
klar ist das hirnrissig! Aber ich glaube, ich kann das in meiner momentanen Situation irgendwie einfach nicht richtig auseinanderhalten. Hängst das denn noch mit dem Nikotinentzug zusammen? Ich kann irgendwie nicht richtig klar denken. Teils hab ich auf der Firma (u. im privaten Bereich) in den letzten 14 Tagen Arbeiten oder Dinge erledigt, an die kann ich mich wirklich nicht erinnern, sie selbst ausgeführt zu haben. Es war auch nicht so, dass ich unbedingt den Schmacht hatte zu rauchen und dennoch hab ich es getan. Ich seh es irgendwie als einen "Hilfeschrei"!!?? Vielleicht bin ich ja auch nicht mehr ganz dicht im Gehirn. Und dennoch hab ich auch so eine enorme Angst, dass ich das alles nicht mehr auf die Reihe kriege. Am meisten Sorge macht mir die depressive Stimmung, die ich nicht an mir kenne. Sie läßt mich wirklich regelrecht in Panik geraten. Vielleicht (oder bestimmt sogar) liegt es wirklich an der Schilddrüsenunterfunktion, die Depressionen hervorrufen kann. Nächste Woche muss ich wieder zum Arzt, ich sprech ihn darauf an. Wenn ich nur wüsste, wie ich aus diesem Tal so schnell wie möglich herauskommen kann. Hoffnung hab ich auf meinen bevorstehenden Urlaub, da fliegen wir in die Sonne, ganz anderes Umfeld, ganz andere Menschen, Sonne.......! Da setz ich meine ganze Hoffnung drauf.
Gruß Babs
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