hey moa, du baust dir selbst viel zu viel druck auf. viel zu viel. klar ist es beschissen weiter zu rauchen und sich zu vergiften, aber noch viel schlimmer ist es sich selbst jeden tag deswegen fertig zu machen. das ist mindestens genauso ungesund, ich behaupte sogar sehr viel ungesünder. versuch doch den ernst aus der sache rauszunehmen, so erwzungen wird das extrem schwer... ich habs nicht geschafft auf zwang.
es ging aufeinmal nachdem ich mich innerlich schon auf einen 5 jahres krieg eingerichtet hatte. mit vielen schlachten, mal verliere ich, mal gewinne ich, hauptsache der gesamtsieg geht an mich. es war und ist natürlich immer noch eine art spiel. ein umeinander rum tanzen, derjenige der unachtsam wird bekommt eine "erziehungs watschn". aktuell bekommt der niko das ab, früher hab ich öfter mal kassiert.
mach dich nicht so fertig, du hast allen anderen rauchern schon etwas vorraus, du begegnest dem thema mit offenen augen. ist doch cool.
Du weißt, ich mag' Dich sehr und deswegen hol' ich Dich jetzt mal von Deinem Wolkenschloss runter auf die Erde ... Ganz ruhig! Du darfst rauchen - Niemand verbietet es Dir. Aber Du willst es eingentlich nicht mehr und es klappt halt nicht wie Sahneeis essen oder Fischstäbchen in Ketchup tunken ... Es ist ein wenig schwer. Mehr ist nicht passiert. Du bist der gleiche tolle Mensch geblieben und niemand verurteilt Dich. Nur Du ... und da musst Du weg von.
Es gibt hier einige, die viele, viele, viele Versuche hatten. Zehn oder mehr. Geschafft haben es ALLE, die es wollten, die am Ball geblieben sind, die immer wieder sich aufrafften und es versuchten. Wenn Du es aus tiefem Herzen möchtest, dann klappt das auch. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen.
Allerdings habe ich bei Deinem Geschreibsel den Eindruck, dass ohne Zigarettenqualm in Deinen Venen das Leben nicht mehr lebenswert ist für Dich - im Moment. Da musst Du von weg. Denn es ist WUNDERBAR und ich habe auch 10 Monate lang geglaubt, ich rauch' morgen wieder - ich halte das nicht länger aus. Jeden Tag! Und ich hab' fast 6 Jahre und ich bin glücklich, nicht nachgegeben zu haben.
Mach' Dich mal im Kopf frei, nimm vielleicht was gegen Dein Frühlingstief ( Johanniskraut oder geh' zum Doc und erzähl' ihm von Deiner Traurigkeit ... wäre wichtig und MENSCHLICH ), rauch' eine Zigaretten, ein Päckchen oder eine Stange und setz' Dir einen Tag, der einigermaßen geeignet scheint. Ich warte auf Dich und Du kannst es schaffen. GANZ BESTIMMT!
Josefine
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Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
danke für alles, was Ihr mir geschrieben habt. Ich nehme es wirklich wichtig. Nun bin ich wieder ohne, ohne Zigaretten. Gleich gehe ich in's Bett. Meine Sorge ist ja immer, dass ich nicht raus komme, wenn ich nichts zu rauchen da habe, auf das ich mich 'freuen' kann. Irgendwie wiegt sie wenig, diese Sorge, in diesem Moment. Die Sehnsucht nach Freiheit ist grösser.
Was man sich vielleicht wirklich abgewöhnen muss, ist Perfektionismus. Ich war nicht zuletzt auch ein bisschen hochmütig in den Monaten, in denen ich nicht geraucht habe. Ganz subtil nahm ich an, ich sei ein toller Mensch, weil ich nicht rauche - und nicht einfach so, ob ich nun rauche oder nicht. Damit habe ich mich wahrscheinlich auf eine neue Weise abhängig gemacht von der Droge, nun war in meiner eigenen Wahrnehmung meiner selbst eben der Nichtkonsum das entscheidende Kriterium, das über meinen Wert oder Un-Wert entschied. Genauso wie ich als Jugendlicher meinen geringes Selbstwertgefühl mit dem Konsum aufpeppen wollte, wollte ich nun die coole Sau sein, die abstinent lebt.
Nun gut. Ich weiß also jetzt, dass es möglich ist, nichtrauchend zu leben. Und ich ahne, dass das möglich ist in einer noch viel grösseren Entspanntheit als ich es bisher getan habe. Darauf freue ich mich.
Der Tag, an dem ich rückfällig wurde, war übrigens ein ganz und gar schöner, erfolgreicher und guter Tag. Aber gegen Abend wollte ich ihn noch ein bisschen perfekter machen und setzte als Sahnehäubchen ein Telefonat mit einer Frau drauf, zu der ich ein etwas kompliziertes Verhältnis habe. Und das ging schief. Danach war ich ausgeknockt. Bis ich tatsächlich rauchte verging noch mal ein Tag, aber dass ich rückfällig würde, war da schon klar. Aus dem runden dankbaren Gefühl eines schönen Tages war das labile kippelige Kartenhäuschen des Perfektionismus geworden - und das fiel in sich zusammen.
So. Ich danke Euch allen und melde mich morgen Abend wieder. Euer Moai.
Bin zwar noch am Rauchen, dafür bin ich besserer Laune und entspannter im Umgang damit. Ich versuche echt, mich lieb zu haben und mich selbst anzunehmen. - Ich habe übrigens schon einen Psychotherapeuten (lange Geschichte), und mit dem werde ich morgen über die Vertracktheit des Themas sprechen. Liebe Grüsse und einen guten Abend. Der Moai
Moai, das finde ich echt stark, dass du so schnell wieder am Start bist! Das ist gaaaanz grosses Tennis! Da bin ich aber mal gespannt, ob der Psychotherapeut da gute Ideen hat..... Schön, dass du wieder da bist, Max
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"Wieso soll ich mich jetzt mit einer Zigarette bestrafen, ich hab doch grade nix böses getan" - rauchfrei seit: 1.1.2020
Ich hatte mir seit Wochen schon den gestrigen Tag, den ersten April, als neuen Schlusspunkt-Tag ausgesucht. Nun, als es so weit war, guckte ich doch zwischen zwei vorvorletzten und allerletzten Kippen ganz schüchtern mal in's Forum und in mein Tagebuch, und was sehe ich?! Vor nur wenigen Stunden erkundigtest Du Dich nach mir! Das hat mich sehr gefreut.
Heute ist also mein zweiter nikotinfreier Tag. Das übliche Programm. Am ärgerlichsten ist, dass ich ohne den Motivator Frühstücks-Kippe schlecht aus dem Bett komme. Dafür aber schlafe ich besser. Gestern auf einem Stammtisch im Biergarten mit einer Nichtraucherin zu plaudern und sie nicht dabei nicht vollzuqualmen, das war schon schön. Und zu merken, dass mir eigentlich nichts fehlt.
Ich wünsche Dir viel Glück für Deinen Neustart ... Vielleicht wirst Du jetzt nie wieder rauchen, aber es wird Dir irgendwann sowas von egal sein - Josefinisches Ehrenwort!
:1loveyou:
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Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Moai ich finde es toll, dass du nicht aufgibst. Manchmal ist man hier ein wenig verzweifelt und hilflos, weil ich weiss wie schwer das alles sein kann und wie tückisch die Sucht ist. Aber man kann diese Last eben leider nicht abnehmen, jeder muss für sich selber erfahren, dass es möglich ist und eine unglaubliche Last von den eigenen Schultern nimmt. Rauchen ist sehr selbstzerstörerisch, aufzuhören war für mich auch, und vorallem ein Schritt zu einem respektvollen Umgang mit mir selbst. Gerade jetzt kann ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen wieso ich mich jeden Tag vorsätzlich ein Stück weit getötet habe. Da steckt viel Aggression gegen mich selbst mit drin.
Das pathetische Geschreibe liegt mir eigentlich gar nicht, aber hey, so empfinde ich das
hey moa, du baust dir selbst viel zu viel druck auf. viel zu viel. klar ist es beschissen weiter zu rauchen und sich zu vergiften, aber noch viel schlimmer ist es sich selbst jeden tag deswegen fertig zu machen. das ist mindestens genauso ungesund, ich behaupte sogar sehr viel ungesünder. versuch doch den ernst aus der sache rauszunehmen, so erwzungen wird das extrem schwer... ich habs nicht geschafft auf zwang.
es ging aufeinmal nachdem ich mich innerlich schon auf einen 5 jahres krieg eingerichtet hatte. mit vielen schlachten, mal verliere ich, mal gewinne ich, hauptsache der gesamtsieg geht an mich. es war und ist natürlich immer noch eine art spiel. ein umeinander rum tanzen, derjenige der unachtsam wird bekommt eine "erziehungs watschn". aktuell bekommt der niko das ab, früher hab ich öfter mal kassiert.
mach dich nicht so fertig, du hast allen anderen rauchern schon etwas vorraus, du begegnest dem thema mit offenen augen. ist doch cool.
Lieber Moai,
Du weißt, ich mag' Dich sehr und deswegen hol' ich Dich jetzt mal von Deinem Wolkenschloss runter auf die Erde ... Ganz ruhig! Du darfst rauchen - Niemand verbietet es Dir. Aber Du willst es eingentlich nicht mehr und es klappt halt nicht wie Sahneeis essen oder Fischstäbchen in Ketchup tunken ... Es ist ein wenig schwer. Mehr ist nicht passiert. Du bist der gleiche tolle Mensch geblieben und niemand verurteilt Dich. Nur Du ... und da musst Du weg von.
Es gibt hier einige, die viele, viele, viele Versuche hatten. Zehn oder mehr. Geschafft haben es ALLE, die es wollten, die am Ball geblieben sind, die immer wieder sich aufrafften und es versuchten. Wenn Du es aus tiefem Herzen möchtest, dann klappt das auch. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen.
Allerdings habe ich bei Deinem Geschreibsel den Eindruck, dass ohne Zigarettenqualm in Deinen Venen das Leben nicht mehr lebenswert ist für Dich - im Moment. Da musst Du von weg. Denn es ist WUNDERBAR und ich habe auch 10 Monate lang geglaubt, ich rauch' morgen wieder - ich halte das nicht länger aus. Jeden Tag! Und ich hab' fast 6 Jahre und ich bin glücklich, nicht nachgegeben zu haben.
Mach' Dich mal im Kopf frei, nimm vielleicht was gegen Dein Frühlingstief ( Johanniskraut oder geh' zum Doc und erzähl' ihm von Deiner Traurigkeit ... wäre wichtig und MENSCHLICH ), rauch' eine Zigaretten, ein Päckchen oder eine Stange und setz' Dir einen Tag, der einigermaßen geeignet scheint. Ich warte auf Dich und Du kannst es schaffen. GANZ BESTIMMT!
Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Hi Ihr alle,
danke für alles, was Ihr mir geschrieben habt. Ich nehme es wirklich wichtig. Nun bin ich wieder ohne, ohne Zigaretten. Gleich gehe ich in's Bett. Meine Sorge ist ja immer, dass ich nicht raus komme, wenn ich nichts zu rauchen da habe, auf das ich mich 'freuen' kann. Irgendwie wiegt sie wenig, diese Sorge, in diesem Moment. Die Sehnsucht nach Freiheit ist grösser.
Was man sich vielleicht wirklich abgewöhnen muss, ist Perfektionismus. Ich war nicht zuletzt auch ein bisschen hochmütig in den Monaten, in denen ich nicht geraucht habe. Ganz subtil nahm ich an, ich sei ein toller Mensch, weil ich nicht rauche - und nicht einfach so, ob ich nun rauche oder nicht. Damit habe ich mich wahrscheinlich auf eine neue Weise abhängig gemacht von der Droge, nun war in meiner eigenen Wahrnehmung meiner selbst eben der Nichtkonsum das entscheidende Kriterium, das über meinen Wert oder Un-Wert entschied. Genauso wie ich als Jugendlicher meinen geringes Selbstwertgefühl mit dem Konsum aufpeppen wollte, wollte ich nun die coole Sau sein, die abstinent lebt.
Nun gut. Ich weiß also jetzt, dass es möglich ist, nichtrauchend zu leben. Und ich ahne, dass das möglich ist in einer noch viel grösseren Entspanntheit als ich es bisher getan habe. Darauf freue ich mich.
Der Tag, an dem ich rückfällig wurde, war übrigens ein ganz und gar schöner, erfolgreicher und guter Tag. Aber gegen Abend wollte ich ihn noch ein bisschen perfekter machen und setzte als Sahnehäubchen ein Telefonat mit einer Frau drauf, zu der ich ein etwas kompliziertes Verhältnis habe. Und das ging schief. Danach war ich ausgeknockt. Bis ich tatsächlich rauchte verging noch mal ein Tag, aber dass ich rückfällig würde, war da schon klar. Aus dem runden dankbaren Gefühl eines schönen Tages war das labile kippelige Kartenhäuschen des Perfektionismus geworden - und das fiel in sich zusammen.
So. Ich danke Euch allen und melde mich morgen Abend wieder. Euer Moai.
schön,moai,ich freu mich auf dich. lieben gruss von teck
Hi!
Bin zwar noch am Rauchen, dafür bin ich besserer Laune und entspannter im Umgang damit. Ich versuche echt, mich lieb zu haben und mich selbst anzunehmen. - Ich habe übrigens schon einen Psychotherapeuten (lange Geschichte), und mit dem werde ich morgen über die Vertracktheit des Themas sprechen. Liebe Grüsse und einen guten Abend. Der Moai
Moai, das finde ich echt stark, dass du so schnell wieder am Start bist!
Das ist gaaaanz grosses Tennis!
Da bin ich aber mal gespannt, ob der Psychotherapeut da gute Ideen hat.....
Schön, dass du wieder da bist, Max
"Wieso soll ich mich jetzt mit einer Zigarette bestrafen, ich hab doch grade nix böses getan" - rauchfrei seit: 1.1.2020
hey moai, alles gut bei dir?
Hey Lucky Luke, hey Ihr alle!
Ich hatte mir seit Wochen schon den gestrigen Tag, den ersten April, als neuen Schlusspunkt-Tag ausgesucht. Nun, als es so weit war, guckte ich doch zwischen zwei vorvorletzten und allerletzten Kippen ganz schüchtern mal in's Forum und in mein Tagebuch, und was sehe ich?! Vor nur wenigen Stunden erkundigtest Du Dich nach mir! Das hat mich sehr gefreut.
Heute ist also mein zweiter nikotinfreier Tag. Das übliche Programm. Am ärgerlichsten ist, dass ich ohne den Motivator Frühstücks-Kippe schlecht aus dem Bett komme. Dafür aber schlafe ich besser. Gestern auf einem Stammtisch im Biergarten mit einer Nichtraucherin zu plaudern und sie nicht dabei nicht vollzuqualmen, das war schon schön. Und zu merken, dass mir eigentlich nichts fehlt.
Bis bald. Moai.
Lieber Moai!
Ich wünsche Dir viel Glück für Deinen Neustart ... Vielleicht wirst Du jetzt nie wieder rauchen, aber es wird Dir irgendwann sowas von egal sein - Josefinisches Ehrenwort!
:1loveyou:
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Moai ich finde es toll, dass du nicht aufgibst.
Manchmal ist man hier ein wenig verzweifelt und hilflos, weil ich weiss wie schwer das alles sein kann und wie tückisch die Sucht ist. Aber man kann diese Last eben leider nicht abnehmen, jeder muss für sich selber erfahren, dass es möglich ist und eine unglaubliche Last von den eigenen Schultern nimmt. Rauchen ist sehr selbstzerstörerisch, aufzuhören war für mich auch, und vorallem ein Schritt zu einem respektvollen Umgang mit mir selbst. Gerade jetzt kann ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen wieso ich mich jeden Tag vorsätzlich ein Stück weit getötet habe. Da steckt viel Aggression gegen mich selbst mit drin.
Das pathetische Geschreibe liegt mir eigentlich gar nicht, aber hey, so empfinde ich das
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